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Als er sich die Hände mit einem Handtuch trocknete und auf sie zukam, seufzte sie auf und ließ sich von ihm umarmen.
„Wirklich, Julian ...“
„Ich weiß“, entgegnete er und küsste sie erst auf die Nasenspitze und anschließend auf den Mund. „Aber ich kann dich nicht weinen sehen, Liv.“
Da sie ihm nie lange böse sein konnte, zumal er sich nun einmal Sorgen um sie gemacht hatte, schlang sie ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss. Kurz darauf lehnte sie den Kopf ein wenig zurück und starrte ihm fragend in die Augen. „Was hast du sonst noch geplant? Taucht Blake auf und bringt eine Partygesellschaft mit? Oder die Chippendales?“
„Wofür hältst du mich?“, schnaubte er und schüttelte kurz den Kopf. „Eigentlich hatte ich eine Suite in einem romantischen Spa-Hotel fürs Wochenende reserviert und Brian als Babysitter für Brianna engagiert, aber wenn du meine kleinen Ablenkungsmanöver nicht magst, werde ich das gerne wieder rückgängig machen.“
Liv fixierte seinen Blick und ignorierte sein selbstgefälliges Grinsen. „Spa?“
„Ich hatte gehofft, du würdest auf das Wort romantisch eingehen“, enttäuscht rümpfte er seine Nase.
„Ich kann auch hier mit dir schlafen. Eine Hot-Stone-Massage, Gesichtsmasken und eine Pediküre dagegen klingen sehr viel exotischer als Sex.“
Beide mussten grinsen, als Brianna fröhlich sang: „Ses, Ses, Ses, Ses!“
„Glücklicherweise lispelt sie“, Julian warf seiner Tochter einen amüsierten Blick zu und streichelte gleichzeitig über den unteren Rücken seiner Frau. „Jetzt versteht man noch Bahnhof.“
„Ach, wir schieben es einfach Brian oder Blake in die Schuhe, wenn Brianna unanständige Worte benutzt.“ Amüsiert vergrub sie ihr Gesicht an seinem Hals und streichelte gleichzeitig sein Nackenhaar.
„Liv?“
„Mhh?“
Er stockte und legte ihr eine Hand auf den Bauch. „Das Baby ...“
Auch Liv schwieg einen Moment und fragte möglichst unbefangen. „Was ist mit dem Baby?“
Sie konnte spüren, wie er tief einatmete. „Was hältst du davon, dass das Baby ein Junge ist?“
Nach einer kurzen Weile flüsterte sie. „Ich bin glücklich, Julian. Nur ...“
„Nur?“
Ihre Stimme klang etwas wackelig, als sie ihm antwortete. „Nur muss ich manchmal daran denken, wie traurig es ist, dass weder Brianna noch das Baby ihren älteren Bruder kennenlernen.“
Julian senkte den Kopf und küsste sie auf die Stirn, bevor er leise murmelte. „Das Gefühl kenne ich, mein Schatz.“
Liv stockte kurz, schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter und krächzte leise. „Sammy wäre ... er wäre ein toller großer Bruder geworden.“
„Das wäre er“, antwortete Julian mit einer ebenfalls wackeligen Stimme.
Liv hörte das fröhliche Quietschen ihrer kleinen Tochter, lehnte den Kopf ein wenig zurück und schaute in das ernste Gesicht ihres Mannes. Sie war nicht überrascht, als er den Kopf senkte, da eine Träne über seine Wange lief. Mit ebenfalls feuchten Augen nahm sie sein Gesicht in beide Hände, lächelte traurig und streichelte über seine rauen Wangen. Sie wusste, dass ihm die Nachricht der Frauenärztin, dass das Baby ein Junge war, ebenfalls mitgenommen hatte, aber bislang hatte er sich nichts anmerken lassen. Jetzt schmiegte er sein Gesicht in ihre Hände, zog sie eng an sich und weinte, was Liv merkwürdigerweise mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sanft küsste sie ihn auf den Mund und flüsterte ihm zu, wie sehr sie ihn liebte. Wenige Augenblicke später wischte er sich die letzten Tränen beiseite und nahm Brianna, die von der traurigen Stimmung ihrer Eltern nichts mitbekommen hatte, auf den Arm, um sein Gesicht in ihrem seidenweichen Haar zu vergraben. Liv drängte sich in eine Gruppenumarmung hinein und störte sich genauso wenig wie Julian an den hartnäckigen Bananenresten im Haar ihrer Tochter.
4. Kapitel
„Blake, beweg’ endlich deinen Arsch! Was hast du in den letzten Monaten bloß getrieben?“
Blake keuchte wie verrückt und war so verschwitzt wie ein Käse in der prallen Sonne, dennoch schaffte er es, seinen Coach mit einem großspurigen Lächeln zu bedenken, während er genauso wie die anderen Spieler der Titans Liegestütze ausführte.
„Ich trage einen Superbowlring, Coach, der die Weiber ganz scharf macht. Getrieben habe ich es also ziemlich oft ...“
Ein kollektives Stöhnen ging durch den Trainingsraum.
„Deiner Kondition hat es nichts genützt, also würde ich mal sagen, dass du irgendetwas falsch machst“, ätzte der Coach John Brennan und erntete prustendes Gelächter der anderen Spieler.
„Hey“, beschwerte sich Blake und hätte sich erhoben, wenn ihm der Trainer nicht den Fuß auf den Rücken gestellt und ihn auf diese Weise nach unten gedrückt hätte.
„Wenn du so weiter machst, hauen die Frauen sofort ab, sobald du dich ausgezogen hast“, grollte der Trainer, womit er nach Duprees Einschätzung genau ins Schwarze traf.
„Wegen seines haarigen Rückens?“
„Nein, Eddie! Der gute Blake bekommt eine richtige Wampe und wird der holden Damenwelt zwischen den Laken nicht mehr viel bieten können, wenn er noch fetter wird.“
Blake schnappte empört nach Luft, doch sein Trainer war unerbittlich.
„Für dich erstelle ich einen eigenen Trainingsplan, damit du mich nicht blamierst, O’Neill! Und jetzt will ich fünfzig Extra-Liegestütze sehen!“
Dupree beobachtete eine ganze Weile, wie sich sein Kumpel schwitzend und fluchend abmühte, dennoch hatte er kein Mitleid mit ihm. Blake hatte seit dem Superbowlsieg im Februar weder auf sein Gewicht noch auf seine Fitness geachtet, sondern sich permanent in Clubs, Bars oder Stripteaseläden herumgetrieben, um zu feiern und einen draufzumachen. Besorgt hatte sich Dupree mehr als einmal gefragt, was sowohl Blakes Leber als auch sein bestes Stück zu den exzessiven Ausschweifungen der letzten Monate sagten. Beide bekamen momentan viel zu viel Aufmerksamkeit ihres Besitzers und mussten ziemlich abgekämpft sein. Duprees und Blakes Teamkollege Eddie hatte dies vor ein paar Tagen sehr richtig formuliert, als er Blake gefragt hatte, ob sein Schwanz wegen übermäßigen Gebrauchs schon abgefallen sei.
Nach den letzten Monaten war Dupree richtig froh, dass die Saison bald wieder beginnen würde. Auch wenn die letzte Saison extrem anstrengend und nervenaufreibend gewesen war, hielt er nicht viel von langen Pausen, in denen er kaum etwas zu tun hatte, freute sich immer darauf, dass er wieder regelmäßig zum Training fahren konnte und beinahe täglich mit dem Team zusammen war. Zwar hatte er in den Ferien seine Familie in Alabama besucht und war mit dem ganzen Team nach Hawaii geflogen, um dort eine Woche zu entspannen, aber für ihn gab es nichts Schöneres, als sich auf Spiele vorzubereiten und mit seinen Teamkollegen zusammen zu sein. Sobald ihn das Fieber, auf dem Spielfeld zu stehen und gegnerische Angriffe abzuwehren, gepackt hatte,