Medium sein. Gordon Smith V.

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Medium sein - Gordon Smith V.

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würde. Da wusste ich, dass er medial wachsen würde und dass sich die geistige Welt ihm zeigen würde, wenn er bereit dafür war.

      Um uns herum strömen viele unterschwellige Energien, die im Grunde unsere eigene Lebenskraft sind und mit denen wir uns vertraut machen müssen. Als ich mit dem Meditieren anfing, hatte ich immer das Gefühl, als würde mein Körper leicht vibrieren, und anfangs hielt ich das für meinen beschleunigten Herzschlag. Das Einzige, von dem ich wusste, dass es regelmäßige Pulsschläge aussendet, ist das Herz. Aber mittlerweile weiß ich, dass das Gefühl meine eigene Aura ist.

      Die Aura ist eine Energie, die ein Teil von uns ist und die durch uns ausstrahlt. Für die meisten von uns ist es schwierig, sie zu identifizieren, da sie sehr subtil ist und in einer Geschwindigkeit vibriert, die normalerweise von unseren fünf Sinnen nicht wahrgenommen werden kann. Manche Hellsehende nehmen sie als ein helles Licht wahr, das den Körper eines Menschen umgibt. Mitunter sehen sie sogar in dem Licht Farben, die ihnen nähere Informationen über das Leben des Betreffenden geben. Über diese Energie gibt es noch viel zu lernen, doch meines Erachtens müssen wir zumindest erst einmal ihre Gegenwart als Teil von uns wahrnehmen.

      Was Steven erlebt hatte, bevor wir uns kannten, war sein eigenes Energiefeld, das sich ihm gezeigt hatte und das er für Kommunikation der feinstofflichen Welt gehalten hatte. Er hatte nicht geahnt, dass es seine eigene Energie war, und es ziemlich verstörend gefunden:

      Bevor ich Gordon kennenlernte, beunruhigte mich vor allem, dass ich Herzrasen spürte, wenn ich dachte, ein Geistwesen sei in meiner Nähe. Manchmal war das ziemlich beängstigend, weil ich glaubte, mein Herz würde gleich bersten!

      Ich hatte niemanden, der mir das erklären konnte, und diese Situation verstörte mich sehr, doch als ich Gordon davon erzählte, blieb er ganz ruhig und erklärte mir das mit der Aura. Da ergab das Ganze einen neuen Sinn und macht mir keine Angst mehr.

      Mein Lehrmeister hatte Jahre dazu gebraucht, die Energie zu verstehen, mit der er arbeitet – aber durch ihn hatte ich sie innerhalb von wenigen Minuten begriffen. Ich denke oft an die Leute, die – wie ich damals – mediale Erlebnisse haben, die ihnen Angst machen. Jetzt freue ich mich, wenn ich das Vibrieren spüre, weil es mir zeigt, dass ich meinen Geist auf eine viel höhere Schwingung anhebe, von der aus ich mich mit der feinstofflichen Welt verbinden kann.

      Lehren und lernen

      Ungefähr zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, wie sehr sich die Medialität geändert hatte. Medial Begabte meines Alters und Ältere hatten sich praktisch alle in medialen Zirkeln weiterentwickelt, doch Jüngere, wie mein neuer Schüler und andere, die erst vor kurzem diesen Weg eingeschlagen hatten, waren eher an Workshops und rasche – fast sofortige – Resultate gewöhnt.

      All die Tricks und Spielchen, die heute angewendet werden, überzeugen mich nicht wirklich. Meines Erachtens muss die Lehre tiefer gehen. Einem medial begabten Schüler beizubringen, wie er einen Gegenstand lesen und Erinnerungen aus ihm herausholen kann, mag schön und gut sein, doch bei solchen Praktiken entsteht kein tieferes mediales Verständnis. Außerdem kann bei vielen oberflächlichen medialen Tricks Raten im Spiel sein oder sie können den Schüler dazu ermutigen, irrelevante Informationen aus der Person herauszuholen, was ich nicht mag. Dadurch eignet man sich schlechte Gewohnheiten als Ausbildungsgrundlage an, und so etwas lasse ich bei meinem Training nicht zu.

      Es war auch für mich lehrreich, als ich Steven von der Art von Training abbrachte, an die er gewöhnt war. Es half mir zu betonen, was Schüler bei ihrer Entwicklung wirklich brauchen: eine gute Grundlage, eine unkomplizierte Vorstellung von der feinstofflichen Welt, wie wir mit ihr interagieren und aus welchen Gründen wir es tun. Es war an der Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren.

      Alles, was ich Steven beibrachte, war einfach und leicht verständlich. Auch dachte ich mir Übungen aus, die ihm zeigten, was ich ihm beibringen wollte, und die es ihm ermöglichten, die feinstoffliche Essenz deutlicher zu spüren, statt nur noch mehr Worte zu hören. Damals merkte ich es zwar noch nicht, doch mein neuer Schüler lehrte mich tatsächlich, ein besserer Lehrer zu werden.

      Alle Übungen in diesem Buch sind Übungen, die Steven halfen, Schritt für Schritt weiterzukommen, um letztendlich seine wahre Gabe nutzen zu können.

      Mitunter kann es ziemlich entmutigend sein, etwas von Grund auf lernen zu müssen. Deshalb sage ich meinen Teilnehmern, dass es bei der medialen Entwicklung keinen richtigen Abschluss gibt. Das Üben wird einfach zu einem täglichen Teil des Alltags, was sehr positiv und fortschrittlich ist, wenn man es richtig betrachtet.

      Egal, wie viel Sie schon zu wissen glauben oder wie weit Sie Ihrer Meinung nach auf dem medialen Weg schon gekommen sind – es lohnt sich immer, an den Anfang dieser Reise zurückzudenken. Mir tat es gut, an den Anfang zurückzukehren und mir näher anzusehen, was ich gelernt hatte, und dadurch lernte ich noch mehr darüber, da alles wieder ganz neu schien, weil ich es mit einem lernbegierigen Schüler teilte. Irgendwie gab mir das Unterrichten ein neues, aufregendes Gefühl.

      Auch wenn ich seit über zwanzig Jahren an Entwicklungszirkeln teilgenommen habe und meine Fähigkeiten als Medium und Heiler entwickelt habe, freue ich mich immer noch über die Lehren, die ich aus der feinstofflichen Welt erhalte. Ich bin immer noch erstaunt und glücklich, ein Schüler der feinstofflichen Welt zu sein, und werde es wohl auch immer bleiben – bis ans Ende dieses Lebens und darüber hinaus. Und ich liebe es, diese Lehren an andere weiterzugeben und ihnen das beizubringen, was sie für ihre eigene mediale Entwicklung brauchen. Für viele ist es aufregend zu verstehen, wie die geistige Welt wirkt, und es kann sogar das ganze Leben verändern. In meinem Fall traf genau das zu, und deshalb drängt es mich, mein Wissen mit anderen zu teilen.

      Die Visitenkarte

      Seit Stevens erster Sitzung in der Stille wusste ich, dass die feinstoffliche Welt ihm ganz nahe war und wirklich mit ihm zusammenarbeiten wollte. Als ich ihm zuschaute, konnte ich sehen, wie sein Geistführer sein ganzes Gesicht veränderte. Doch ich war fest entschlossen, ihm nicht zu früh zu viel zu geben. Sein Kopf war schon mit allen möglichen archetypischen Vorstellungen, wie Geistwesen auszusehen hätten, vollgestopft. Das Letzte, was er brauchen konnte, waren noch mehr Informationen. Nun war es an der Zeit, seinen Geist zu klären und einen Weg zu finden, wie er das Geistwesen wahrnehmen konnte, das schon darauf wartete, sich ihm vorzustellen.

      Wenn Sie über einen gewissen Zeitraum in der Stille meditieren, können Sie Ihre eigenen Gedanken erkennen und im Zustand der Entspannung Ihren Körper bewusst wahrnehmen. Es geht darum, erst sich selbst zu kennen; dann werden Sie alles Neue, das in Ihren Raum tritt, sofort spüren und identifizieren. So erkennen wir die Gegenwart von Geistwesen in unserer Nähe. Jedes von ihnen hat seine eigene Visitenkarte.

      Steven erlebte Folgendes:

      Ich weiß nicht mehr, wie oft ich zusammen mit Gordon in der Stille meditierte, doch nach einer Weile wurde das Gefühl, dass jemand neben mir stand, immer stärker. Außerdem spürte ich jedes Mal dasselbe: ein Kribbeln im Gesicht immer an derselben Stelle auf meiner linken Wange. Außer ein paar Gedanken, die keinen wirklichen Sinn ergaben, war das so ziemlich alles, was in jeder Sitzung mit Gordon passierte. Und am Ende der Session fühlte ich mich immer super. Ein früherer Lehrmeister hatte mir gesagt, ich hätte einen Geistführer aus Nordamerika, der Crazy Horse hieß, und ab diesem Zeitpunkt war ich mir ziemlich sicher gewesen, dieses Bild beim Meditieren im Geiste zu sehen. Aber immer wenn ich in den Sitzungen mit Gordon nach meinem Geistführer fragte, spürte ich nur dieses Kribbeln im Gesicht.

      Als ich zum ersten Mal angewiesen wurde, meinen Geistführer zu bitten, sich mir zu nähern und zu zeigen, wurde das Kribbeln auf der Wange so stark, dass ich wusste: Er wollte mir auf diese Weise zeigen, dass er da war. Es war seine

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