Julius Caesar. William Shakespeare
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Brutus.
Ich nicht.
Cassius.
Ich bitt Euch, tut's.
Brutus.
Ich hab am Spiel nicht Lust, mir fehlt ein Teil
Vom muntern Geiste des Antonius;
Doch muß ich Euch in Eurem Wunsch nicht hindern.
Ich laß Euch, Cassius.
Cassius.
Brutus, seit kurzem geb ich acht auf Euch;
Ich find in Eurem Blick die Freundlichkeit,
Die Liebe nicht, an die Ihr mich gewöhnt.
Zu unwirsch und zu fremd begegnet Ihr
Dem Freunde, der Euch liebt.
Brutus.
Mein Cassius,
Betrügt Euch nicht. Hab ich den Blick verschleiert,
So kehrt die Unruh meiner Mienen sich
Nur gegen mich allein. Seit kurzem quälen
Mich Regungen von streitender Natur,
Gedanken, einzig für mich selbst geschickt,
Die Schatten wohl auf mein Betragen werfen.
Doch laßt dies meine Freunde nicht betrüben
(Wovon Ihr einer sein müßt, Cassius),
Noch mein achtloses Wesen anders deuten,
Als daß, mit sich im Krieg, der arme Brutus
Den andern Liebe kund zu tun vergißt.
Cassius.
Darin, Brutus, mißverstand ich Euren Unmut.
Deshalb begrub hier diese Brust Entwürfe
Von großem Werte, würdige Gedanken.
Sagt, Brutus, könnt Ihr Euer Antlitz sehn?
Brutus.
Nein, Cassius, denn das Auge sieht sich nicht,
Als nur im Widerschein, durch andre Dinge.
Cassius.
So ist's;
Und man beklagt sich sehr darüber, Brutus,
Daß Ihr nicht solche Spiegel habt, die Euren
Verborgnen Wert Euch in die Augen rückten,
Auf daß Ihr Euren Schatten säht. Ich hörte,
Wie viele von den ersten Männern Roms
(Nur Cäsarn nehm ich aus), von Brutus redend,
Und seufzend unter dieser Zeiten Joch,
Dem edlen Brutus offne Augen wünschten.
Brutus.
Auf welche Wege, Cassius, lockt Ihr mich,
Daß Ihr mich heißt in meinem Innern suchen,
Was doch nicht in mir ist?
Cassius.
Drum,