Die Unerwünschten. Owen Jones

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Die Unerwünschten - Owen Jones

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      1 DIE UNERWÜNSCHTEN

      Die heitere Geschichte einer Vampirfamilie von heute

      von

      1 Owen Jones

      Übersetzung aus dem Englischen:

      1 Ulrike Jenisch

      Copyright Owen Jones 2021

      Die Rechte von Owen Jones als Autor dieses Buchs wurden geltend gemacht gemäß der Paragraphen 77 und 78 des Copyright Designs and Patents Act 1988. Die moralischen Rechte des Autors wurden ebenfalls geltend gemacht.

      Die Handlung in diesem Buch ist frei erfunden. Alle Personen und Ereignisse sind entweder Produkte der Fantasie des Autors oder sie werden lediglich fiktiv benutzt. Einige Orte existieren unter Umständen tatsächlich, aber die geschilderten Ereignisse sind erfunden.

      Erschienen bei

      Megan Publishing Services

       http://meganthemisconception.com

      1 WIDMUNG

      Dieses Buch ist meinen Freunden Lord David Prosser und Murray Bromley gewidmet, die mir und meiner Thai-Familie 2013 mehr geholfen haben, als sie sich jemals vorstellen können.

      Das Karma wird alle entsprechend belohnen.

      Kontaktieren Sie mich bei:

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      [email protected]

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       http://meganthemisconception.com

      1 1. DIE SCHLIMME LAGE DES HERRN LEE

      Herr Lee, oder auch Alter Mann Lee, wie er im Ort genannt wurde, hatte seit Wochen ein eigenartiges Gefühl und, weil seine heimische Gemeinde so klein und abgelegen war, wussten auch alle in seinem Umfeld Bescheid. Er hatte den Rat einer ansässigen Heilkundigen einholen müssen, einer vom alten Schlag, keiner modernen Medizinerin, und sie hatte ihm gesagt, dass seine Körpertemperatur aus dem Gleichgewicht geraten war, weil irgendetwas mit seinem Blut nicht stimmte.

      Die Frau, die örtliche Schamanin und zugleich auch Herrn Lees Tante, war sich über die Ursache immer noch nicht ganz im Klaren, aber sie hatte gemeint, dass sie es in etwa 24 Stunden herausfinden würde, er solle ihr ein paar Proben zur Untersuchung dalassen und wiederkommen, wenn sie ihn holen ließe. Die Schamanin reichte Herrn Lee einen Klumpen Moos und einen Stein.

      Er wusste von früher noch, was er tun musste, daher urinierte er auf das Moos und nachdem er sich ausgiebig geräuspert hatte spuckte auf den Stein. Er gab ihr alles feierlich zurück und sie wickelte beide Proben getrennt in Stücke von Bananenblättern, um die Feuchtigkeit so lange wie möglich zu erhalten, wobei sie darauf achtete, nichts mit bloßen Händen zu berühren, um die Proben nicht zu verunreinigen.

      „Ich warte einen Tag, damit sich alles zersetzen und trocknen kann, dann sehe ich es mir genau an und finde heraus, was mit dir nicht stimmt.“

      „Danke, Tante Da, Schamanin Da, wollte ich sagen. Ich werde warten, bis du mich rufen lässt, dann komme ich sofort.“

      „Warte, mein Junge, ich bin noch nicht fertig mit dir.“

      Da griff hinter sich und nahm ein Tongefäß aus dem Regal. Sie entkorkte es, nahm daraus zwei Mundvoll Flüssigkeit und spuckte den letzten Mundvoll über Alten Mann Lee. Während Da eine Beschwörung für ihre Götter sang, dachte Herr Lee bei sich, dass sie die ‚Reinigung‘ vergessen hatte – er hasste es, von jemandem angespuckt zu werden, ganz besonders von alten Damen mit fauligen Zähnen.

      „Dieses Alkoholspray und das Gebet werden dir über die Runden helfen, bis wir dich wieder in Ordnung gebracht haben“, versicherte sie ihm.

      Schamanin Da erhob sich aus ihrem vollen Lotussitz vom Erdboden ihres medizinischen Kultraums, legte ihrem Neffen einen Arm um die Schultern und brachte ihn nach draußen, wobei sie sich im Gehen eine Zigarette rollte.

      Im Freien zündete sie sie an, nahm einen tiefen Zug und spürte, wie der Rauch ihre Lungen füllte. „Wie geht es deiner Frau und den reizenden Kindern?“

      „Ach, denen geht es gut, Tante Da, aber sie sind etwas besorgt um meine Gesundheit. Ich fühle mich jetzt schon eine Weile etwas kränklich und ich bin doch in meinem ganzen Leben noch nicht krank gewesen, wie du weißt.“

      „Stimmt, wir Lees sind ein kräftiger Schlag. Dein Vater, mein lieber Bruder, wäre jetzt immer noch gesund, wenn er nicht an der Grippe gestorben wäre. Er war stark wie ein Stier. Du schlägst ihm nach, aber auf ihn ist ja auch nie geschossen worden. Ich glaube, das hat dich jetzt eingeholt, diese Yankee-Kugel.“

      Herr Lee hatte diese Diskussion bereits viele hundert Male geführt, aber da er sie nicht gewinnen konnte, nickte er einfach, gab seiner Tante einen 5-Baht-Schein und machte sich auf den Rückweg zu seinem Hof, der nur ein paar hundert Meter außerhalb des Dorfes lag.

      Er fühlte sich schon besser, also schritt er schwungvoll aus, weil er es allen beweisen wollte.

      Alter Mann Lee hatte volles Vertrauen zu seiner steinalten Tante Da, so wie alle in der Gemeinde, die aus einem kleinen Dorf mit ungefähr 500 Häusern und ein paar Dutzend abseits gelegenen Bauerhöfen bestand. Seine Tante Da hatte die Position des Schamanen übernommen, als er noch ein Junge war und es gab nicht mehr als ein paar Dutzend Einwohner, die sich noch an den Schamanen vor ihr erinnern konnten. Sie hatten nie ihren eigenen ansässigen Arzt mit Universitätsabschluss gehabt.

      Das hieß nicht, dass die Dorfbewohner keinen Zugang zu einem Mediziner hatten, aber die waren dünn gesät – der nächste niedergelassene Arzt befand sich ‚in der Stadt‘, 75 Kilometer entfernt. In den Bergen der äußersten nordöstlichen Ecke Thailands, wo sie lebten, gab es weder Busse, Taxis noch Zugverbindungen. Außerdem kosteten Ärzte viel Geld und verschrieben teure Medikamente, von denen alle annahmen, dass sie hohe Provisionen kassierten. Einige Dörfer weiter gab es auch ein Krankenhaus, aber dort arbeitete eine Vollzeit-Krankenschwester und alle zwei Wochen kam an einem Tag ein ambulanter Teilzeit-Doktor, der für die ganze Gegend zuständig war.

      Dorfbewohner wie Herr Lee waren der Ansicht, dass Ärzte wahrscheinlich für reiche Stadtbewohner schön und gut waren, aber Leuten wie ihnen nicht viel nützten. Wie konnte denn ein Bauer einen ganzen Arbeitstag opfern, um zu einem Arzt in die Stadt zu fahren und dazu jemanden mit einem Fahrzeug anheuern, für den dasselbe galt? Wenn man überhaupt jemanden mit Fahrzeug auftrieb, obwohl es im Umkreis von zehn Kilometern ein paar alte Traktoren gab.

      Nein, dachte er, seine alte Tante war gut genug für alle anderen, und sie war auch gut genug für ihn, außerdem hatte sie noch keinen sterben lassen, dessen Zeit nicht gekommen war und sie hatte auch bestimmt niemanden umgebracht. Das würden alle beschwören.

      Wirklich alle.

      Herr

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