Nicht nur Mütter waren schwanger. Группа авторов

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kämen aber auch sehr junge Frauen zu ihr in die Beratung, die unter großem Druck stehen, sehr zeitnah nach der Hochzeit schwanger zu werden und sich dann schnell Sorgen machen, wenn dies nicht passiert.

      Viele cis-Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch würden jeden Monat hoffen, dass sie schwanger sind. Pliefke möchte sie durch ihre Beratung „da rausholen“, aus der Fixierung auf das eigene Kind. Sie fragt: Um was geht es da eigentlich? Welche attraktive, andere Lebensplanung könnte es noch geben? Muss das Kind biologisch von mir sein? Pliefke will in diesen Situationen den Druck rausnehmen. Allgemein fragt sie auch nach der Motivation: Für was ist das Schwangerwerden wichtig und gibt es auch andere Lebensentwürfe? Sie betont: Es gibt kein „Recht auf eine Schwangerschaft“. Wichtig sei, den „schicksalhaften Aspekt“ in der Schwangerschaft anzuerkennen. Dieser werde jedoch schnell überlagert von der Idee: „Das muss doch irgendwie machbar sein.“

      Das Schicksalhafte und die Gesellschaft der Machbarkeit

      Fränznick und Pliefke haben eine sehr differenzierte Sicht auf Reproduktionsmedizin. Diese erweitere zwar tatsächlich Möglichkeiten – für Paare, deren Fruchtbarkeit biologisch eingeschränkt ist, für ältere Frauen, für lesbische Paare – schaffe aber auch, wie Fränznick es ausdrückt, „ihre eigenen Zwecke“. Es ist auffällig, dass beide Beraterinnen, in fast identischen Begrifflichkeiten, betonen, dass Schwangerschaft „etwas Schicksalhaftes“ habe und sich nicht in letzter Instanz kontrollieren lasse, ob eine Schwangerschaft klappt. Beide grenzen dies von der Vorstellung ab, dass es mit den vorhandenen reproduktionsmedizinischen Methoden in jedem Fall und auch bis ins hohe Alter hinein immer möglich ist, schwanger zu werden. Fränznick sprach von einer „Gesellschaft der Machbarkeit“. Das Schicksalhafte und damit Schwangerschaft sei etwas, das im Widerspruch zur verbreiteten Vorstellung, dass alles machbar sei, stehe. Ähnliche Vorstellungen einer Gesellschaft der Machbarkeit fand ich bei dem Medizinethiker Giovanni Maio. In seinem Buch „Medizin ohne Maß. Vom Diktat des Machbaren zu einer Ethik der Besonnenheit“ (2015), erläutert Maio, wie die Perspektive des spezifischen Menschen immer weniger zähle. Stattdessen gehe es um medizinische Möglichkeiten, in denen vordefiniert ist, was gut und was schlecht ist.

      Der unerfüllte Kinderwunsch wird in einer Gesellschaft der Machbarkeit mit der Bereitschaft in Verbindung gebracht, die (reproduktions-)medizinischen Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Die Reproduktionsmedizin selbst ist an dem Druck, unter dem Personen stehen, schwanger zu werden, beteiligt. Was die präzisen Vorstellungen und Wünsche der einzelnen Menschen sind, spielt dabei kaum eine Rolle.

      In den Beratungen geht es darum, das Schicksalhafte einer Schwangerschaft anzuerkennen, um so den Druck rauszunehmen. Die Beratungsgespräche verschieben den Fokus von der unbedingten Schwangerschaft hin zum eigenen Glück, erweitern den Blick auf ein erfülltes Leben, von dem ein Kind ein Teil sein kann.

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