bdia Handbuch Innenarchitektur 2021/22. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу bdia Handbuch Innenarchitektur 2021/22 - Группа авторов страница 3

bdia Handbuch Innenarchitektur 2021/22 - Группа авторов

Скачать книгу

die große Bühne und in leitende Positionen schaffen?

      In drei Beiträgen zum Thema „Frauen in der Innenarchitektur – Frau Innenarchitekt“ geht es um diese Fragen. Über 90 Prozent der Studierenden bei Ausbildungsbeginn sind Frauen, schreibt Sabine Keggenhoff, Innenarchitektin bdia (Büro: Keggenhoff | Partner) und Preisträgerin des Deutschen Innenarchitektur Preises 2019. Als zumeist einzige Frau in leitender Position auf Podiumsdiskussionen, bei Besprechungen und auf der Baustelle habe sie in ihrer Karriere letztlich so manches weggelächelt, schreibt Frau Keggenhoff (ab S. 124).

      Die intensiven und branchenübergreifenden Diskussionen rund um Frauen und Quote stehen seit einiger Zeit verstärkt auf der Agenda. Das betrifft auch unser Fachgebiet und die Stellung der Frauen in der Architektur. Dieses verstärkte Bewusstsein in der Fach- und allgemeinen Öffentlichkeit kann uns nur anspornen. Das zeigte zum Beispiel die Ausstellung „Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architekturberuf“, die in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM), Baukultur NRW und der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Herbst 2020 in Düsseldorf zu sehen war.

      Auch die Ausstellung zu Charlotte Perriand in der Fondation Louis Vuitton in Paris (Oktober 2019 bis Februar 2020) zeigte in einer einmalig ausführlichen Werkschau die über Jahre währende Diskrepanz zwischen Werk und Wahrnehmung der Künstlerin. Als Mitarbeiterin von Le Corbusier stand sie lange im Schatten des großen Meisters; die Ausstellung würdigte sie nun in einer großen Retrospektive.

      Mittlerweile gibt es ein Einverständnis aller Akteure, dass den Frauen in den letzten 60 Jahren weit weniger Beachtung geschenkt wurde und ihre planerischen und gestalterischen Leistungen im Berufsstand nicht anerkannt wurden – und wenn, dann oft nur als Beiwerk zu bekannten, berühmten Meistern. An sich ist das nichts Neues, aber es wird nun öffentlich thematisiert, es steht im Fokus, und das Bewusstsein steigt weiter an. Diverse Publikationen zu Frauen in der Architektur, zum Bauhaus-Jubiläum 2020 und der Rolle der Frauen am Bauhaus sowie viele weitere Texte in populären Medien bespielen das Thema.

      Einerseits erleben wir eine Art „Wiederentdeckung von Frauen“, andererseits ist das Thema individuell sehr unterschiedlich bei jeder einzelnen Innen-/Architektin. Was braucht es, um in der oft männlich dominierten Welt zu bestehen? „Bauen ist ein hartes Geschäft, das reicht bis in die Innenarchitektur“, schreibt Monika Lepel, Innenarchitektin bdia (Büro: Lepel & Lepel), ab Seite 132. Das heiße auch, sich zu fragen: „Bin ich bereit, die Extrameile zu gehen?“ Am Ende führe immer der- oder diejenige, der bzw. die es kann.

      Auch Peggy Kastl, Innenarchitektin bdia (Büro: Baustudio Rostock) betont, dass es Mut braucht: „Auf dem Bau besteht nur, wer sich bewährt. Das obligatorische Spießrutenlaufen am Bau wird sich immer an der geschlechtsunabhängigen Persönlichkeit des Greenhorns entscheiden; da müssen alle durch“, schreibt Kastl (ab S. 139). Aber auch die Rollenbilder in der Gesellschaft spielten weiterhin eine Rolle, und hier dürfe sich noch mehr tun. Frauen stellten den Beruf nicht immer über die Kinder oder den Partner – aber das sei auch gut so, schreibt die Autorin weiter.

      Ja, es gibt immer noch strukturelle Ungleichheiten, die es Frauen im Beruf schwerer machen. Wir sollten daher weiterhin auf überholte Rollenklischees hinweisen, sie auf die Tagesordnung setzen – und selbstbewusst unsere Rolle ausleben, unserer Arbeit nachgehen, Netzwerke ausbauen und Vorbilder suchen sowie selbst sein.

      Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten inspirieren, entdecken Sie Trends und Ideen. Stöbern Sie durch die vielen qualitätsvollen Projekte, die die Innenarchitektinnen und Innenarchitekten des bdia umgesetzt haben.

      Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

image

      Ihre Pia A. Döll

       Preface

image

      PIA A. DÖLL

      Interior architect,

      bdia President

      photo credit:

      Oliver Schiebener

      Dear Readers,

      Our bdia Interior Architecture Handbook 2021/22 showcases the achievements of interior architects in Germany. The bdia publishes the Interior Architecture Handbook once a year and offers members of the association a platform for presenting their projects. Our jury this year comprises: Ingo Haerlin, interior architect bdia (Design in Architektur, Darmstadt), Bettina Billerbeck, in her former function as editor-in-chief of the Schöner Wohnen magazine, Tina Freitag from Callwey Verlag and myself. From 153 (!) submissions, among them a large number of very good designs, we had to make a selection and choose 25 projects for the handbook. Definitely not an easy task! By the way, a shortlist is available on our website bdia.de.

      The special circumstances made it necessary for our jury session to take place online, and yes, I missed walking through the presentations with my fellow jurors. Nevertheless, the high quality and diversity of the submitted projects was clearly recognisable and could be evaluated even without an analogue walkthrough. The long discussions that followed were very intensive. The selected projects are a Best of in the selected categories to show you, dear readers, the very broad spectrum of interior architecture. Once again it becomes evident that interior architecture is not a mere accessory but the essence of a space: well-designed interiors are quality of life.

      The last year has shown us, as if under a burning glass, what it means to spend most of our time inside our own four walls. Well-designed interiors that meet our needs allow us to stay healthy, be productive and find relaxation. It’s a whole lot that interiors have to do!

      The profession of the interior architect involves a great deal of communication and requires precise analysis of the functions a specific space is supposed to provide. This requires numerous discussions with clients, empathy and creativity. Is this a reason why so many women are drawn to universities? So why is it that a majority of firm owners are male after all? Why is it mostly male colleagues who make it onto the big stage and into leading positions?

      Three essays on the topic of “Women in Interior Architecture – Frau Innenarchitekt” deal with these questions. More than 90 percent of students at the start of their training are women, notes Sabine Keggenhoff, Innenarchitektin bdia (office: Keggenhoff | Partner) and winner of the German Interior Architecture Award 2019. Mostly the only woman in a leading position at panel discussions, in meetings and on the construction site, she has actually smiled away many an issue in her career, writes Keggenhoff (starting on p. 124).

      The intensive and cross-sector discussions about women and quotas have increasingly appeared on the agenda for some time now. This also affects our discipline and the position of women in architecture. The increased awareness in the professional and general public can do nothing but encourage us. This was demonstrated, for example, by the exhibition “Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architekturberuf”, which was on show in cooperation with the Deutsches Architekturmuseum (DAM), Baukultur NRW and the Chamber of Architects of North Rhine-Westphalia in Düsseldorf in autumn 2020.

      The uniquely elaborate exhibition on Charlotte Perriand at the Fondation Louis Vuitton in Paris (October 2019 to February 2020) also illustrated the discrepancy between the artist’s work and how she was perceived

Скачать книгу