Mit Dem Wind. Elizabeth Johns
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Mit Dem Wind - Elizabeth Johns страница 14
Die Männer röhrten vor Gelächter, während sie mit den Füßen trampelten und in die Hände klatschten. Edward hörte zu und musste sich abwenden, um sein Lächeln zu verbergen, für den Fall, dass ihn jemand sehen würde. Es stimmte, dieses winzige Mädchen berührte sein kaum vorhandenes Herz. Er war von ihrer würdevollen Schüchternheit und ihrer ruhigen Beharrlichkeit bezaubert. Jede Faser seines Seins schrie ihn an, sich umzudrehen und fortzulaufen, denn sie sollte Angst vor ihm haben - große Angst. Wenn seine Männer schon erkannt hatten, dass er von ihr angetan war, war es gut, dass sie bald am Ziel der Reise angekommen waren.
Anjou starrte auf den Korb mit Äpfeln. Sie nahm an, dass es rücksichtsvoll vom Kapitän war, ihr sein persönliches Obst zu geben, obwohl er ihr nichts selbst angeboten hatte, dachte sie in einem Ausbruch von Bitterkeit, der für sie untypisch war. Das Rezept allerdings war für Rhabarber, nicht Äpfel, und sie wusste nicht, ob man das eine durch das andere ersetzen konnte. Wo war Hannah? Sie könnte das wissen. Hannah hatte keine Angst vor Männern, und sie war lieber an Deck an der frischen Luft, als drinnen eingesperrt zu sein. Sie sollte bei Anjou bleiben, aber sie war oft draußen und flirtete mit einem der Maaten; ob erster, zweiter oder dritter, daran konnte sich Anjou nicht erinnern.
„Biggs? Könnten Sie bitte meine Zofe Hannah bitten, in die Kombüse zu kommen?“
„Aye, mylady.“
Während sie auf Hannah wartete, spürte sie, wie etwas gegen ihre Beine rieb, und sie hatte Angst, hinzusehen. Wurden Ratten so groß? Sie versuchte nicht zu schreien, sprang zurück und hörte ein Miauen.
Sie seufzte vor Erleichterung. Sie sah nach unten auf eine kräftige, graue Katze, die mit bettelnden, goldenen Augen zu ihr hochsah.
„Also du musst Cat sein“, sagte sie, als sie sich hinkniete, um sie zu begrüßen. An ihrer Hand wurde kurz geschnüffelt und dann rieb die Katze ihren Kopf dagegen. „Du siehst nicht aus wie ein böser Rattenfänger“, überlegte sie. Sie stand auf, als sie ihre Zofe kommen hörte, und die Katze setzte sich zu ihren Füßen.
„Hannah“, fragte sie. „Weißt du, ob man Äpfel anstelle von Rhabarber für einen Kuchen verwenden kann?“
„Ich wüsste nicht, was dagegenspricht, mylady.“
Anjou gab ihr die Liste mit den Zutaten. „Das klingt vernünftig“, sagte Hannah.
„Aber der Herr würde noch Zimt hinzufügen, Miss.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Zimt an Bord haben.“ Sie sah Biggs an, der in dem Topf mit Erbsensuppe rührte. Sie beschloss, selbst danach zu suchen. Sie öffnete den Schrank, in dem sie die Gewürze gefunden hatte. Dort gab es nicht viel. Trotzdem fand sie kleine Gläser mit Muskatnuss und Zimt, versteckt hinter Salz und Pfeffer.
„Das erstaunt mich jetzt. Brauchen Sie Hilfe beim Teigausrollen, mylady?“
„Ich wusste nicht, dass der Teig ausgerollt werden muss“, gestand Anjou. „Wenn du so freundlich wärst und mir zeigen könntest, wie das geht.“
„Ich habe einige Zeit in der Küche verbracht, als ich jünger war.“
„Jetzt, wo du es sagst, ich wäre sehr dankbar für etwas Hilfe.“
„Ja, mylady. Wenn Sie mir gestatten ...“, sagte die Zofe und sah verärgert aus, weil sie ihre Hilfe nicht früher angeboten hatte.
„Nein, nein. Es macht mir Freude, so bin ich nicht die ganze Zeit in der Kajüte eingesperrt.“
Hannah bearbeitete den Teig und Anjou kümmerte sich um die Äpfel.
„Sie müssen sie schälen, Miss.“
„Natürlich.“ Warum musste alles geschält werden? Es war die Arbeit, die sie am wenigsten mochte von allen.
Als sie in Bergen von Schalen verschwand, begann sie sich wieder an ihre Zeit mit Aidan zu erinnern.
Sie hatten begonnen, sich davon zu schleichen, um Zeit miteinander zu verbringen, während der wenigen Besuche bei ihr zuhause, als er die Ferien bei Charles verbrachte. Er war immer ein perfekter Gentleman gewesen, soweit er es sein konnte, wenn sie allein waren. Er war fast so schüchtern wie sie und hatte es nicht gewagt, sie unhöflich zu behandeln. Eines Tages hatten sie sich gegenseitig durch die Obstgärten gejagt, und als sie endlich angehalten hatten, um sich auszuruhen und Äpfel unter einem der Bäume zu essen, hatte sie bemerkt, dass Aidan ernst geworden war.
„Warum das lange Gesicht? Stimmt etwas nicht?“
Er riss ein paar Grashalme aus und schwieg für eine Weile.
„Werden Sie mir sagen, was los ist?“, fragte sie mit zunehmender Sorge.
„Ich werde nicht nach Oxford zurückkehren.“
„Wie bitte? Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen“, sagte Anjou, die ihm nicht zu nahetreten wollte.
„Ich werde in die Dienste Ihrer Majestät eintreten.“
Anjou schnappte nach Luft. Ihr Bruder hatte ebenfalls davon gesprochen, dass er überlegte, sich für den Krieg einschreiben zu lassen, aber seine Eltern hatten es nicht erlaubt.
„Nein. Ich will nicht, dass Sie fortgehen“, bat sie ihn.
Aidan lehnte sich vor, strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie sanft auf die Lippen.
„Ich bin nicht gut mit Worten, Anjou, aber ich möchte dich eines Tages heiraten. Wirst du auf mich warten?“
Meinte er, was sie dachte, dass er es tat?
„Wie lange muss ich warten? Die Zeit zwischen deinen Besuchen erscheint mir schon immer wie eine Ewigkeit.“
Er lächelte. „Das geht mir genauso, aber ich habe nicht viel Zeit für dich, bis ich wiederkomme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Vater meinem Antrag wohlwollend gegenüberstünde. Ich weiß nicht, ob ich zurückkehre und selbst wenn, könnte ich nicht mehr ich selbst sein.“
„Ich möchte deine Frau werden.“
„Ich verspreche dir, wenn der Krieg vorbei ist und du noch immer das Gleiche empfindest, werde ich der deine werden.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
Sie war selten trotzig, aber wenn sie sich einmal für etwas entschieden hatte, ließ sie nicht locker.
„Wir müssen sofort mit meinen Eltern reden.“
„Anjou. Wir müssen vernünftig sein. Die Armee ist kein Platz für eine Dame.“
„Was ist, wenn du nie mehr zu mir zurückkehrst?“