Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett страница 8
Er wünschte sich, er hätte sein Glück als Viehzüchter versucht, als Landvermesser, als Eisenbahner, als weiß der Teufel was - jedenfalls nicht als Späher der US-Kavallerie.
Roosters Leute fanden zwei gefesselte Crow-Indianer in einem der Tipis. Die Crow waren den Weißen schon seit Jahren freundlich gesonnen. Vor allem der Armee. Die beiden Männer wussten zu berichten, dass Kundschafter Little Bears zwei Tage zuvor das Sioux-Lager besucht hatten. Angeführt von einem weißen Mountainman.
Sie hatten sogar aufgeschnappt, in welcher Gegend die Cheyenne Little Bears sich versteckt hielten.
Rooster ließ ihnen eine Karte vorlegen. Mit einem Stift kreisten sie ein etwa vier Quadratmeilen großes Gebiet in den östlichen Ausläufern der Rockys ein. Nicht weit vom Missouri entfernt.
McAuley betrachtete die Karte.
"Zwei Tagesritte", brummte er. "Höchstens drei."
Roosters Miene hellte sich auf.
"Aufsitzen!", brüllte er. Die beiden Schwadronen trabten nach Nordwesten. Bis zum Einbruch der Dunkelheit ließ der Colonel seine murrenden Männer im Sattel sitzen.
Während das Nachtlager endlich aufgeschlagen wurde, ließ er seine Späher rufen. Cunningham und McAuley trafen sich bei ihm. Cunningham hatte seinen Sergeant Shakopee mitgebracht.
"Jeder von Ihnen sucht sich vier Männer aus", befahl Rooster. "Sie, Captain McAuley, pirschen sich von den Bergen aus an das fragliche Gebiet heran. Und Sie, Cunningham, halten sich westlich und dringen von der Grasebene her in die Wälder ein. Finden Sie diese verdammten Rothäute!"
"Und wo treffen wir Sie und die Haupttruppe, Sir?", wollte McAuley wissen.
"Wir folgen Ihnen im üblichen Marschtempo. In spätestens sechs Tagen erwarte ich Sie mit ihren Berichten in diesem Tal." Er deutete auf ein Flusstal am Rande des von den Crow eingekreisten Gebietes.
Shakopee fixierte die Karte mit starren Augen. Cunningham registrierte es beiläufig.
Die Männer legten die Hand an die Hutkrempen und traten ab.
Im Morgengrauen sattelten sie die Pferde. Cunningham ritt mit Shakopee und drei weiteren Männern nach Norden. McAuley und seine vier Leute lenkten ihre Pferde nach Osten in die Rockys hinein.
"Pass auf deinen Skalp auf, Dave!", rief McAuley zum Abschied.
Cunningham winkte schweigend. Ein schlechtes Gefühl nagte in seinen Eingeweiden. Ein ganz schlechtes Gefühl...
8
Drei Tage lang trabten Shakopee und Cunningham mit ihrem Spähtrupp an den Ausläufern der Rockys durch das Büffelgras. Keine Spur von Indianern.
Am Morgen des vierten Tages erreichten sie die Grenze des von den Crow bezeichneten Gebietes. Cunningham und Shakopee orientierten sich noch einmal an der Kartenskizze, die sie angefertigt hatten. Dann lenkten sie ihre Pferde in westliche Richtung. Der Wald wurde dichter, die Berghänge schroffer - es ging in die Rockys hinein.
Cunningham ritt neben Shakopee.
"Könnte es sein, dass wir beide noch eine Rechnung offen haben?", fragte Cunningham plötzlich.
Überrascht sah ihn der Sergeant an. "Was soll das, Dave? Du musst schon ein bisschen konkreter werden. Wovon sprichst du?"
"Ich spreche von dem Abend vor dem Abmarsch. Der Colonel wusste, dass ich mich in Normas Zimmer mit seiner Frau getroffen habe."
"Herzlichen Glückwunsch", stöhnte Shakopee. "Und nun glaubst du, ich hätte dich bei ihm angeschwärzt?"
"Der Gedanke geht mir im Kopf 'rum, so ist es."
"Du liegst falsch, Dave, glaub mir, du liegst vollkommen falsch."
Sie lenkten die Pferde einen Hang hinauf. Das Laubdach der Eichen wurde so dicht, dass die Strahlen der Mittagssonne kaum einen Weg hindurch fanden. Es wurde dämmrig.
"Niemand außer dir wusste, dass Helena Rooster und ich an diesem Abend..."
"Denk mal nach, Dave", unterbrach ihn Shakopee. "Vier Leute wussten es: du, ich, die Schwarze und Roosters Frau."
"Willst du damit sagen, dass Norma geplaudert hat?"
"Die würde sich eher die Zunge abbeißen", sagte Shakopee. "Ist dir nicht aufgefallen, dass Roosters Frau sich nicht vor dem Haus blicken ließ, um ihren Gatten zu verabschieden?" Er musterte seinen Captain von der Seite.
Cunningham blickte geradeaus in den Wald hinein. "Ich höre, Shakopee, sprich weiter."
"Ich hab' sie gesehen, als ich Rooster weckte. Ihre Augen waren nicht nur verweint, sondern zugeschwollen und blau."
"Er hat sie geschlagen?"
"Ich hab' sie in der Nacht schreien hören." Shakopee stieß ein bitteres Lachen aus. "Beide. Rooster vor Wut und seine Frau vor Angst. Ich nehme an, er hat seit langem den Verdacht, dass sie fremdgeht. Und sie wird nicht so dumm gewesen sein, ihm gleich ein Dutzend Namen zu nennen."
"Und jetzt muss ich für alle bezahlen, die sie gevögelt haben."
"Bezahlen?"
"Er will sich nach der Expedition mit mir duellieren."
"Das wird er nicht tun. Washington gibt niemandem das Kommando über ein Regiment, der sich duelliert. Aber sei vorsichtig, Dave. Reddog wird andere Wege finden, sich an dir zu rächen."
Schweigend ritten sie weiter. Die Stunden vergingen, das Waldgelände stieg an. Shakopee ließ sich immer weiter zurückfallen.
"Reitet weiter!", rief er, als sie die Bergkuppe erreichten. Ein Fels ragte aus den Bäumen. "Ich muss was erledigen, was man nur allein erledigen kann." Die Männer grinsten.
Shakopee stieg vom Pferd. Er wartete, bis Cunningham und die anderen drei zwischen den Bäumen verschwunden waren. Dann kletterte er auf den Felsen. Oben angekommen, konnte er über das Laubdach des Waldes blicken. In allen Himmelsrichtungen ragten Bergkuppen aus dem Wald.
Er zog einen Spiegel aus der Tasche, fing die Sonne ein und sandte Blinkzeichen zu den Bergkuppen. Nach zwei, drei Minuten kam endlich die verabredete Antwort aus einem etwa vier Meilen entfernten Hang im Nordwesten. Gezielt schickte Shakopee eine Nachricht aus Blinksignalen hinüber.
9
McAuley hatte zwei Männer bei den Pferden zurückgelassen. Zu dritt schlichen sie durch das Unterholz. Sie waren auf Spuren von Indianern getroffen. Es war zu gefährlich, die Suche nach dem Cheyennelager zu Pferd fortzusetzen. Die großen Kavallerie-Wallache veranstalteten zu viel Lärm in dem dichten Wald.
Gegen Abend des vierten Tages arbeiteten sie sich von einer Bergkuppe hangabwärts auf ein Flüßchen zu. Von der Bergkuppe aus hatten sie in dieser Richtung die Rauchwolken eines kleinen Feuers gesichtet.
McAuley stutzte,