Frau Krause macht Pause. Uli Zeller
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Jesus war erstaunt, dass nur einer zu ihm zurückkam. Er fragte: „Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?“
Wir sollten jetzt aber nicht über die schimpfen, die sich nicht bedankt haben. Vielmehr wollen wir beten: „Herr, lass mich der eine sein, der zu dir kommt und dir dankt.“
Auch wir haben viel Grund, Gott zu danken. Gott hat uns viel Gutes geschenkt, jeden Tag. Wollen wir einmal zusammen aufzählen, wofür wir alles dankbar sein können? Finden wir für jeden Knopf etwas zum Danken?
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich.
Psalm 118,29
Tipp: Bringen Sie etwas mit, das zur Geschichte und zur Biografie des Zuhörers passt. Eine Deutschlandkarte, auf der man den Rhein sieht. Eine Fahrradpumpe, mit der Sie gemeinsam pumpen. Eine Fahrradklingel, mit der Sie zusammen klingeln …
Man sagt ja: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er … (viel erzählen). Das gilt auch für Volker.
Volker ist 101 Jahre alt. Er strahlt: „Ich habe immer viel Sport gemacht. Deshalb bin ich so ein alter Knochen geworden.“
Einmal zeigte er mir sein altes Fahrrad. Er sagte: „Damit bin ich schon den Gotthard hinaufgefahren. Die Kraft hat irgendwann nicht mehr gereicht. Dann bin ich aufgestanden und habe mit letzter Kraft weitergetreten.“
Das Fahrrad von Volker stammte aus den 1930er-Jahren. Es hatte sogar noch Holzfelgen. Das gibt’s heute gar nicht mehr: Fahrräder mit Holzfelgen. Die heutigen Felgen sind aus Metall.
Sogar als Rentner war Volker noch sportlich. Volker erinnert sich: „Auch als alter Mann ging ich noch täglich ins Schwimmbad. Ich habe immer genau mitgezählt, wie viel ich geschwommen bin.“ Und das war eine ganze Menge: Täglich waren es viele Längen, die Volker schwamm. „Zu Hause habe ich mir dann aufgeschrieben, wie weit ich geschwommen bin.“
Volker hatte eine Landkarte an der Wand hängen. Er stellte sich jeden Tag vor die Landkarte und sagte: „Wenn ich heute eine halbe Stunde im Schwimmbad geschwommen bin – wie weit wäre ich dann im Rhein gekommen?“ Und dann markierte er diese Strecke mit bunten Stecknadeln auf der Karte.
Damit hat Volker sich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit gehalten. Denn er kaufte sich die passenden Reiseführer. Darin konnte er nachlesen, an welchen Orten und Sehenswürdigkeiten er heute vorbeigekommen wäre, wenn er wirklich den Rhein entlanggeschwommen wäre: „Da habe ich viele Orte kennengelernt. Konstanz und Schaffhausen. Basel und Mainz. Rüdesheim und Bonn. Die Niederlande und die Nordsee.“
Mit 101 Jahren geht Volker zwar nicht mehr zum Schwimmen oder Radfahren, aber er hat eine Menge schöner Erinnerungen an die früheren Sporterlebnisse. Gerne blättert er in seinem Fotoalbum. Dort ist sogar noch ein Foto von seinem alten Fahrrad – mit Speichen aus Holz. Und wenn Volker im Reiseführer zum Rhein nachblättert, ist er sehr dankbar für jede Länge, die er im Schwimmbad zurücklegen konnte.
So hat jeder Mensch viel erlebt. Begegnungen mit anderen Menschen. Harte Arbeit, die zu einem Erfolg geführt hat. Die Schönheit der Schöpfung in der Natur. Dankbar können wir für all das sein, was wir erlebt haben.
Vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Matthäus 6,12
Der grüne Opel schießt aus der Nebenstraße. Fast kracht er in meinen Wagen hinein. Der Fahrer gibt Gas und fährt weiter. Er nimmt mich gar nicht zur Kenntnis, während er mir die Vorfahrt nimmt.
„Typisch Opelfahrer … Wo hat der bloß seinen Führerschein gemacht?“, meckere ich.
Ich befinde mich am Rande des Schwarzwaldes. Die Autos haben dort das Kennzeichen „VS“. Das steht für die Kreisstadt Villingen-Schwenningen. Was könnte VS sonst noch bedeuten? Als Schüler haben wir im benachbarten Landkreis Konstanz gelästert: „VS, das heißt doch: ‚Vorsicht Schwabe‘“.
Plötzlich schießt mir durch den Kopf: Was wäre, wenn VS etwas ganz anderes bedeuten würde? Wenn es zum Beispiel hieße: ‚Vergib und segne‘?
Trotzig fahre ich weiter und würdige den vermeintlichen Schwaben keines weiteren Blickes.
Ein paar Hundert Meter weiter muss ich über meine Sturheit lachen und bete: „Vater im Himmel. Du liebst alle Menschen. Auch Opelfahrer und Schwaben. Und sogar mich. Darum entscheide ich mich dafür, diesem Fahrer zu vergeben. Ich segne ihn in deinem Namen. Möge er dem nächsten Fahrzeug nicht auch noch die Vorfahrt nehmen. Bewahre uns beide! Amen.“
Seither erinnert mich jedes grüne Auto, jeder Opel und jeder Wagen mit VS-Kennzeichen daran: „Vergib und segne.“
Herr, du bist unsere Zuflucht für und für.
Psalm 90,1
Tipp: Bringen Sie eine Vogelfeder mit.
Zu Hause ist es doch am … (schönsten). Das weiß jedes Kind. Und wenn man irgendwo nicht so richtig zu Hause ist, fühlt man sich auch nicht so richtig wohl.
Bei den Vögeln ist das nicht anders als bei den Menschen. Gertrud Schmittschneider hat das beobachtet. Als sie ein Kind war, gab es in ihrem Garten einen großen Baum. Den konnte sie direkt vom Küchenfenster aus sehen. An diesem Baum hing ein Nistkasten. Wenn Gertrud im Frühling aus dem Fenster schaute, konnte sie immer die Meisen beobachten, die dort ihr Nest bauten.
Bei den Meisen ist das so ähnlich wie bei uns Menschen. Wenn die Meisen wissen, wo sie zu Hause sind, dann geht es ihnen gut.
Immer wenn Gertrud Schmittschneider den Nistkasten beobachtete, freute sie sich über das Familienleben der Meisen. Die Vogelmutter legte ihre Eier ins Nest, dann brütete sie und irgendwann schlüpften die Kleinen. Der Meisenpapa flog durch die Gegend und suchte Futter für seine Familie. Das brachte er zum Nest. Bald waren die Meisenkinder groß und stark.
Immer wieder schlich eine Katze um den Baum. Sie kletterte auch manchmal ein wenig den Stamm hoch. Aber der Nistkasten hing so geschützt, dass die Katze den kleinen Vögeln nichts antun konnte.
Wenn der Nistkasten richtig hängt, dann kann den Vögeln nichts passieren. Dann sind sie behütet. Der Nistkasten ist ihre Zuflucht, dort sind die Vogelkinder sicher. Der Meisenpapa und die Meisenmama versorgen ihre Kinder immer treu mit Futter.
Bei uns Menschen ist das ganz ähnlich. Wir brauchen einen Platz, an dem wir geborgen sein können. Wenn wir nicht mehr gut allein zurechtkommen, müssen uns andere beim Waschen, Essen und Kochen helfen. Sie geben uns Schutz und behüten uns. Wir wollen Gott für diese Menschen danken: „Danke, lieber Gott, dass du uns Menschen an die Seite stellst, die uns helfen. Danke, dass sie dafür sorgen, dass ich geborgen sein kann. Du, Gott, bist es, der selbst dafür sorgt, dass ich angenommen werde. Ich danke dir dafür.“
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes.
Matthäus 6,33
Tipp: Bringen Sie einen altmodischen Wecker mit Zeigern mit. Oder vielleicht auch andere Wecker aus unterschiedlichen Zeitepochen, die