Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung. Rolf Ahlers
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Wiehnachtsmarkt in Bortfelle
En Johr was al weer umme un – wie allemal bie den tweiten Advent – güng et weer lus. Sönnabendmiddag fängt de Wiehnachtsmarkt in Bortfelle an un düert bet wiet in de Abendtied un den Sönndag is et denne nochmal sä.
Wi drepet üsch denne, wenn et anfängen schall, da an de Ecke, wo sik dat Kinner-Karesell dreiht. De Böbberste von den Markte vartellt en poor Wöre un danah maket wi üsch up den Rundgang. De erste Stand, da an de Halbe, de is von de Landfrüen. Da gift et Marmelade, Zwetschenmäs un Kokerezepte tä köpen. Dat smitt Mannslüe nich umme, uk de Kaffee von de Früen-Hülpe nich. Den könnt alle güt vardragen. Glieks da gegenober, da geiht et denne lus.
Da is de Friewillige Füerwehr. Da gift et Füer-Tangen-Bowle. Un nü möt ji wetten, all-ober-all up de Welt word de Füer-Tangen-Bowle mit „ein tä“ anesett, bluß nich in Bortfelle. Hier word „twei tä“ anesett. De nehmet de duppelte Menge Rum in den Rutwien, wo de heite Zucker rin edrüppet is un wo uk de lüttschig esnettenen Deile von Appelsinenspälten inne rumme swimmet. Dat eine Johr keim in düssen Ugenblick noch de ule Paster datä un frägt: „Wat drinket ji denn da?“ – „Kumm, Paster, drink einen midde“, see Willem – de gerade bien Ütgeben was, „un prost.“ De andern wussten ja al, wat up se tä keim, se wärren ja al bie den tweiten Glase. Bluß de Paster was nü dulle oberraschet. Hei keim int Hästen un prüste lus: „Dat smeckt aber eigenoartig.“ Noch en Glas wehre hei uk glieks af.
Hier ne Bratwost eten, da en Sluck drinken, denne noch ne Forelle inköpen un weer wat drinken. Da wat von den Bäcker, nü en Enne Mettwost mit ne süere Gurke up ne Schiebe Brut, tälest noch en Glühwien mit Schuß. Tja, de Lüe, de da hinder de Theke tägange wärren, de wussten ja, wat wi for Lüe wärren, de vor de Theke stünnen. Un sä gaf et – wie könne et anders wesen – sä gaf et Schuss mit Glühwien. Dulle warm was de Glühwien ja nü nich, püsten was nich nödig. Et wärre beter ewesen, wenn se den Schuss heit emaket härren. – Tän Ütgliek gaf et denne noch en Smaltbrut mit Landkäse un Gurke. –
Wenn en sik sä richtig bekikt, denne is en Rundgang umme den Markt man güt hunnert Meter lang un düert? Ne Stunne! – Un mehr tä eten un tä drinken brüket en an düssen Dage oftemals uk nich mehr.
Silberhochtied?
Se wärren al fief-un-twintig Johre varfrieet. Et was mal fründlicher un et was mal sworer ewesen. De Johre wärren aber hen elupen. Se härren all de veelen Johre en Dak ober den Koppe ehat un et härre all un jeden Dag wat tä Eten un wat tä Drinken egeben. Uk wenn et Braen un Drinkewien wohrlich nich ofte egeben härre. Nü aber, de fief-un-twintig Johre wärren noch nich ganz umme, de Silberhochtied stund noch üt.
Ja, wie schölle de Silberhochtied woll vonstatten gahn? Wer schölle oder mösste inelaen weern? Wat schölle et tä Eten un tä Drinken geben? Maket wi dat up de langen Deele, oder in de twei Stübens? Wat dat woll allens kosten mag? Ober alle düsse Frageriee sünd sik de tweibeiden uneins ewesen, se können un können nich oberein kumen. Ja, tälest sünd se sik mehr un mehr in den Kamm ehucket. Se häbbet eschullen un eprahlt, ein umme dat andere Mal. Ja, un wat is dabie rüt ekumen? Se sünd mit Advokaten nah den Gerichte elupen un häbbet sik scheiden laten. Wat dat woll for ne Upregunge was un wat dat woll ekost hat? Rüt ekumen is, wat de Richter eseggt hat: „Sie sind geschieden von Tisch und Bett.“
Ja, wat un wie nü aber. Von den Amtsgerichte mössten se ja weer nah Hüs. Et bettschen schamerhaftig wärren se ja nü. Wat woll de Lüe datä segget? Wo doch nü de Silberhochtied ütfallt?
Tä Hüs anekumen, mösste de Arbeit ja wieer gahn. Swiene futtern un messen. Käuhe futtern un melken. Un allens wat mehr. Un sülmst härren se ja uk Smacht un Döst. Dat „geschieden von Tisch“ mössten se ja maken, häbbet se uk. Hei hat wat an den Dische egetten un öt hat sik an de Kommode esett. Dat „geschieden von Bett“ mössten se ja uk maken. Tä de Slapenstied is öt in öhr Bedde ekropen un hei hat sik up den Sufa lang emaket.
Ne Tied lang häbbet se düssen Tästand ja ütehulen, aber tä de Wintertied was et doch in den Bedde tä tweit veel beter. Un sä keim et, wie et keim. Sä häbbet sik weer vardragen un se häbbet sik weer efrieet. Kiek an. Von de Silberhochtied, de ja nich ewesen was, häbbet de Lüe noch lange eköert.
Swiene-Kartuffeln koken
Smedt-Heinrich von den Huhen Howwe hat Meier eheiten, aber, weil hei Smedt was, häbbet de Lüe Smedt-Heinrich tä eseggt.
Arno was Stift bie Smedt-Heinrich un wie et sä in de neggenteihn-hunnert-fuffziger Johre was: En Stift mösste nich bluß in de Smee wat lehrn, nee, en Stift mösste uk andere Arbeien maken. Bie veele lüttsche Handwarksbetriebe gaf et dumals uk ne lüttsche Landwirtschaft, sä uk bie Smedt-Heinrich. Twei Käuhe stünnen in den Stalle un in eine Buchte satten en poor Swiene un dafor schölle Arno mal weer Swiene-Kartuffeln koken.
Hei schürre en bettschen Water in den Kettel, denne de en bettschen afemölmten Kartuffeln rin, Deckel tä un nü Füer anmaken. Dat Washolt was noch nich sä recht dröge, dorumme härre Arno en Lappen düchtig mit Benzin ineweiket un wolle nü üt güen Afstand en anestokenet Strieksticken hen smieten un damidde dat Füer anmaken. Hei wusste al, wie dat güng, dat härre hei al öfter sä emaket. Aber in düssen Ugenblick reip de Mester: „Arno, kumm mal her.“ – „Aber ik well doch erst dat Füer anmaken“, reip Arno tärügge. – „Nist da, dü schast erst de Käuhe wat instülpen.“ Arno güng in den Kähstall.
Smedt-Heinrich güng in de Waschköke, bücke sik vor den Kettel, rat en Rietsticken an un ... buff ... un Smedt-Heinrich schriee up. Wat was passiert?
Üt den Füerlock was ne Benzinexplosion rüt ekumen un härre Smedt-Heinrich vull edropen. De Füer-Stiem härre öhne veele Hoore afesengt, an de Orme, in den Gesichte un up den Koppe. De Hüt was stellenwiese en bettschen rut, aber süss was et noch halwege afegahn. Aber nü bölke hei lus. „Arno, dü Hagel, dü kriegst ne Naat.“ – Arno varstok sik un keim erst en andern Dag weer vor Dageslicht, bet dahen härre sik Smedt-Heinrich siene Upregunge al weer en bettschen eleggt. Aber nah den Barbier brüke hei doch ne längere Tied nich hen.
Bein ebroken
Smedt-Heinrich härre sik, as hei jung varfrieet was, en Bein ebroken. Kann ja mal angahn. En Peerd, wat niee Häf-Iesen kriegen schölle, härre ne ganz dulle ant Bein etrampet. Man hen nah den Dokter, Bein gerade etrecket, Gips rumme. „Nah sess Wochen kummst dü weer“, see de Dokter noch. De sess Wochen wärren umme, Gips af – de Knoken wärren nich tähupe ewussen, de „Kallus-Bildung“ härre for dat Tähupewassen nich hen erecket. Wat nü?
Hen nah den Krankenhüse, de Dokters wussten sik tä helpen. Ne grute Operatschon mösste wesen. De Dokters häbbet denne in de beide Deile von den dor ebrokenen Knoken mehre Löcker rin ebohrt un denne mit en Silberdraht de Knokendeile wisse tähupe etrecket. Nü mösste Smedt-Heinrich liggen un sik schonen, besonners wat tä eten kreeg hei, damidde de „Kallus-Bildung“ beter worte. Et hat edüert un edüert, endlich was de Knoken weer tähupe ewussen. De Silberdraht keim weer rüt. Aber tä Enne was dat ganze erst, nahdeme sik de Ränder von de rin ebohrten Löcker noch üt den Knoken afesondert härren un dor de Hüt nah butten rütewussen wärren. Düsse lüttschen Ringe, binnen mehr glatt un butten mehr zackerig, härre Smedt-Heinrich up en Draht etrecket un upehegt. Sä härre hei allemal