Tornado-Tuck wird Millionär: Western. Glenn Stirling

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Tornado-Tuck wird Millionär: Western - Glenn Stirling

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einem äußerst lebendigen und zum scharfen Denken geeigneten Gehirn versehen. Und sie wussten auch alle, dass Duffy ein Freund von Gommy und Tornado-Tuck war, sozusagen der beste Freund.

      Texas-Paul sah Duffy auch. Das veranlasste ihn, noch einmal schnaufend Luft auszustoßen, die als schwarze Rauchwolke die Beine von Texas-Paul vorübergehend verhüllte. Aber mehr als das Schnauben brachte er nicht zustande, denn so dumm war auch Texas-Paul nicht, dass er sich nicht ausgerechnet hätte, gegen Duffy immer den Kürzeren zu ziehen. Wie der kämpfen konnte, das wusste er. Duffy brauchte dazu nicht die Fäuste. Der arbeitete mit tausend Tricks. Und das letzte Mal, als Texas-Paul sich mit Duffy angelegt hatte, war ihm eine Handvoll Pfeffer in die Augen geschleudert worden, und es hatte mehr als einen Tag gebraucht, bis er wieder in der Lage gewesen war, richtig zu sehen. Wie höllisch dieses Brennen gewesen war, das würde er so leicht auch nicht mehr vergessen. Nein, sagte er sich, wo dieser Duffy die Finger drin hat, da hab ich sie draußen. Den sehe ich gar nicht. Und so machte es unser Texas-Paul wie der Vogel Strauss, der den Kopf in den Sand steckt und glaubt, nun könne man ihn insgesamt nicht sehen. Texas-Paul hielt sich einfach die Hand vor die Augen, und damit war für ihn das Problem gelöst.

      Duffy grinste nur vor sich hin, und als er einen der Männer danach fragte, wo seine Freunde steckten, da deutete derjenige in Richtung auf Mrs. Gibsons Scheune, und Duffy wusste Bescheid. Denn in dieser Scheune schliefen neuerdings diese beiden, weil sie kein Geld hatten, um etwa in dem verlausten Hotel, dem einzigen am Platze, zu übernachten. Arbeit gab es übrigens auch nicht für sie. Es sah in Lilac City überhaupt sehr schlimm aus in der letzten Zeit für Gommy und Tornado-Tuck.

      Welch eine Überraschung allerdings erwartete Duffy, als er seine beiden Freunde dann sah.

      Zwei richtig nette Flaschenkinder waren sie geworden, und das, was sie da wie Lebenssaft aus dem Glas lutschten, leuchtete wie flüssiges Gold. Doch beide waren gleichzeitig damit beschäftigt, sich dem Inhalt eines kleinen Lederbeutels zu widmen, den Tornado-Tuck in den Händen hielt.

      Duffy verzog das Gesicht. „Was glotzt ihr dieses Zeug an? Was ist das überhaupt?“ Er nahm eine der beiden noch vollen Flaschen, zog gekonnt mit den Zähnen den Korken heraus und setzte die Pulle an den Mund. Während er schluckte, betrachteten Gommy und Tornado-Tuck wie gebannt den trinkenden Mann. Sie verfolgten förmlich mit ihren Blicken, wie die Flüssigkeit durch die Kehle rann. Sie sahen, wie der Adamsapfel auf und nieder hüpfte und wie sich der Inhalt der Flasche rasch verringerte.

      „He, he“, rief Gommy, „lass noch was drin!“

      Duffy nahm noch einen richtigen Schluck, dann setzte er die Flasche ab, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und knallte den Korken wieder in die Flasche. Dann stellte er sie in den Schatten der Scheunenwand, rülpste vernehmlich und rieb sich genussvoll den Bauch. „Guter Stoff“, meinte er. „Wo habt ihr den geklaut? Es sieht so aus, als hätte es im Saloon Stunk gegeben.“

      „Kann schon möglich sein“, meinte Gommy. „Aber wir haben etwas Besseres. Tornado-Tuck hat es gefunden. Sieh dir das mal an. Was kann das für ein Zeug sein? Er meint, es müsste sich um Gold handeln. Aber du weißt ja, wie Tuck ist, der hält sogar Hundedreck für Gold.“

      „Nun mach mal halblang“, bellte Tornado-Tuck los. „Dann sich doch richtig hin. Es ist Gold, sage ich.“

      „Es glänzt nicht mal“, meinte Gommy.

      Nun ist Gommy, wie alle wissen, nicht gerade mit der Weisheit eines klugen Geistes gesegnet. Gommy ist ein ausgesprochen schlichtes Gemüt. Das vorhin im Saloon, wo er mal so richtig aufräumen konnte, das gelang ihm schon besser. Aber mit dem Denken hatte er seine Probleme. Für ihn war das Schwerstarbeit, und er überließ es sehr gerne Duffy

      Duffy blickte zweifelnd auf den Inhalt des Beutels in Tornado-Tucks Händen. Er beugte sich darüber, mischte mit dem Finger in diesem sandartigen Zeug herum und meinte: „Na ja. Wie kommt ihr eigentlich auf Gold?“

      „Weil ich schon welches gesucht habe. Es glänzt nicht. Es sieht genauso aus wie das hier. Es ist stumpf. Dass Gold glänzt, wenn man es findet, ist ganz selten. Es sieht aus wie Messing, aber es ist Gold, sage ich euch.“

      „Das hast du bei dem Eisen, was wir neulich gefunden haben, auch gesagt“, meinte Gommy.

      „Aber es sieht wirklich aus wie Gold“, meinte Duffy. „Wo zum Teufel hast du das Zeug her?“

      „Der Beutel lag in der Ecke. Vielleicht von den zwei Kerlen, die neulich hier herumgekrochen sind, um nach Gold zu suchen. Sie sind doch ebenfalls im Saloon gewesen.“

      „Und wo hatten die nach Gold gegraben?“, wollte Duffy sofort wissen.

      „Ich weiß“, rief Gommy und hob den Finger wie in der Schule. „Ich hab die Stelle gesehen, ich hab sie ja beobachtet. Aber ich weiß natürlich nicht, ob sie da was gefunden haben.“

      Duffy nahm jetzt selbst eine Prise von dem sandartigen Inhalt des Beutels, rieb ihn zwischen den Fingern, sah ihn sich genau an und nickte bedächtig. „Sieht wirklich wie Gold aus. Wer es nicht weiß, der denkt ja, es müsste glänzen wie nachher, wenn es poliert ist. Wir müssten es einmal heiß machen, zum Schmelzen bringen, um zu sehen, ob es dann glänzt. Wenn es richtiges Gold ist, wird es sehr schnell weich.“

      Tornado-Tuck blickte anerkennend zu Duffy empor. „Ist es weicher als Eisen?“

      „Viel weicher“, erklärte ihm Duffy.

      Der Blick, den jetzt Gommy auf seinen Freund warf, war von äußerstem Respekt und Anerkennung geprägt. Gommy vergötterte Duffy manchmal richtig, weil der so klug war.

      „Eines Tages“, meinte Gommy, „werden sie dich noch umlegen, Duffy.“

      „Umlegen, warum?“, wollte Duffy wissen.

      „Du weißt einfach zu viel. Verdammt noch mal, ein Kerl wie du, der soviel weiß, der ist ja richtig gefährlich.“

      Duffy zuckte nur die Schultern. „Also, wenn es Gold ist, dann müssen wir herausfinden, wo die beiden sind und ob sie dort noch graben. Ist das aber so und sie haben Gold, dann müssen wir sehen, dass wir ihnen Beine machen, verstehst du? Gold, das hier in der Nähe gefunden wird, kann nur unser Gold sein.“

      „Ihnen Beine machen?“ Tornado-Tuck lachte mit Bassstimme. „Soll ich denen“, fragte er und schlug mit der Hand an seinen patronenlosen Revolver, „eine blaue Pille verpassen?“

      „Du müsstest erst welche haben“, meinte Duffy geringschätzig. „Nein, nein, das ziehen wir anders auf. Kein Blutvergießen. Wir sind keine Verbrecher, keine Banditen. Wir machen ihnen auf andere Weise Beine. Ich habe da vorhin so etwas gesehen, ein Nachtgespenst. Sah fast aus wie Texas-Paul.“

      „Wird wohl auch Texas-Paul gewesen sein“, rief Gommy und lachte, und Tornado-Tuck röhrte wie ein sterbender Hirsch.

      „Also gut. Steckt das Zeug weg und bleibt ganz friedlich. Erst müssen wir das Gold haben, bevor wir‘s ausgeben.“

      „Ich hab es gefunden“, meinte Tornado-Tuck. „Ich bin der Boss.“

      „Du bist ein Rindvieh, aber kein Boss“, entgegnete Duffy grinsend. „Du bist höchstens der Boss von den kleinen Kartoffeln.“

      „Wieso von kleinen Kartoffeln?“, wollte Tornado-Tuck wissen.

      „Die großen könntest du nicht bewältigen. – Gommy, du kümmerst dich darum, wo die beiden

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