Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen. Christa Rüssmann-Stöhr

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Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen - Christa Rüssmann-Stöhr

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      • Welche Ausbildung hat Ihr Gesprächspartner?

      • Welche Erfahrung hat er auf dem Gebiet der Intelligenzdiagnostik und -beratung? Wie viele Kinder hat er bereits getestet?

      • Welche(s) Testverfahren setzt er bei welchem Kind mit welcher Begründung ein?

      • Fragt er Sie vorab nach Ziel und Zweck der Testung?

      • Bietet der Diagnostiker neben dem Test auch Beratung an?

      • Was genau ist in dem Preis enthalten, der Ihnen genannt wird?

      • Aus wie vielen Bausteinen besteht die Testsitzung (Vorgespräch, Anamnese etc.)?

      • Ist derjenige, der dann letztlich den Test durchführt, auch Ihr Gesprächspartner?

      • Was rät er Ihnen, wie Sie Ihr Kind auf die Testung vorbereiten sollen? Was sollen Sie Ihrem Kind zum Test selbst und zu dem Zweck der Testung sagen?

      • Wie geht der Diagnostiker vor dem eigentlichen Test auf Ihr Kind ein, damit es ausreichend motiviert ist mitzumachen? Hat er dazu ein Konzept?

      • Beschränkt sich der Diagnostiker auf nackte Zahlen oder gehen Verhaltensbeobachtungen mit in das Ergebnis ein? Verhaltensbeobachtung meint, wie der Diagnostiker Ihr Kind vor, während und nach der eigentlichen Testung erlebt hat.

      • Inwieweit wird das Kind in die Besprechung der Testergebnisse bzw. in die Beratung mit einbezogen? Hat der Diagnostiker dazu ein Konzept?

      • Bekommen Sie ein schriftliches Ergebnis mit nach Hause?

      • Würde sich Ihr Gesprächspartner auch in der Schule Ihres Kindes engagieren, beispielsweise mit den Lehrern reden, an einer Schulkonferenz teilnehmen oder ähnliches?

      • Verfügt der Diagnostiker über Kontakte zu weiterhelfenden Institutionen (z.B. Therapie, Hochbegabtenförderung)?

      Persönliche Test-Vorbereitung

      Wenn Sie es einrichten können, kommen Sie zu zweit. Vater und Mutter sehen ihr Kind unterschiedlich und „hören auf anderen Ohren“. Und Sie vermeiden die Schwierigkeit, dem daheim gebliebenen Elternteil die Ergebnisbesprechung wiedergeben zu müssen.

      Erklären Sie Ihrem Kind den Zweck des Testtermins: „Wir fahren zu jemandem, der herausfindet, was du so alles drauf hast“; „der uns hilft, die richtige Schule für dich zu finden“; „der uns erklärt, warum du so oft vor der Schule Bauchschmerzen hast“. Bleiben Sie ganz dicht bei der Wahrheit. Ihr Kind spürt, wenn Sie flunkern.

      Erklären Sie Ihrem Kind im Groben, wie der Testtermin ablaufen wird. Vermeiden Sie den Begriff „Hochbegabung“ oder „Intelligenztest“. Ein Frage-und-Antwort-Spiel, ein Quiz mit Knobelaufgaben hört sich sowieso spannender an.

      Bereiten Sie Ihr Kind darauf vor, dass es eine zeitlang mit einem Fremden alleine sein wird und dass es während der Nachbesprechung eine Wartezeit hat.

      Wenn Sie – speziell bei einem kleineren Kind – davon ausgehen, dass Ihr Kind nach dem Test während der Besprechung des Befundes nicht alleine warten mag, bitten Sie jemanden, mitzukommen.

      Vorab Testaufgaben zu pauken, macht keinen Sinn.

      Vereinbaren Sie den Testtermin passend zu Ihrem Familienzeitplan, damit Ihr Kind normal in den Tag gehen kann, damit Sie gut Hin- und Rückfahrt organisieren können.

      Kalkulieren Sie den Zeitbedarf vor Ort großzügig. Planen Sie Luft nach hinten ein, damit Sie bei der Nachbesprechung nicht unter Zeitnot geraten. Dazu ist die Zukunft Ihres Kindes zu wichtig.

      Was halten Sie davon, den Testtermin in einen Familienausflug einzubinden und nach dem Test z.B. das Bergbau- oder Eisenbahnmuseum oder den Zoo am Testort Bochum zu besuchen?

      Denken Sie nicht nur an einen Talisman oder das die Wartezeit verkürzende Lieblingsspielzeug, sondern auch an einen Imbiss und Getränke. Sie werden vor Ort sicherlich etwas bekommen, aber möglicherweise nicht den Lieblingsdrink Ihres Kindes.

      Fahren Sie ohne Hektik los und seien so rechtzeitig da, damit Sie und vor allem Ihr Kind in Ruhe "ankommen" und begrüßt werden können.

      Keine Panik: Der Diagnostiker kann damit umgehen, dass Sie nervös sind und Ihr Kind möglicherweise ängstlich, schüchtern oder aufgedreht ist.

      Klären Sie mit Ihrem Kind ab, ob Sie während der eigentlichen Testzeit das Haus verlassen dürfen. Bitte rechtzeitig wieder zurück sein, Ihr Kind soll schließlich keine Verlassensängste entwickeln.

      Rechnen Sie mit jedweder Reaktion Ihres Kindes nach dem Test: traurig-weinend, weil es meint, viele Fragen nicht gewusst zu haben bis hellauf begeistert, weil es so toll war.

      Lassen Sie sich das zahlenmäßige Testergebnis gründlich erklären, ebenso das ermittelte Profil. Fragen Sie nach. Dumme Fragen gibt es nicht und schließlich sind Sie kein Testspezialist. Sie sollten eine klare Auskunft über die Stärken und Schwächen Ihres Kindes mit nach Hause nehmen.

      Falls Sie von dem Ergebnis überrascht, überwältigt oder erschlagen sein sollten, sind Sie nicht mehr konzentriert und aufnahmefähig. Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin.

      Fragen Sie auch nach Besonderheiten Ihres Kindes, nach Auffälligkeiten. Der Testdurchführer hat eben gerade intensiv mit Ihrem Kind gearbeitet, was ist ihm aufgefallen? Machen Sie sich eventuell Notizen, vor allem dann, wenn Sie Ihrem Partner zuhause berichten müssen. Geben Sie Ihrem Kind Gelegenheit, sich zu verabschieden. Möglicherweise hat es sich sehr wohl und richtig verstanden gefühlt. Das sollte in guter Erinnerung bleiben.

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      GEEIGNETE TESTVERFAHREN

      Für die Diagnose von Intelligenzaspekten stehen viele ganz unterschiedlich konstruierte Testverfahren zur Verfügung. Welches davon ist nun zu empfehlen?

      Es geht nicht allein darum, „irgendwie“ eine Zahl, sprich IQ, zu ermitteln. Vielmehr will man eine faire und breite, eine objektive und zuverlässige Basis für Beratung, Förderung und Problemlösung erhalten. Unter dieser Maßgabe muss ein Testverfahren folgende Anforderungen erfüllen:

      1. Der Test erlaubt eine möglichst breite Erfassung des allgemeinen Begabungspotenzials. Er beschränkt sich nicht auf einen einzigen Begabungsfaktor wie z.B. mathematisch-analytisches Denken. Eine Analogie zu „sportlicher Begabung“ soll die Notwendigkeit einer möglichst breit angelegten Diagnostik verdeutlichen: Es reicht nicht aus, nur eine Disziplin, z.B. einen 100meter-Lauf anzusetzen. Es sollte schon ein Zehnkampf sein. Und selbst dann bin ich nur im Bereich Leichtathletik schlauer. Über Turnen, Schwimmen, Kampfsport, Mannschaftsportarten liegen noch keine Erkenntnisse vor. Ähnliches gilt für musikalische oder künstlerische Begabung.

      2. Der Test ermittelt nicht nur einen einzigen Durchschnittswert, sondern erlaubt eine Profilauswertung. Er macht Aussagen über die individuelle Begabungsstruktur des jeweiligen Kindes.

      3. Die Testaufgaben sind schwer genug, damit im oberen Begabungsbereich differenzierte Ergebnisse erzielt werden. Der Test ist

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