Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung. Peter Schmidt

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Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung - Peter Schmidt

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Dächern mit einer Neigung > 3° können die Schichten des Dachaufbaus bei Erwärmung (Sonneneinstrahlung) in Richtung des Gefälles abrutschen.

      Maßnahmen:

Befestigung der Dachbahnen am oberen Rand durch Nägel (versetzte Anordnung, Nagelabstand max. 100 mm)
Verlegung der Bahnen über den First und Fixierung
Befestigung der Schichten des Dachaufbaus mit Metallbändern bzw. Verbundblechen oder Sicherung durch Stützkonstruktionen
Bei Dächern mit einem Gefälle von mehr als 3° sollten Abdichtungsbahnen mit hoher Wärmestandfestigkeit und hoher Zugfestigkeit verwendet werden.
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      Bild 13: Lagesicherung der Bahnen (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)

      

Maßnahmen zur Sicherung gegen Abheben durch Windkräfte

      Flachdächer sowie flach geneigte Dächer werden durch Windsogkräfte beansprucht, die insbesondere an den Dachrändern sowie im Eckbereich Maximalwerte erreichen.

      Für geschlossene Gebäude bis zu einer Höhe von 25 m werden in der Norm (DIN 18531-3) sowie in der Flachdachrichtlinie verschiedene Maßnahmen zur Sicherung gegen Abheben durch Windsog angegeben:

Auflast (z. B. Gesteinsschüttung der Korngröße 16/32, Mindestdicke 50 mm)
Verkleben mit dem Untergrund
mechanische Befestigung (z. B. mit Breitkopfstiften)

      Sicherung durch Auflast {Auflast}

      Sicherung durch Auflast nur geeignet für Dächer mit einer Dachneigung bis 3°.

      Geeignete Maßnahmen:

Schüttungen aus Kies (Korngröße 16/32 nach DIN EN 13242; Mindestdicke 50 mm)
Plattenbeläge aus Beton oder gleichwertig
Betonformsteine oder Vegetationssubstrate

      Bemessung:

In der Norm (DIN 18531) finden sich keine Angaben.
Konkrete Angaben sind in der Flachdachrichtlinie enthalten.
Die Mindesthöhe der Kiesschüttung hängt u. a. von der Windzone, der Gebäudehöhe, der Ausbildung der Traufe (scharfkantig oder mit Attika) sowie dem Bereich auf dem Dach ab.
Insbesondere in den Rand- und Eckbereichen eines Flachdachs (Bereiche F und G) treten hohe Windsogspitzen auf. Hier ist daher eine entsprechend größere Auflast zur Windsogsicherung anzuordnen. Außerdem wird empfohlen, in den Rand- und Eckbereichen des Dachs Plattenbeläge als Auflast zu verwenden, da bei losen Kiesschüttungen Verwehungen auftreten können.
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      Bild 14: Bereiche auf einem Flachdach (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)

Gebäudehöhe < 10 m
Mindesthöhe der Kiesschüttung als Auflastcm
Windzone 1
BereichFGHI
scharfkantiger Traufbereich10,58,45,05,0
mit Attikahp/h = 0,0259,27,55,05,0
hp/h = 0,058,46,75,05,0
hp/h = 0,107,55,95,05,0
Windzone 2 (Binnenland)
BereichFGHI
scharfkantiger Traufbereich13,610,96,55,0
mit Attikahp/h = 0,02512,09,86,55,0
hp/h = 0,0510,98,76,55,0
hp/h = 0,109,87,66,55,0
Windzone 2 (Küste und Inseln der Ostsee)
scharfkantiger Traufbereich17,814,28,55,0
mit Attikahp/h = 0,02515,612,88,55,0
hp/h = 0,0514,211,48,55,0
hp/h = 0,1012,810,08,55,0
H: Gebäudehöhe über Grundhp: Höhe der Attika (bezogen auf Oberfläche Dach)F: Eckbereich; G: Randbereich; H und I: Innenbereich der Dachfläche

      Tab. 27: Windsogsicherung von Dachabdichtungen mit einer Kiesschüttung für Gebäude mit einer Höhe < 10 m in den Windzonen 1 und 2 (Dachneigung < 5°) (Tabelle in Anlehnung an Flachdachrichtlinie, Tab. I.1; Auszug) (Hinweis: für die Windzonen 3 und 4 sowie Gebäudehöhen ≥ 10 m siehe Flachdachrichtlinie)

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      Bild 15: Kiesschüttung auf einem Flachdach (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Peter Schmidt)

      Sicherung durch Verklebung

      Bei Sicherung durch Verkleben müssen die Dachabdichtung sowie alle weiteren Schichten des Dachaufbaus untereinander sowie die unterste Schicht mit dem Untergrund mit geeigneten Klebstoffen dauerhaft verklebt werden.

      Geeignete Klebstoffe sind z. B. Heißbitumen, Kaltbitumen oder PUR-Kleber.

      Ausführung:

Der Untergrund muss für eine Verklebung geeignet sein, ggf. ist eine Haftbrücke aufzutragen.
Verklebung von Bitumen-/Polymerbitumenbahnen: Bei Gebäuden bis 25 m Höhe gelten nachfolgend angegebene Maßnahmen erfahrungsgemäß als ausreichende Sicherung gegen Windsog.
Verklebung von Kunststoff-/Elastomerbahnen: Hierfür sind keine Angaben in der Norm enthalten. Es sind die Herstellerangaben zu beachten.
KleberDachbereich
FGHI
Heißbitumen/Verschweißung/Kaltselbstverklebung40 % der Fläche30 % der Fläche20 % der Fläche10 % der Fläche
Kaltbitumena)4 Streifen/m23 Streifen/m23 Streifen/m22 Streifen/m2
Streifenbreite 40 mm
PUR-Klebera)(ca. 40 g/m und Streifen)8 Streifen/m26 Streifen/m25 Streifen/m24 Streifen/m2
a) Hinweis: Verbrauch ca. 100 g/m und Streifen. Bei Kaltverklebung sind die entsprechenden Angaben der Hersteller zu beachten.
Dachbereiche:F: Eckbereich; G: Randbereich; H und I: Innenbereich der Dachfläche

      Tab. 28: Verklebung von Bitumen-/Polymerbitumenbahnen als Windsogsicherung

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