Frau Krause macht Pause. Uli Zeller
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Eines Tages erzählte Frau Frischbutter: „Es gibt einen Bibelvers, den ich wichtig finde. Der steht in Matthäus 6, Vers 33. Da heißt es: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes. Das bedeutet: Gottes Reich ist viel größer als das, was uns wichtig ist. Vertrau darauf, dass Gott sich darüber freut, wenn du jeden Tag zu seiner Ehre leben willst. Frage Gott, wohin dein Weg gehen soll, damit dein Leben Gott gefällt.“
Edeltraud dachte darüber nach. Das wollte sie auch: ihre Kraft für Gott einsetzen. Was ist denn schöner, als Gott mit seinem Leben eine Freude zu machen? Frau Frischbutter erklärte: „Mir ist dieser Satz aus Matthäus 6, Vers 33 so wichtig. Darum habe ich meinen Wecker auf Punkt 6.33 Uhr gestellt. Immer, wenn er morgens klingelt, denke ich daran: Ich möchte diesen Tag für Gott leben.“
Edeltraud ist inzwischen eine alte Frau. Sie hat aber nie vergessen, was Frau Frischbutter gesagt hat. Immer wieder einmal hat sie ihren eigenen Wecker auf 6.33 Uhr gestellt. Früher hatte sie noch einen ganz altmodischen Wecker mit römischen Ziffern. Man konnte ihn gar nicht so exakt auf die Minute einstellen, wie man das heute kann. Aber Edeltraud versuchte immer wieder einmal, den Wecker so zu stellen, dass er exakt um 6.33 Uhr losschepperte. Später hatte Edeltraud modernere Wecker. Die waren genauer. Man konnte sie besser einstellen. Sie schepperten auch nicht so laut, sondern summten oder surrten.
Wann immer Edeltraud ihren Wecker um 6.33 Uhr scheppern, schellen, klingeln, summen oder surren ließ, war ihr erster Gedanke stets: Matthäus 6, Vers 33. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes … Ja, das soll heute das Wichtigste sein. Ich möchte zu Gottes Ehre leben.
Aber das war gar nicht so einfach. Immer wieder betete Edeltraud: „Lieber Gott, was ist denn heute für mich dran? Ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich mich für dich einsetzen kann.“
Inzwischen muss Edeltraud nicht mehr so früh aufstehen. Aber wenn sie auf ihren Wecker schaut, erinnert sie sich immer noch an den Bibelvers aus Matthäus 6, Vers 33. Und dann betet sie: „Herr, ich bin alt. Auch im Alter möchte ich noch für dich da sein. Zeig mir, wie ich zu deiner Ehre leben kann.“
Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Matthäus 6,21
Tipp: Bringen Sie eine Schatzkiste, das Bild einer Schatzkiste oder einen Geldbeutel mit.
Opa Hansjörg stand mit Oma Klara auf dem Bahnsteig. Sie warteten auf den nächsten Zug, weil sie einen Besuch machen wollten. Klara stützte sich auf ihren Spazierstock. Hansjörg hielt sich an seinem Rollator fest. Plötzlich ertönte eine Durchsage: „Achtung, Achtung. Aus gegebenem Anlass bitten wir Sie: Halten Sie Ihre Wertgegenstände fest.“
Der alte Mann schob seinen Rollator zur Seite und ging zu seiner Frau. Schmunzelnd nahm er Klara in den Arm und sagte: „Du bist ja da.“ Hansjörg wollte damit zeigen: Klara ist das Wertvollste, was er hat. Darum hat er sie in den Arm genommen. Manche Menschen griffen an ganz andere Stellen, als die Durchsage kam: „Halten Sie Ihre Wertsachen fest.“
Der Geschäftsmann, zum Beispiel. Er trug ein Jackett und hatte seine Aktentasche locker unter dem Arm. Als die Stimme aus dem Lautsprecher warnte, griff er schnell in seine rechte Hosentasche. Erleichtert murmelte er: „Sie ist ja noch da, meine Brieftasche.“
Wo unser Schatz ist, da ist unser Herz. Dem alten Mann war seine Frau wichtig. Der Geschäftsmann sorgte sich um sein Geld.
Wir alle sorgen uns um etwas und machen uns darüber Gedanken. Vielleicht denken wir darüber nach, dass wir im Alter an einem ganz anderen Ort sind, als wir eigentlich sein möchten. Vielleicht sorgen wir uns auch um unser Geld: Wird mein Vermögen reichen, um das Altenheim zu bezahlen?
Jesus sagt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Wirklich reich ist nicht derjenige, der eine dicke Brieftasche hat. Sondern der ist wirklich reich, der sich an Gott hält. Wir dürfen ihm sagen: „Lieber Gott, ich sorge mich um so viele Dinge. Aber am allermeisten möchte ich mich um dich sorgen. Bitte zeig mir, was wichtig ist für mein Leben.“
Jesus sagt: Ich bin die Tür.
Johannes 10,9
Tipp: Zeigen Sie das Foto einer Tür. Wenn Sie ein altes Bild finden, auf dem die Haustür eines früheren Wohnortes zu sehen ist, können Sie es auf einem Kopierer vergrößern und beim Vorlesen zeigen.
Eine Haustür erzählt:
Ich bin die alte Holztür am Haus von Frau Brotkant. Ich bin nicht mehr die jüngste Tür. Meine Scharniere quietschen ein wenig, ein bisschen Öl täte mir bestimmt gut. Schon mehrmals wurde ich frisch gestrichen. Und an manchen Stellen habe ich Macken und Dellen.
Im Winter muss ich ganz schön viel mitmachen. Da ist es draußen eiskalt. Drinnen im Flur ist es aber wohlig warm. Das muss man erst mal verkraften. Ich ziehe mich im Winter immer vor Kälte zusammen. Daher muss man das Schloss von Dezember bis März immer zweimal umdrehen. Und im Sommer, wenn ich mich wieder ausdehne, streife ich dafür oben ein wenig an der Decke. Eine Haustür zu sein ist kein Traumjob! Meine Kollegin, die Wohnungstür, hat es da viel leichter. Aber man kann es sich ja nicht aussuchen.
Ich, die alte Holztür, habe schon ganz verschiedene Menschen erlebt, die bei Frau Brotkant ein- und ausgegangen sind. Die meisten sind ganz harmlos: die alten Damen, die am Samstagmittag zum Kaffeekränzchen kommen, zum Beispiel. Sie sind alle ganz nett. „Hallo, meine Liebe“, sagen sie immer. Ein Küsschen links auf die Backe. Und ein Küsschen rechts auf die Backe. Nur die Frau Breitling habe ich nicht so gerne. Sie sieht nicht mehr so gut und fährt dann mit ihrem Rollator immer gegen mich. Ihre Radhalterung hat mir schon einen dicken Kratzer beschert.
In ganz schlechter Erinnerung habe ich, die Haustüre, einen Besucher. Das war ein Vertreter. Er hat sich angeregt mit Frau Brotkant unterhalten. Sie hat ihm von ihrem Hobby erzählt: „Ich backe sehr gern. Im Sommer backe ich am liebsten Kuchen mit frischen Früchten aus dem Garten: Himbeerkuchen, Pfirsichkuchen oder Kirschkuchen.“
Daraufhin wollte der Vertreter ihr gleich etwas verkaufen: „Schauen Sie, Frau Brotkant, hier habe ich etwas Wunderbares für Sie: das Backbuch in 23 Bänden mit Rezepten von allen Kontinenten.“
Frau Brotkant wollte den Mann loswerden, denn er war schon ziemlich aufdringlich. Sie brauchte ja gar kein Backbuch in 23 Bänden. Da der Mann aber nicht auf sie hören wollte, sagte sie irgendwann: „Ich schlage jetzt gleich die Tür zu. Passen Sie bloß auf, dass Sie sich nichts einklemmen!“ Und schon knallte es. Ich, die alte Holztür, befand mich wieder im Türrahmen. Uuuah, das hat gescheppert!
Ja, durch eine Tür kommt manch lieber Besuch. Aber auch der ein oder andere ungebetene Gast.
Jesus sagt: „Ich bin die Tür.“ Das heißt: Jesus ist die Tür zu Gott. Wir dürfen entscheiden, ob wir eintreten wollen. Gott empfängt uns dann mit offenen Armen.
Kennen Sie Redensarten mit „Tür“?
Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die … (Tür).
Jeder kehre vor seiner eigenen … (Tür).
Sie geben sich die Türklinke in die … (Hand).
Zwischen Tür und … (Angel).
Mit