Die Kindermörderin. Ein Trauerspiel. Heinrich Leopold Wagner
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WIRTHIN.
Gewiß? – wenn sie dem Leutnant ist! –
MARIANEL.
Nein doch, sag ich. – Ich weiß es –
[17]WIRTHIN.
So mach fort! – marsch! die Bouteillen können noch stehn bleiben. – Wenn er nach der Zech frägt – anderthalb Louisdor – (ab.)
MARIANEL.
Schon gut! und eine halbe für mich, macht zwo. (raumt vollends ab, und schleicht auf den Zehen hinaus.)
EVCHEN
(stürzt wieder aus dem Nebenzimmer heraus, auf ihre Mutter hin.) – Mutter! Rabenmutter! schlaf, – schlaf ewig! – deine Tochter ist zur Hure gemacht. – (fällt schluchzend ihrer Mutter auf die Brust; der Lieutenant geht ein paarmal die Stub auf und ab, endlich stellt er sich vor sie.)
V. GRÖNINGSECK.
So wollen sie denn gar nicht Raison annehmen, Mademoiselle? – wollen sich selbst fürs Teufels Gewalt prostituiren? – alle Welt wissen lassen, was jetzt unter uns ist?
EVCHEN
(richtet sich auf, bedeckt aber das Gesicht mit dem Schnupftuch.) – Fort, fort! Henkersknecht! – Teufel in Engelsgestalt! –
V. GRÖNINGSECK.
Sie haben Romanen gelesen, wies scheint? – Ewig schade wärs ja, wenn sie nicht selbst eine Heldin geworden wären. (geht wieder auf und ab.)
EVCHEN.
Spott nur, Ehrenschänder, spott nur! – ja ich hab Romanen gelesen, laß sie um euch Ungeheuer kennen zu lernen, mich vor euren Ränken hüten zu können – und dennoch! Gott! Gott! – dein Schlaf ist nicht natürlich, Mutter! jetzt merk ichs. –
V. GRÖNINGSECK.
Ums Himmelswillen, so komm doch zu dir! – du bist ja nicht die erste. –
EVCHEN.
Die du zu Fall gebracht hast? – bin ichs nicht – nicht die erste? o sag mirs noch einmal.
V. GRÖNINGSECK.
Nicht die erste, sag ich, die Frau wurde, eh sie getraut war. – Von dem jetzigen Augenblick an bist du die Meinige; ich schwurs schon in der Kammer, und wiederhohls hier bey allem, was heilig ist; – auf meinen Knieen wiederhohl ichs. – In fünf Monaten bin ich majorenn, dann führ ich dich an Altar, erkenne dich öffentlich für die Meine. –
EVCHEN.
Darf ich dir trauen, nach dem, was vorgefallen? – Doch ja! ich muß – ich bin so verächtlich als [18]du, verächtlicher noch! – kanns nicht mehr werden, nicht tiefer sinken! – (die Thränen abtrocknend.) Gut mein Herr Lieutenant, ich will ihnen glauben, – (steht auf.) Stehn sie auf und hören sie meine Bedingung an. – – Fünf Monat, sagten sie? gut! so lang will ich mich zwingen, mir Gewalt anthun, daß man meine Schande mir nicht auf der Stirne lesen soll: – aber! – ist es ihr würklicher Ernst, was sie geschworen haben? – sind sie stumm geworden? – Ja! oder nein! –
V. GRÖNINGSECK.
Ja, ja Evchen! so wahr ich hier stehe! –
EVCHEN
(küßt ihn, reißt sich aber, sobald er sie wieder geküßt, gleich los.) Hör weiter! so sey dieser Kuß der Trauring, den wir einander auf die Eh geben. – Aber von nun an, bis der Pfarrer sein Amen! gesagt, von nun an – hören sie ja wohl, was ich sage – unterstehn sie sich nicht, mir nur den Finger zu küssen; – sonst halt ich sie für einen Meineidigen, der mich als eine Gefallene ansieht, der er keine Ehrerbietung mehr schuldig ist, der er mitspielen kann, wie er will: – und so bald ich das merke, so entdeck ich Vater oder Mutter – es gilt gleich, wer? – dem ersten dem besten alles was vorgegangen, und sollten sie mich mit Füßen zu Staub treten! – Haben sie mich verstanden? – warum so versteinert, mein Herr? – wundert sies, was ich gesagt habe? – jetzt lassen sie den Kutscher rufen.
V. GRÖNINGSECK.
Ich bewundre sie, Evchen! – in diesem Ton –
EVCHEN.
Spricht beleidigte Tugend: – muß so sprechen: – Jetzt hängt es von ihnen ab zu zeigen; ob sie wahr geredet haben.
V. GRÖNINGSECK
(will auf sie loß.) Engelskind! –
EVCHEN
(tritt zurück.) Schimpfst du mich, Verräther? – kannst du Engel sagen, ohne an die Gefallne zu denken? gefallen durch dich! –
(Lieutenant v. Gröningseck ab, der Vorhang fällt.)
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