Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen. Christa Rüssmann-Stöhr

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Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen - Christa Rüssmann-Stöhr

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individualistisch (im Sinne von Selbststeuerung)?

      • Akzeptiert Ihr Kind erst dann die Meinung von Autoritäten, wenn es sie einer kritischen Prüfung unterzogen hat?

      • Hohe Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeit: Lässt sich Ihr Kind Ungerechtigkeiten nicht gefallen?

      • Setzt sich Ihr Kind auch gegen Widerstände häufiger für schwächere Mitschüler ein?

      • Vermeidet Ihr Kind körperliche Auseinandersetzungen und solcherlei „Wettkämpfe“?

      • Kann Ihr Kind gut Verantwortung übernehmen? Erweist es sich in Planung und Organisation als zuverlässig?

      • Wenn Ihr Kind keine passenden Freizeitpartner findet: Zieht es sich dann zurück, um sich mit Büchern oder Denkaufgaben zu beschäftigen?

      • Hat(te) Ihr Kind im Vorschulalter eine sehr enge Beziehung zur Mutter?

      • Spielt Ihr Kind bevorzugt mit älteren Kindern?

      • Hat Ihr Kind wenige Freunde, vor allem kaum Beziehungen zu gleichaltrigen Kindern?

      • Sucht Ihr Kind seine Freundschaften bevorzugt unter Gleichbefähigten?

      • Neigt Ihr Kind schnell dazu, über Situationen zu bestimmen?

      • Ist das Kind auffällig sensibel?

      • Kann sich Ihr Kind gut in andere einfühlen? Ist es für politische und soziale Probleme aufgeschlossen?

      • Hat das Kind einen ungewöhnlichen Sinn für Humor?

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      WARUM DAS KIND TESTEN LASSEN?

      Eltern sollten zur definitiven Absicherung der Diagnose sowie zur Klärung der weiteren Schritte bei einem Psychologen einen umfangreichen Test durchführen lassen,

      • wenn sich die Hinweise auf Hochbegabung häufen;

      • wenn die Eltern verunsichert sind;

      • wenn sich Meinungen oder (Vor-)Urteile gebildet haben;

      • wenn Klarheit über die Stärken und Schwächen des Kindes gewonnen werden soll;

      • wenn es in der Beurteilung des Kindes Diskrepanzen und Konflikte gibt – zwischen den beiden Elternteilen, zwischen Eltern und Kindergarten/Schule;

      • wenn zusätzliche Informationen für eine Entscheidung eingeholt werden müssen (vorzeitige Einschulung, Gymnasialempfehlung).

      In welchem Alter sollte man das Kind testen lassen?

      Hier gilt der Grundsatz: Ein frühes Erkennen der Hochbegabung ist besser als ein (zu) spätes. Früh bedeutet aber nicht Kleinstkindalter, da für diese Altersspanne keine elaborierten Tests vorliegen (können).

      Das optimale Alter wäre nach dem 6. Geburtstag, aber noch vor dem Einschulungstermin, damit rechtzeitig schulbezogene Weichen gestellt werden können.

      Psychologischer Test

      Zu psychologischen Testverfahren generell und zu Intelligenztests im Besonderen gibt es auch kritische Ansichten, die Intelligenztests beispielsweise wegen mangelnder Chancengleichheit als Ausleseverfahren ablehnen.

      Das Konzept der Intelligenz und seiner Messbarkeit sieht in einem Intelligenztest ein wissenschaftlich abgesichertes Messverfahren, das für betroffene Eltern klare Vergleichszahlen liefern kann. Die individuellen geistigen Fähigkeiten (nennen wir sie Intelligenz) eines Kindes werden mit den entsprechenden Fähigkeiten der jeweiligen Altersgruppe verglichen. Damit kann für unterschiedliche Bereiche die individuelle Begabungsstruktur des Kindes festgestellt werden.

      DER IQ

      Die ersten Intelligenztests wurden bereits 1905 von BINET konstruiert. Der Intelligenzquotient geht auf STERN (1916) zurück, der ihn nach folgender Formel berechnet hat:

      Intelligenzalter / Lebensalter x 100 = IQ

      Das Intelligenzalter wird durch verschiedene Aufgaben ermittelt.

      Höhe und Verteilung der IQ-Werte

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      Wie andere menschliche Eigenarten bildet man die Verteilung des Intelligenzwerts mit der so genannten Gaußschen Normalverteilungskurve ab. Die Kurve besagt, dass es viele Menschen gibt mit einer mittleren Intelligenzausprägung, es gibt wenige mit einer sehr geringen Intelligenz und ebenso wenige mit einer sehr hohen Intelligenz.

      Bezogen auf durch Tests gemessene IQ-Werte legt man fest: 100 ist der Mittelwert und entspricht dem Durchschnitt der Altersgruppe. Bei einem IQ von unter 80 spricht man von Minderbegabung oder Lernbehinderung. Für Werte über 100 gilt:

      IQ ≥ 130

      Ab 130 liegt eindeutig Hochbegabung vor. Das sind immerhin gut zwei Prozent jedes Jahrgangs.

      IQ = 130

      Dieser Grenzwert von 130 ist verteilungsstatistisch (Unschärfe: 2,2 Prozent bei PR ≥ 97,8) begründet, nicht inhaltlich! Er ist eine willkürliche Konvention. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass ein Mensch mit einem IQ von 132 anders denkt, lernt, handelt als ein Mensch mit einem IQ von 128.

      IQ ≥ 120 ≤ 130

      In dem Bereich zwischen 120 und 130 ist eine individuelle Interpretation der Teilergebnisse und der Verhaltensbeobachtung erforderlich, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten, die Grundlage für zum Teil einschneidende Maßnahmen ist. Die individuelle Interpretation ist auch deshalb angeraten, weil der ermittelte IQ-Zahlenwert von beispielsweise 127 kein exakt feststehender Wert ist, sondern eine Wahrscheinlichkeit beschreibt.

      Das hat mit Testkonstruktion und Statistik zu tun: der mit einem Test ermittelte Wert von 127 kann bedeuten, dass der „wahre Wert“ im Bereich zwischen 117 (-10) und 137 (+10) liegt. Und dies gilt in aller Regel mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit („5 Prozent-Niveau“). Die Höhe des so genannten Vertrauensintervalls, im Beispiel ±10, ist von Test zu Test verschieden.

      IQ-Wert: lebenslang stabil?

      Die IQ-Werte bleiben nicht automatisch über Jahrzehnte stabil. Im frühkindlichen Entwicklungsalter schon gar nicht. Erst ab dem 5. Lebensjahr ist von einer gewissen Stabilität auszugehen. Dennoch gilt als Faustregel für die Grundschulzeit, dass Testwerte, die älter als ein Jahr sind, nur mit großer Vorsicht interpretiert werden sollten.

      WER SOLL TESTEN?

      • Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, einen Test durchführen zu lassen, dann stellen Sie bitte in ureigenem Interesse sicher, dass Sie an eine(n) ausgewiesene(n) Fachfrau/-mann

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