Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett

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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett

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immer seltener geworden und schließlich ganz ausgeblieben. Ihre Mutter glaubte, dass es kaum noch Bergmänner gab, weil die Weißen keine Biberfellhüte mehr tragen wollten.

      Aber dieser Mann, der hier zwischen Singendem Messer und Blizzard ins Lager ritt, war ein Mountainman. Er winkte ihr freundlich zu, als die Reiter an ihr vorbeitrabten, und Blauer Vogel sah die hellwachen Augen in seinem zerfurchten, bärtigen Gesicht. Sein struppiges weißes Haar hing ihm zu zwei Zöpfen geflochten fast bis zum Revolvergurt herab. Der Mann schien sehr alt zu sein.

      Kleiner Bär begrüßte ihn wie einen alten Bekannten. Die Männer ließen sich vor dem Häuptlingstipi nieder. Zorniger Büffel rief die Ältesten zusammen; feierlich wurde eine Pfeife entzündet. Während sie kreiste, erteilte der Häuptling dem Mountainman das Wort. Der sprach leise und murmelnd.

      Blauer Vogel saß hinter dem Häuptlingstipi. Sie bekam nicht viel mit von dem, was der alte Trapper berichtete und was die Männer anschließend miteinander besprachen.

      Sie erfuhr immerhin soviel, dass der Alte eine Sioux zur Frau hatte und geheime Kontakte zur US-Armee pflegte. Ihr Vater nannte ihn Bergfuchs, und ein weiterer Name fiel einige Male: Roter Hund.

      Blauer Vogel hatte nie von einem Krieger mit diesem Namen gehört. Die Männer sprachen von ihm wie von einem mächtigen Kriegshäuptling.

      Bis zum Mittag dauerte die Ratsversammlung vor dem Häuptlingstipi. Danach wählte Kleiner Bär zwölf Krieger aus. Kundschafter. Sie ritten aus dem Lager in die Große Ebene hinab, an ihrer Spitze der Mountainman.

      An der Seite ihres Vaters sah Blauer Vogel die Reiter zwischen den Eichen verschwinden.

      "Hat der alte Mann schlechte Nachrichten gebracht?" wollte sie wissen.

      "Ja", sagte der Häuptling. "Schlechte, aber keine überraschenden Nachrichten. Bergfuchs hat erfahren, dass hundertfünfzig Blauröcke nach uns suchen. Und er hat erfahren, dass sie von einem Mann angeführt werden, der den Frieden hasst..."

      7

      Nach zwei Wochen erreichten sie die Stelle, an der es zu dem Schusswechsel zwischen dem Siedlertreck und den Cheyenne gekommen war.

      Das Büffelgras wucherte, als hätten hier nie Hunderte von Menschen mit ihren Wagen, Ochsen und Pferden gelagert. Cunningham und Lesley McAuley mussten schon genau hinsehen, um die Spuren der Wagenräder zu erkennen.

      Sie stießen auf das Grab des erschossenen Siedlers - ein zusammengesunkener Erdhügel, ein Holzkreuz aus zwei notdürftig bearbeiteten Latten, und ein darauf eingekerbter Name: "Jan VanHaaren".

      Rooster und einige Offiziere betrachteten das Grab. Auch Cunningham, McAuley und Shakopee standen bei der Gruppe. "Schon komisch, wie so ein Grab zwei Schwadronen Kavallerie auf die Beine bringt." McAuley kratzte sich seinen grauen Lockenkopf.

      "Wie ein Strudel, so ein Grab", murmelte Cunningham nachdenklich. "Dutzende Indianer werden diesem Holländer in die Erde folgen..."

      "Sparen Sie sich Ihre weibischen Weltbetrachtungen, Captain Cunningham!" Der Colonel blitzte ihn an. Er griff in die Tasche seiner Uniformjacke und zog eine zusammengefaltete Landkarte heraus. "Beschäftigen Sie sich lieber mit der Karte!" Durch die Hände einiger Offiziere wanderte das Papier zu Cunningham. "In einer halben Stunde will ich von Ihnen wissen, wo die Cheyenne lagern!"

      Der Karte nach gab es in der Umgebung nur drei Stellen, an denen nach Cunninghams Erfahrung Cheyenne ihre Tipis aufschlagen würden. Er führte einen Spähtrupp auf Anhieb an die richtige.

      Allerdings fanden sie nur noch dürftige Spuren eines ehemaligen Lagerplatzes: eine niedergetretene Bachböschung, verfaulte Essenabfälle, Einstichstellen von Tipistangen im Grasboden und vertrockneter Pferdekot.

      "Wie alt?", fragte McAuley.

      Cunningham untersuchte Essenreste und Pferdekot. "Einen Monat, schätze ich."

      Sie ritten zurück zum Hauptlager und erstatteten Bericht. Rooster schickte sechs Spähtrupps zu je vier Männern aus, um auszukundschaften, in welche Richtung Little Bears Indianer gezogen war.

      Zwei Tage später stießen sie auf die Spur des Stammes. Sie führte in nordwestliche Richtung auf den Oberlauf des Missouri zu. Eine Woche lang folgten sie der Fährte. Die nordöstlichen Ausläufer der Rockys rückten näher und näher. Cunningham war sich ziemlich sicher, dass der Stamm sich aus der Großen Ebene in gebirgigere Regionen zurückgezogen hatte.

      Nach acht Tagen traf ein Spähertrupp unter McAuley auf ein Indianerlager. Sioux.

      "Wir haben nur wenige Krieger gesehen", berichtete der alte Schotte. "Fast ausschließlich Frauen und Kinder."

      Ohne lange zu überlegen, ließ Rooster die dritte Schwadron aufsitzen. Die zweite Schwadron teilte er in fünf Abteilungen auf. Sie sollten die Flanken des Angriffs vor Überraschungen schützen. Cunningham und Shakopee führten je eine dieser Abteilungen.

      Rooster setzte sich an die Spitze der dritten Schwadron und zog seinen Säbel.

      "Wir überrennen das Lager, vertreiben die Rothäute in alle Himmelsrichtungen!", rief er. Sein Gesicht glühte vor Erregung. "Jedes einzelne Zelt wird niedergebrannt. In wenigen Tagen wird sich die Nachricht bis zu Little Bear herumsprechen! Er soll erfahren, dass wir hart durchgreifen! Er soll zittern vor Angst!"

      "Verzeihen Sie, Sir!" Cunningham erhob seine Stimme. "Aber Captain McAuley berichtete, dass sich fast ausschließlich Frauen und Kinder im Lager aufhalten!" Einige Männer nickten zustimmend. "Wenn es Tote unter ihnen geben sollte, werden uns die Sioux in den Rücken fallen!" Ein Raunen ging durch die Reihen der dritten Schwadron.

      Rooster hieb seinem Wallach die Sporen in die Flanken und galoppierte zu Cunningham.

      "Ich warne Sie, Captain", zischte er leise. "Ich lass' mir von Ihnen nicht die Moral meiner Leute zerreden. Noch eine derartige Bemerkung, und ich schieße Sie auf der Stelle nieder..."

      Er lenkte sein Pferd zurück an die Spitze der Schwadron neben den Fähnrich mit dem Regimentswipfel und gab das Zeichen zum Angriff. Im Schutz eines bewaldeten Flussufers trabten die schweren Armeepferde auf das Indianerlager zu.

      Cunningham und Shakopee wechselten einen stummen Blick. Der undurchdringlichen Miene des Halbbluts war nicht abzulesen, was hinter seiner Stirn vor sich ging.

      Cunningham winkte seine Abteilung hinter sich her und führte sie auf eine Anhöhe, von der aus das Grasland sich weit nach Osten und Südosten hin ausdehnte. Keine Spur von Indianern.

      Wenige Minuten später hörte er den donnernden Hufschlag der angreifenden Kavalleristen. Und kurz darauf ein vielstimmiges "Hurra!" Schüsse fielen, Frauen schrien.

      Nach zwei Stunden war alles vorbei. Die Tipis der Sioux brannten lichterloh, ihre Pferde wurden ins Grasland hinausgejagt.

      Die meisten der Frauen und Kinder und einige ältere Männer flohen panisch über den Fluss, in den nahen Wald oder ins Grasland hinaus. Fast ein Dutzend starb im Kugelhagel der Soldaten oder in den brennenden Zelten.

      Cunninghams Gesicht wirkte noch kantiger als sonst, als er mit seiner Abteilung am Rande des brennenden Lagers vorbeiritt. Das Atmen fiel ihm schwer, sein Brustkorb fühlte sich an, als hätte er sich unversehens mit Steinen gefüllt. In Gedanken

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