Perry Rhodan - Die Chronik. Alexander Huiskes
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Dort blieb sie in der Folge einige Wochen, weil sich niemand so richtig zuständig fühlte, während Peter Schlenter und ich gelegentlich telefonierten. Dabei kam irgendwann das ›Du‹, wir unterhielten uns auch über private Dinge, und der Kontakt wurde ein wenig enger. Aus dem Projekt wurde aber nichts, und so vergingen die Wochen. Dann wurde Eckhard Schwettmann eingestellt und baute die Marketing-Abteilung für PERRY RHODAN auf …
Es dauerte dennoch einige Monate, bis dann [am 29.] November 1996 die CD ›PAX TERRA‹ in den Handel kam, praktischerweise pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Sie wurde ein kleiner Erfolg, gefiel vor allem vielen PERRY RHODAN-Fans und trug dazu bei, dass ›PAX TERRA‹ für Jahre das musikalische Bild der Serie prägte. Aber den Anfang vergaß ich nie – jenes Telefonat mit dem freundlichen Herrn Schlenter aus Hannover … «
»PAX TERRA« erfreut sich auch 25 Jahre nach seinem Erscheinen bei den Fans anhaltender Beliebtheit (wir hören das selbst auch gerne), schließlich sind die als CD längst vergriffenen Titel im Internet abrufbar. Das Auftaktstück »Bridge to Eternity« wurde zur Veranstaltungshymne des GarchingCons von 1998 und des PR-WeltCons in Mainz im Dezember 1999.
Zwar hat es den Eichinger-Film nie gegeben (weshalb Christopher Franke auch nie den Soundtrack dazu schreiben konnte), doch hat die für PERRY RHODAN komponierte Musik zumindest ihre Spuren in der Fernsehserie hinterlassen: Der Anfang von »Bridge to Eternity« wurde als Titelmusik für die 1998 ausgestrahlte fünfte und letzte Staffel von BABYLON 5 verwendet.
»Bridge to Eternity« wurde im Dezember noch einmal separat als »Shape-Maxi-CD« mit einem Gucky-Motiv von Swen Papenbrock veröffentlicht; enthalten waren ein »Single Cut« mit einer Länge von 3:23 Minuten sowie die Vollversion (6:58 Minuten).
Ad Astra, Ju-Pitter!
Am 28. April verstarb Peter Griese, langjähriger PERRY RHODAN- und ATLAN-Teamautor (dort zweitweise auch als Exposé-Autor tätig) und Koordinator der Risszeichnungen. In PR 1814 erschien nachstehender Nachruf:
Nachruf
Peter Griese
22. Juni 1938 – 28. April 1996
Es fällt schwer, diesen Schlag in Worte zu fassen. In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1996 ist Peter Griese in Bad Ems an Herzversagen gestorben.
Peter Griese hatte sich in letzter Zeit verstärkt um die PERRY RHODAN-Serie bemüht. Ihm oblag die Gestaltung des PERRY RHODAN-Reports, er schrieb Woche für Woche den PERRY RHODAN-Computer, und er koordinierte die Arbeit der Risszeichner. Er war ein beliebter Kollege, und er war bei den Lesern und deren Treffen ein gern gesehener Gast.
Die Schriftstellerei packte Peter Griese, 1938 in Frankfurt/Main geboren, schon früh: Als Schüler verfasste er erste Wildwest-Romane. Anfang der fünfziger Jahre stieß er auf die Science Fiction6; diese begleitete ihn während seiner beruflichen Laufbahn zum Diplom-Ingenieur im Fachbereich Elektrotechnik.
Zur PERRY RHODAN-Serie kam Peter Griese schon früh. Zuerst verfolgte er die Serie als Leser, dann als Fan-Autor, der erste Geschichten auf der Leserkontaktseite veröffentlichte. Im Frühjahr 1977 folgten der erste Roman für die Reihe TERRA ASTRA sowie weitere Romane und Kurzgeschichten, es kamen die ersten PERRY RHODAN-Taschenbücher, und im Jahr 1980 lieferte Peter Griese mit »Mission der Flibustier« (Band 963) seinen Einstieg bei PERRY RHODAN selbst. Bekannt wurde Peter auch durch seine jahrelange Exposé-Arbeit für die ATLAN-Serie.
Peter liebte es, in seinen Romanen ungewöhnliche Personen vorzustellen: vom »Computermenschen« bis hin zur Darstellung des Alaska Saedelaere in der aktuellen PERRY RHODAN-Heftserie. Gerade diese Figur war Peter in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen, so sehr, dass ihm das Exposé-Team dafür eine eigene Handlungsebene gab.
Humor und viele bizarre Ideen zeichneten Peters Arbeit aus, seine menschliche Art wurde von Fans und Kollegen gleichermaßen geschätzt.
Deshalb wollen wir Peter Griese so in Erinnerung behalten, wie er war: ein lieber Freund, ein guter Autor und ein Mensch, den wir lange in unseren Herzen bewahren möchten.
Das Aus für die Planetenromane bei Heyne
Der »Heyne-Overkill« bei den Nachauflagen der PLANETENROMANE (s. Chronik 3, S. 634) hatte mit dazu beigetragen, dass der PR-Taschenbuchmarkt übersättigt war.
Insofern litten auch die PLANETENROMANE des Jahres 1996 unter dem Überangebot des Vorjahres, was sich in sinkenden Verkaufszahlen äußerte. Den Anfang machte Manfred Weinland mit »Der Moloch«, der von einem einsamen Prospektor des 12. Jahrhunderts NGZ handelt.7 Dann schickte Hubert Haensel in »Testflug« terranische Raumfahrer in die Zukunft eines Paralleluniversums. Der bis dahin nur aufmerksamen Lesern von ATLAN-Blauband-Vorworten als Kneifel-Rechercheur bekannte Rainer Castor lieferte mit »Für Arkons Ehre« ein eindrucksvolles Debüt, dem ein halbes Jahr später mit »Die Macht des Goldenen« ein zweiter Teil (von insgesamt drei) folgte. Beide Romane stellten im 25. Jahrhundert Atlan in den Mittelpunkt und wiesen Bezüge zum Zyklus um die Meister der Insel auf8. Konrad Schaef setzte in »Duell in Terrania« in fast schon Kneifel’scher Manier ein weiteres Mal die Hanse-Spezialisten Pet Yulal und Vern Almod ein. Auch Peter Griese griff in »Die Nirwana-Teleporter« auf eine bekannte Figur zurück: den Semi-Androiden Ikarus als Ermittler der Kosmischen Hanse. »Kampf des Jahrtausends« von H.G. Francis war ein weiteres frühes Tekener-Abenteuer. In das Jahr 1996 fiel auch der Jubiläumsroman 400, unter dem Titel »Gesänge aus der Unterwelt« von Peter Terrid verfasst; hier sahen wir den aus der Heftromanserie bekannten Privatdetektiv Orpheus Chambers wieder. Arndt Ellmer lieferte mit »Herrscher im Sonnenland« einen Roman ab, der keinen erkennbaren Bezug zum PR-Universum hatte – das Extrembeispiel des noch aus der Marzin-Zeit stammenden Gebots zur Minimalisierung von Rhodan-Bezügen in den Heyne-Taschenbüchern. Und im Oktober erschien mit Hubert Haensels »Tariga sehen und sterben«, einer recht düsteren Weltuntergangsgeschichte, der letzte PLANETENROMAN im Heyne-Verlag, zu dem die Reihe im November 1993 gewechselt war. Nach 403 Bänden in 32 Jahren war die langlebigste seriengebundene SF-Taschenbuchreihe (einstweilen; s. S. 72) am Ende.
Gleichsam als Coda der PLANETENROMANE sah der Oktober zudem »Das große PERRY RHODAN-Fanbuch«, ebenfalls bei Heyne veröffentlicht, aus Anlass des 35-jährigen Jubiläums der Serie. Das 409 Seiten dicke Taschenbuch enthielt zahlreiche informative Aufsätze zur Serie, ihrer Geschichte, ihren Produkten – wozu auch eine Würdigung der zeitgleich eingestellten PLANETENROMANE einschließlich zwölf farbiger Titelbildvorlagen zählte –, den Figuren und Machern sowie Statistiken – und natürlich einen Roman. Interessanterweise war dies Peter Terrids »Gesänge aus der Unterwelt«, gerade drei Monate zuvor in den PLANETENROMANEN publiziert. Für Neuleser war dieses unterhaltsame Werk sicherlich eine gute Idee – die Stammleser reagierten indes eher verstimmt. Aber anscheinend musste es schnell gehen.
Kurzbiografie
Manfred Weinland
Manfred Weinland wurde am 23. April 1960 in Zweibrücken geboren. Als eifriger Leser von Science Fiction und Fantasy kam er schon in jungen Jahren selbst zum Schreiben: Unter dem meist von Roland Rosenbauer verwendeten Pseudonym Roger Damon erschienen 1978 zwei Romane um die Protagonistin Barbara Bender in der Reihe SILBER-GRUSEL-KRIMI des Zauberkreis-Verlages. Über Jürgen Grasmücks (also »Dan Shockers«) Agentur begann eine Zusammenarbeit mit Werner Kurt Giesa als Mike Shadow9 und Olsh Trenton10. Weitere Pseudonyme waren Steve Cooper, Sarah Moon, Adrian Doyle, Sarah Eden und Robert Lamont, letzteres für Solo-Romane, aber auch in Zusammenarbeit mit Giesa, welcher den Namen später als Alleinautor der Bastei-Serie PROFESSOR ZAMORRA verwendete. Auch 23 Romane der Serie JERRY COTTON aus der Zeit zwischen 1991 und 1994 stammen aus