Briefe an Thomas Bernhard. Anneliese Botond

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Briefe an Thomas Bernhard - Anneliese Botond страница 6

Briefe an Thomas Bernhard - Anneliese Botond

Скачать книгу

1964).« (Sarkowski, Der Insel Verlag 1899-1999, S. 454)

      [13; Anschrift: <Frankfurt am Main>; 1 Bl. masch.]

      St. Veit

      25. August 1963

      Liebe Frau Dr. Botond,

      Ich gehe zwischen guter Arbeit am »Roman« durch die Wiesen und Felder und freue mich auf das Wiedersehen in Frankfurt. Ich habe, das ist sehr blöd, kein Stück, das zwei oder vier Seiten lang wäre.

      Inzwischen ist mein vorausgeschicktes Kuvert sicher schon in der Feldbergstrasse eingetroffen.

      Herzlich Ihr

      Thomas B.

      [14; Anschrift: St. Veit im Pongau, Land Salzburg/Österreich; Briefbogen Insel-Verlag; 1 Bl. masch]

      27. August 1963

      Lieber Herr Bernhard!

      Ich habe mich sehr gefreut über Ihren Brief aus den schlösserklappernden Sälen, die ich mir ganz genau vorstelle und um die ich Sie beneiden würde, wäre nicht die Kälte, in der ich bestimmt nicht arbeiten könnte.

      Die »Vorstufe« ist eine gute Lösung.. Aber über einen »IB-Band« mit Erzählungen wird wohl vor der Messe nichts mehr auszumachen sein. Es versteht sich von selbst, dass ich Ihren Vorschlag im Auge behalten werde.

      Ich freue mich sehr, Sie bald wieder zu sehen. Dann muss Frankfurt Moosburg ersetzen, der Verlag den Teich und statt der Götter werden die Dämonen der Messe herrschen.

      Herzliche Grüsse

      Ihre

      Anneliese Botond

      [Handschriftlicher Zusatz auf Rückseite] Über Ihre Vortragsreise steht bis jetzt nur fest, daß sie nach der Messe beginnen soll. Einzelne Termine und Reise vor G müssen noch mit den Vertretern u. Buchhandlungen vereinbart werden. Ich hoffe, daß ich Ihnen bis Mitte September Neues sagen kann.

      [15; Anschrift: <St. Veit>; Briefbogen Insel-Verlag, Kopfzeilen durchgestrichen, darunter Arndtstr.; 2 Bl. hs]

      1. 9. 63

      Lieber Herr Bernhard,

      Ende letzte Woche war Lektoratssitzung, ich habe Ihren Vorschlag: neue Erzählungen nebst der ›Ereignisse‹ vorgetragen und bin auf ein ›geneigtes Ohr‹ gestoßen. – bei Hirsch. (Vielleicht haben die Besprechungen seine Ohren von Nebengeräuschen gereinigt?)

      Es wäre also ins Auge zu fassen: entweder ein IB-Band oder ein Band im großen Verlag (ev. für das Frühjahr). »Der Briefträger« könnte darin sein, aber neben drei, vier anderen, von denen eine die Titelerzählung abgäbe. Hirsch meint, mit Recht, daß der zweite Band ein guter Band sein sollte. Die Kritiker ärgern sich, wenn der Zweitling ihre Worte über den Erstling Lügen straft.

      Ich schreibe Ihnen das alles voroffiziell, damit Sie sich den Plan bis zur Messe durch den Kopf gehen lassen können. Vielleicht werden Sie [und] Hirsch dann im Oktober schon feste Verträge unterschreiben können.

      Vielen Dank für die »Zeugenaussage«. Ich finde den Text gut, offen nach allen Seiten und doch geschlossen, der Zufall wird darin Notwendigkeit. Was mich daran etwas irritiert, ist ein Zuviel an Wiederholungen (ich darfs Ihnen doch sagen, nicht wahr?). Ich würde gern ein paar herausnehmen, mit Vorsicht wegen des Rhythmus, werde Ihnen selbstverständlich den Text dann noch zeigen, bevor er zum Satz geht. Vorläufig liegt er bei Hirsch, dessen Plazet noch aussteht. Ich habe so schrecklich viel Arbeit (Kleinkram meistens), bin nur noch eine Art Spiralwirbel, ohne Hoffnung, daß Wellen daraus entstehen werden.

      Herzliche Grüße

      Ihre

      Anneliese Botond

      [Auf das Briefpapier des Insel-Verlags ist am unteren Seitenrand in der letzten Zeile der Satz gedruckt: »Geschäftliche Mitteilungen bitten wir nur an den Verlag, nicht an Einzelpersonen zu richten.« A. B. hat die Worte »an den Verlag, nicht« gestrichen und folgenden Vermerk angefügt: Wollen Sie nicht endlich den Dr. zwischen uns weglassen?

      2. 9. 63

      P. S. zu meinem ersten Brief: inzwischen hat Herr Dr. Hirsch »Die Zeugenaussage« gelesen, und ich soll Ihnen sagen, daß dieser Text ihm ganz ausnehmend gut gefällt und daß er sich freut, ihn ins »Insel-Schiff« aufzunehmen.

      Anliegend eine Rezension, die zwar gut gemeint ist, der aber die ›Denkzähne‹ entschieden fehlen.

      In Eile herzliche Grüße Ihre

      Anneliese Botond

      Wir werden Ihnen dieser Tage 100.– DM für den Text überweisen.

      [16; Anschrift: <St. Veit im Pongau>; Briefbogen Insel-Verlag; 1 Bl. hs]

      6. 9. 63

      Lieber Herr Bernhard,

      ich hatte Ihnen geschrieben, daß ich ein paar ›Wiederholungen‹ aus Ihrem Text streichen wollte. Nun habe ich mich drangemacht und dabei gesehen, daß es nicht geht. Es geht einfach nicht! Der Text sträubt und wehrt sich dagegen, und das spricht in jedem Fall für ihn. Ich habe also

Скачать книгу