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„Jetzt reicht es, O’Neill“, Brian stieß den in Unterhosen stehenden Blake beiseite. „Vertragt euch. Ich habe nämlich keinen Bock auf Streit in meinem Team ...“
Dupree hatte genug gehört und schnappte sich seine Tasche. Er merkte, wie Tom ihn am Arm packen wollte, doch er wich ihm aus und verließ aufgebracht die Umkleide, um nach Hause zu fahren. Im Flur begegnete ihm sein Coach, der ihn ansprechen wollte, aber Dupree zog den Kopf ein und marschierte wortlos an ihm vorbei. Als er in seinem Auto saß, drehte er die Musik auf volle Lautstärke und fuhr wütend nach Hause. Währenddessen klingelte ständig sein Handy, aber er ignorierte das nervende Klingeln.
Sobald er in seiner Wohnung war, legte er sich auf sein Bett und starrte an die Decke über sich. Erinnerungen an peinliche Momente schwirrten vor seinem inneren Auge vorbei, die er lieber vergessen hätte und nun mit purer Willenskraft verdrängte. Jedes Mal, wenn er daran denken musste, was ihm auf dem College passiert war, bildete sich in seinem Magen ein Eisklumpen, der ihn geradezu lähmte. Da half es ganz bestimmt nicht, dass sogar einer seiner besten Freunde sich ständig über ihn lustig machte und ihn damit aufzog, dass er abgehauen war, als sich eine splitternackte Stripperin auf seinen Schoß gesetzt und ihm ihre Brüste ins Gesicht gedrückt hatte.
Dupree ballte seine Hände zu Fäusten und musterte die weiß gestrichene Zimmerdecke. Es war gar nicht so lange her, dass seine Kumpels eine Überraschungsfeier für ihn geplant hatten, als die Titans seinen Vertrag verlängert hatten. Anfangs hatte er großen Spaß gehabt und sich eingestanden, wie froh er gewesen war, endlich zu einem Team zu gehören, das ihn voll und ganz akzeptierte. Doch dann waren plötzlich zwei Stripperinnen in Toms Wohnung aufgetaucht, die ihn auf einen Stuhl in der Mitte des Wohnzimmers verfrachtet und sich zu lasziver Musik ausgezogen hatten. Blake hatte am lautesten gebrüllt, als die beiden Frauen sich gegenseitig betatscht hatten, bevor sich die Brünette auf seinen Schoß gesetzt und dabei keinen Fetzen Stoff mehr auf dem Körper getragen hatte. Er hatte nicht gewusst, wo er hatte hinschauen sollen, wo er seine Hände lassen sollte und was von ihm erwartet wurde. Abgesehen davon hatte es ihm wirklich nicht gefallen, dass eine wildfremde Frau auf seinem Schoß gesessen hatte, mit ihrem nackten Hintern über seine Schenkel gerieben und ihn mit ihren Silikonbrüsten beinahe erstickt hätte. Dass Blake ihn mit einer allzu deutlichen Alkoholfahne gleichzeitig ins Ohr gebrüllt hatte, er solle endlich rangehen und die Kleine vernaschen, hatte die ganze Situation nicht besser gemacht.
Also hatte Dupree das Mädchen von seinem Schoß geschoben, sich aus der Umklammerung der zweiten Stripperin, die hinter dem Stuhl gestanden und ihn pausenlos über die Brust gekrault hatte, befreit, bevor er aus der Wohnung gestürmt war.
Um nicht länger daran denken zu müssen, griff er mit der rechten Hand nach seinem Laptop, der auf dem Nachttisch lag, und schaltete ihn an. Er fand unzählige Mails seiner Geschwister, die ihm Links zu irgendwelchen Videos schickten, eine obligatorische Nachricht seines Vaters, der sich nach dem Superbowlsieg bei ihm gemeldet hatte, und dutzende Werbemails. Die Mail seines Vaters löschte er unbesehen und biss die Zähne zusammen. Einmal hatte er den Fehler gemacht, eine Nachricht seines lange verschollenen Vaters zu lesen, doch gleich nach den ersten drei Sätzen hatte er enttäuscht einsehen müssen, dass sein Erzeuger ein armseliger Mensch war. Er hatte nicht einmal gefragt, wie es Duprees Mom oder seinen anderen fünf Kindern ging, sondern hatte geschrieben, wie stolz er auf Dupree sei und ob Dupree seinem alten Herrn, dem es finanziell nicht sehr gut ging, nicht etwas von seinem Reichtum abgeben wolle.
Entgegen seiner Art hätte er seinem Vater gerne alle Zähne ausgeschlagen, weil er daran denken musste, wie viele Mühen seine Mom auf sich genommen hatte, um allein die sechs Kinder versorgen zu können, während ihr Mann einfach abgehauen war.
Doch Dupree hatte reagiert, indem er einfach nicht geantwortet hatte. Seitdem bekam er alle zwei Wochen die gleiche Nachricht und löschte sie immer sofort, was ihn zwar weniger aufregte, ihn dennoch aufwühlte.
Gerade als er sein Postfach schließen wollte, bekam er eine neue Werbemail und wollte sie schon löschen, als er in der Bewegung innehielt.
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Ohne großartig nachzudenken, klickte er auf den Link. Vielleicht lag es an Blakes Bemerkungen, vielleicht lag es an der Tatsache, dass Toms Verlobung ihn daran erinnert hatte, dass das ständige Alleinsein ziemlich einsam machte, und vielleicht lag es daran, dass Dupree gerne eine Frau kennenlernen würde, die ihn mochte, bevor sie wusste, wer er war und wie er aussah, jedenfalls klickte er auf den Button Registrierung.
Er wählte aus, dass er ein Mann sei, der eine Frau suche, gab den Standort New York ein und sollte einen Spitznamen eingeben. Ratlos sah er sich in seinem Schlafzimmer um und suchte beinahe verzweifelt nach einem passenden Namen. Versuchsweise gab er Alabama-Boy ein, musste jedoch entdecken, dass dieser Name schon vergeben war. Seufzend biss er sich auf die Unterlippe und probierte es mit Sportfan, doch auch hier hatte er kein Glück. Als sein Blick auf den Nachttisch auf der anderen Bettseite fiel, auf dem sich einige Bücher stapelten, erinnerte er sich an den Roman Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson, den er bereits unzählige Male gelesen hatte. Da er den Romanhelden, den bärbeißigen Piraten, immer sehr gemocht hatte, probierte er es also mit Long John Silver aus und hatte Glück, da der Name noch nicht vergeben war.
Er klickte sich weiter durch die Registrierung, gab an, dass er sechsundzwanzig Jahre alt sei, einen College-Abschluss besäße und sich auf der Suche nach der wahren Liebe befände, da er die anderen beiden Möglichkeiten Flirt oder Bekanntschaft als nicht passend empfand. Unter der Überschrift Herkunft wählte er afroamerikanisch aus und beschrieb sich als überdurchschnittlich groß sowie muskulös, als er seinen Körperbau beschreiben sollte. Sobald er nach seinem Beruf gefragt wurde, gab er lediglich Diverses an, da er niemandem auf die Nase binden wollte, dass er Profi-Footballspieler war, und ließ die Frage nach seinem Durchschnittsgehalt aus. Bei der Frage nach seiner Partnerin blieb er offen und nannte im nächsten Schritt seine Hobbys, wobei er Sport, Lesen und Relaxen angab.
Als er seine potentielle Partnerin beschreiben sollte, schrieb er nachdenklich:
Ich suche eine nette Frau, die mich so nimmt, wie ich bin.
Dupree las noch einmal, was er geschrieben hatte, und runzelte die Stirn. Das klang tatsächlich, als wäre er ein Warmduscher. Mist, dieses ganze Dating-Zeug schien schwieriger zu sein, als er gedacht hatte. Er löschte die Zeile und schrieb stattdessen:
Ich suche eine Frau, die meine Vorlieben teilt, mich versteht und mich trotz meiner Größe akzeptiert.
Damit war er zwar nicht wirklich zufrieden, jedoch wollte Dupree den Frauen nichts vorgaukeln, was er nicht war. Sie sollten von Anfang an wissen, dass er nicht wie der Durchschnittsmann aussah, sondern mit knapp über zwei Meter eine große Erscheinung war. Sein Motto nannte er:
Stille Wasser sind tief.
Als er ein Profilfoto hochladen sollte, wurde es etwas kniffliger, weil er sich ganz bestimmt nicht öffentlich zeigen wollte. Genau das hatte er von Anfang an vermeiden wollen. Er durchsuchte seine Fotodateien auf dem Laptop und blieb bei den Urlaubsbildern aus Hawaii hängen, die erst vor kurzem entstanden waren.
Hanna Brennan hatte Fotos von ihm geschossen, als er beim Frühstück eine Papaya gegessen hatte. Eines dieser Bilder zeigte lediglich seine große Hand, die mit einem Löffel das Fruchtfleisch der Papaya löste. Da die Farben der reifen Frucht besonders schön zur Geltung kamen und seine Hand darauf zu sehen war, entschied er sich für dieses Bild und lud es auf der Flirtseite hoch.