Knallharte Schale – zuckersüßer Kerl. Poppy J. Anderson
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Читать онлайн книгу Knallharte Schale – zuckersüßer Kerl - Poppy J. Anderson страница 4
„Ich weiß ... die Lakers spielen gegen die Knicks“, sie ließ sich auf die Couchlehne fallen und schnappte sich eine kleine Frühlingsrolle von Eddies Teller. „Schaut ihr euch ruhig das Spiel an. Wo ist eigentlich Julian? Wollte er nicht auch kommen?“
Dupree beobachtete, wie Brian seiner Frau eine Hand auf die Hüfte legte und sie liebevoll streichelte, bevor er den Kopf in die Höhe reckte und sie kurz auf den Mund küsste.
„Julian hat abgesagt“, erklärte Blake. „Er war mit Liv beim Arzt.“
„Geht es ihr nicht gut?“ Besorgt setzte sie sich aufrecht hin und starrte Brian fragend ins Gesicht. „Stimmt etwas mit dem Baby nicht?“
„Doch“, beruhigte Brian sie sofort und biss sich zögernd auf die Unterlippe. „Die beiden waren beim Ultraschall und haben erfahren, dass es ein Junge wird.“
„Oh“, auch Teddy holte zögernd Luft und fragte mit einem unbehaglichen Ton in der Stimme. „Wie geht es ihr damit?“
„Julian sagte, sie würden sich freuen ... es ist nur, dass Liv das erst einmal verdauen musste.“
Dupree wandte den Blick ab und starrte auf seine Portion chinesischer Nudeln, während die Geräuschkulisse des Basketballspiels seltsam neben der bedrückten Stimmung im Raum wirkte. Der Geruch scharfer Gewürze, deren Herkunft vermutlich nicht einmal ein Lebensmittellabor herausgefunden hätte, stieg ihm in die Nase und kitzelte seine Geruchsnerven. Er rümpfte seine Nase und sah wieder beiseite, um nicht in Verlegenheit zu kommen, durch feuchte Augen aufzufallen, die die Jungs ganz sicher für Sentimentalität gehalten hätten.
„Ein Junge“, Teddy holte tief Luft. „Das ist sehr schön ... wirklich ... aber ich kann Liv verstehen.“
„Julian hat gesagt, dass sie in Tränen ausgebrochen ist“, murmelte Brian und wirkte selbst etwas bedrückt. „Dabei beteuerte sie, dass sie sich freute ...“
„Armer Julian“, mit einem zaghaften Lächeln legte Teddy den Kopf schief und legte ihre rechte Hand auf den Oberschenkel ihres Mannes.
Dupree fing einen kurzen Blick von Eddie auf, der seine breite Stirn in Falten gelegt hatte und ebenso unschlüssig wirkte, was er zu dieser Neuigkeit denken sollte. Er war nicht der Einzige. Auch Dupree hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
Seit drei Jahren spielte er für die Titans. In dieser Zeit war sehr viel passiert. Die Collegezeit war nicht leicht für ihn gewesen, daher hatte er voller Sorgen in die Zukunft geblickt und Angst davor gehabt, in ein neues Team zu kommen – in ein NFL-Team. Bis dahin hatte er immer große Schwierigkeiten gehabt, seinen Platz im Team zu finden, und musste im Endeffekt bemerken, dass sich die Kameradschaft nicht auf ihn erstrecken wollte. Am liebsten hätte er das Footballspielen sein gelassen und sich einen Job gesucht, aber zwei Gründe hatten ihn davon abgehalten. Erstens verließen sich fünf jüngere Geschwister und seine Mutter auf ihn, die mit seinem ersten Vertrag für die Titans endlich aus der baufälligen Baracke ausziehen und sich ein anständiges Haus mit einem hübschen Vorgarten sowie einer funktionierenden Heizung suchen konnten. Und zweitens liebte er es, Footballspieler zu sein, denn endlich hatte er etwas gefunden, in dem er wirklich gut war. Also hatte er trotz seiner Panik die Taschen gepackt und war nach New York gegangen. Damals war er zweiundzwanzig Jahre alt gewesen und hatte eine große Klappe gehabt, um seine Angst vor einem Job in der NFL zu verbergen.
Merkwürdigerweise hatte er sich im Team sofort wohl gefühlt. Er war der jüngste Spieler, der Rookie, und wurde unter die Fittiche seiner älteren Teammitglieder genommen, was für ihn eine völlig neue Erfahrung gewesen war. In diesem ersten Jahr hatten die Titans einen neuen Wide Receiver bekommen, Julian Scott aus Florida, der über viel Erfahrung in der NFL verfügte. Für Dupree war Julian zu einem älteren Bruder geworden, da er ihn oft beiseite genommen hatte, um ihn in die Mysterien des Spiels einzuführen. Noch heute war Dupree dem älteren Spieler dankbar. Zu der Zeit hatte sich Julian mit seiner Ex-Frau versöhnt und kurz darauf die Babyplanung ins Auge gefasst. Seine Frau Liv war momentan mit dem zweiten Baby schwanger, nachdem vor zwei Jahren Brianna zur Welt gekommen war. Das Team wusste, dass Liv und Julian vor vielen Jahren einen Sohn verloren hatten, daher war es kein Wunder, dass die fünf nun bedröppelt auf den gebratenen Reis und die Krabbenchips starrten.
„Ihr wollt es vielleicht nicht hören, Leute, aber es wurde Zeit, dass jemand für männlichen Nachwuchs sorgt.“
„Blake, kannst du nicht einmal die Klappe halten?“, seufzte Teddy und sah den Runningback Blake O’Neill tadelnd an.
Dieser kratzte sich verwirrt am schwarzen Haar. „Der Coach hat eine Tochter, Julian hat eine Tochter, Tom hat eine Tochter ... da wurde es Zeit, dass mal ein Junge kommt.“
Dupree konnte den Gedankengang seines Kumpels nicht wirklich nachvollziehen. Erst vor wenigen Monaten hatte das ganze Team zusammen Urlaub auf Hawaii gemacht, bei dem auch die Familien dabei gewesen waren. Die Tochter des Coachs, Jilian, sowie Brianna und Zoey, die Kleine seines Mitspielers Tom Peacock, waren absolut süße Mädchen, die die ganze Gesellschaft mit ihren piepsigen Stimmen und fröhlichen Lachen amüsiert hatten. Erst gestern hatte er auf Zoey aufgepasst, weil Tom mit seiner Freundin Erin ins Kino gegangen war. Sie hatten miteinander gespielt, ein Bild für seinen Spind gemalt und anschließend Hotdogs gegessen, wobei Dupree darauf hatte achten müssen, Zoey nicht zu verraten, dass der Hotdog einmal ein Schwein gewesen war. Die Kleine reagierte ziemlich heftig darauf.
„Darum geht es doch überhaupt nicht“, mischte sich nun auch Brian ein. „Liv und Julian sind überglücklich über das Baby, aber es ist für sie eine schwierige Situation. Das musst selbst du verstehen, Blake.“
„Was soll das denn heißen?“
„Es soll heißen, dass du nicht gerade ein Ausbund an Sensibilität bist“, warf Teddy ihm vor und verdrehte gekonnt die Augen.
Blake lief vor lauter Empörung rot an und runzelte finster die Stirn, um sie böse anzublicken. Teddy zuckte jedoch nicht zurück, sondern starrte ihn provozierend an und kaute dabei auf einer zweiten Frühlingsrolle herum, die sie vom Teller des fresssüchtigen Strong Safetys geklaut hatte, der so aussah, als wolle er sein Essen vor ihr in Sicherheit bringen.
„Ich bin sensibel“, beklagte sich nun Blake.
„Du bist so sensibel wie ein Ku-Klux-Klan-Mitglied auf Michael Jacksons Beerdigung“, grollte Eddie, während er argwöhnisch Teddy ansah, die seine Frühlingsrollen fixierte.
„Und ob ich sensibel bin!“
Die einzige Frau in der Runde schnaubte auf. „Versprich mir einfach, vor Liv die Klappe zu halten, Blake.“
„Oder was?“
Feixend lehnte sich Teddy zurück. „Oder ich werde dich zur Rückenhaarentfernung mit Heißwachs schicken, mein Lieber.“
Dupree unterdrückte ein Kichern, als Blake sprachlos seine Chefin anstarrte und anscheinend nicht wusste, was er antworten sollte. Um sich keine Blöße zu geben, blökte er Brian an: „Deine Frau hat eine viel zu große Klappe, Rabbit!“
„Das mag ich an ihr“, grinste Brian und zog sie halb auf seinen Schoß.
Als Teddy nach einer weiteren Frühlingsrolle greifen wollte, schob Eddie schnell seinen Teller beiseite. „Ich dachte, du hättest bereits gegessen!“
„Eure