Kanada: 150 Reisetipps. Группа авторов

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Kanada: 150 Reisetipps - Группа авторов

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erfüllt. Wie ein riesiger Diamant thront sein Hotel auf einem Hügel der Monashee Mountains, sogar Flugzeugpassagiere können das Funkeln der Fassade aus der Höhe erkennen. Auch im Inneren glitzert es überall: Das Atrium besteht aus 15 riesigen Glasdreiecken, im Foyer hängen Kronleuchter aus Glas, in den 152 lichtdurchfluteten Zimmer funkeln Sterne. Im KurSpa, dem riesigen Wellnessbereich, leuchten Glaskugeln. Gäste haben eine Auswahl von sieben Saunen, vier Erlebnisduschen, drei Pools und einem Kneipp-Bad. In der einzigen Kältesauna in Nordamerika zittert man bei minus 110 Grad Celsius. Abends lädt das Hotel während der europäischen Stunde zum textilfreien Saunen. Auf der Weinkarte im Piekfein Restaurant steht, natürlich, auch Grüner Veltliner.

      Wellness mit Blick auf die Monashee Mountains von British Columbia

       Reisetipp 16: Okanagan Valley, Wineries

      Manchmal haben die Winzer im Okanagan Valley ungebetene Gäste. Dann schlüpfen hungrige Bären durch den Elektrozaun und schlagen sich den Bauch mit Pinot-Noir-Trauben voll. Damit weisen sich die zotteligen Räuber als wahre Kenner aus. Denn Pinot Noir reift gut und reichlich in der größten Weinregion in British Columbia, in der es mittlerweile über 150 Weingüter gibt. Das lockt nicht nur Genießer aus den nahen Großstädten an, sondern auch immer mehr Besucher aus Europa. Sie sitzen zur Lese auf der sonnendurchfluteten Terrasse der Quails Gate Winery in Kelowna und kosten die edlen Tropfen oder lassen sich im Örtchen Oliver von Adolf Krüger, einem Auswanderer aus dem Rheinland, in die Kunst des Kelterns einweisen. Krügers Wild Goose-Kellerei war vor 25 Jahren eine der ersten, die ihre Pforten für Besucher öffnete.

      Der Okanagan Lake sorgt für ein mildes Klima – und damit für prima Weintrauben

       Reisetipp 17: Canal Flats, Lussier Hot Springs

      Diese heißen Quellen in der Wildnis der Rocky Mountains sind ein echter Geheimtipp, der auf vielen Straßenkarten gar nicht erst verzeichnet ist.

      Erreichbar sind die Quellen nur über eine knapp 18 Kilometer lange Schotterpiste, die südlich von Canal Flats vom B.C. Highway 93 abzweigt. Im Sommer helfen robuste Reifen, im Winter ist ein Allradfahrzeug mit Schneeketten unverzichtbar. Wie auf einem Waschbrett geht es schier endlos im Schritttempo über Stock und Stein, doch die Strapaze lohnt. Nach einer Biegung hat man das Ziel vor Augen.

      Direkt am Ufer des Lussier River haben sich eine Handvoll natürlicher Pools gebildet, mit Quellwasser von bis zu 43 Grad Celsius. Hartgesottene wärmen sich erst in den Pools und springen danach zur Abkühlung in den eisigen Fluss aus Gletscherwasser. Mehr Kneipp geht nun wirklich nicht!

      In den heißen Quellen lässt es sich aushalten

       Reisetipp 18: Cranbrook, St. Eugene

      Gordie Sebastien besuchte einst die St. Eugene Mission Residential School, einen mächtigen Backsteinbau im Hinterland der Rocky Mountains nahe Cranbrook. Dort haben die Lehrer ihm, wie so vielen Ureinwohnern, die Kultur und Sprache aus dem Leib geprügelt, um ihn in der Welt der Weißen zu assimilieren. Zwangsinternate wie das in St. Eugene waren über Jahrzehnte Alltag in Kanada – und eines der dunkelsten Kapitel des Landes.

      Heute ist Sebastien, der ehemalige Schüler, über 60 Jahre alt und arbeitet als Nachtwächter und Gästeführer in dem ehemaligen Schulgebäude, das ein Glockentürmchen und ein Kreuz auf dem Dach hat.

      Der Ort der Schande ist damit zum Ort der Versöhnung geworden, denn die Ureinwohner betreiben in der alten Missionsschule seit ein paar Jahren das St. Eugene Golf Resort und Casino, das einzige Hotel dieser Art in Nordamerika. Es liegt im St. Mary's Reservat und hat 125 Hotelzimmer, einen Golfplatz, ein kleines Museum und eine Spielhalle.

      Die ehemalige Missionsschule von St. Eugene ist heute ein Hotel der First Nations

       Reisetipp 19: Bugaboo Provincial Park, Heli-Wandern

      Auf einmal geht es senkrecht bergab. In der Tiefe erkennt man ein Geröllfeld, einen Gletscher und reißende Bäche. Der Blick nach unten in die Tiefe macht einen schwindelig, und man fragt sich: Muss man da wirklich runter? Absteigen, so ganz ohne Klettergurt, Seil und Karabinerhaken?

      Da taucht am Horizont ein roter Punkt auf. Er kommt immer näher, und schon erkennt man einen Hubschrauber. Der Pilot dreht noch eilig ein paar Runden über den schneebedeckten Gipfeln, dann landet er ein paar Meter entfernt auf einem Felsvorsprung und wirkt die Wanderer herbei.

      „Auf geht's, ich bringe Euch jetzt da runter“, ruft der Pilot, und schon hebt die Maschine von Typ Bell 2-12 ab, fliegt den Abhang entlang und landet eine Minute später auf einer Wiese mit Wildblumen. Geschafft! Heli sei Dank!

      Der Hubschrauber ist beim Heli-Hiken im Bugaboo Provincial Park ein Teil des Outdoor-Vergnügens: Er bringt Wanderer an Orte, die sie sonst nur in Tagen, manchmal in Wochen erreichen würden. In entlegene Gebiete ohne angelegte Wanderwege oder Campingplätze. Und er ist stets zur Stelle, wenn das Terrain einmal schwierig wird – und es einfach nicht allein weitergeht.

      Die Bugaboos, eine spektakuläre Bergkette in den Columbia Mountains, sind eines der beliebtesten Wander- und Klettergebiete in ganz Amerika – und bevorzugte Destination für Heli-Hiking. Die Gipfel sind oft über 3000 Meter hoch und umgeben von Eisfeldern und alpinen Hochplateaus. Im Sommer blühen überall farbenprächtige Wildblumen. Manchmal begegnen einem Grizzlybären, Bergziegen oder Murmeltiere.

      Übernachtet wird in speziellen Unterkünfte wie der Bugaboo Lodge von Canadian Mountain Holidays. Die Hotels sind die logistische Basis für den Wanderurlaub, Vollpension und Hubschrauber auf Stand-by inklusive. Alle Wanderungen werden von erfahrenen Bergführern organisiert, die ihre Gäste in unterschiedliche Gruppen einteilen, von Anfänger bis Experten – je nach Mut und Schwierigkeitsgrad.

      Beim Heli-Wandern in den Bugaboo Mountains steht der Hubschrauber stets bereit

       Reisetipp 20: Kootenay National Park, Rockwall Trail

      Diese Mehrtagestour ist nun wirklich nichts für schwache Nerven! Der Rockwall Trail im Kootenay National Park ist 55 Kilometer lang, super anstrengend und ein Muss für passionierte Wildniswanderer und Abenteurer. Der Track führt durch eine spektakuläre Kette von kambrischen Kalksteinfelsen in den Rocky Mountains, immer auf und ab, über mehrere Bergpässe, vorbei an glitzernden Bergseen, tiefen Schluchten und Schneefeldern.

      Drei bis vier Tage dauert die volle Tour, die den Beinmuskeln nun wirklich alles abverlangt. Übernachtet wird auf sechs dafür vorgesehen Wildnis-Campingplätzen im eigenen Zelt. Bei Einheimischen ist die Tour so beliebt, dass man die Plätze schon Monate vorher bei der Nationalparkbehörde reservieren muss. Auch eine Rückenmassage danach in Radium Hot Springs, dem Hauptort am Südende des Parks, kann nicht schaden!

      Ein Blick vom alpinen Hochland auf die Rockwall im Kootenay National Park

      

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