Medium sein. Gordon Smith V.

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Medium sein - Gordon Smith V.

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am meisten. Genießen Sie es, Zeit an einem ruhigen, friedlichen Ort mit Freunden zu verbringen, sich zu entspannen und eine Bindung aufzubauen. Wenn Sie genügend üben und sich engagieren, wird die spirituelle mediale Energie mit der Zeit immer stärker werden.

      Jim und ich waren beide bereit, Geduld mit Steven zu haben. Doch selbst in den anfänglichen Sessions fühlten wir uns schon wohl und spürten, wie sich die Energie aufbaute. Irgendwie fühlte es sich anders an als Sitzungen in der Vergangenheit, aber es war noch zu früh, um zu wissen, welche Richtung dieser Zirkel nahm.

      Unser Schüler schien sich jedoch sehr schnell weiterzuentwickeln. Es war, als würden wir ihm beim Erwachsenwerden zusehen. Nach nur sechs Monaten wöchentlicher Sessions hatte er die Gründe, warum die feinstoffliche Welt mit uns arbeiten und uns so vieles lehren will, schon besser begriffen – sein Verständnis der Dinge veränderte sich und er blühte langsam auf:

      Auch schon bevor ich Gordon kennenlernte, wollte ich an seinem Zirkel teilnehmen. Aber bei meinen ersten Versuchen verstand ich nicht wirklich, was passiert, obwohl er mir schon so vieles durch Meditation und abendliche Gespräche über die feinstoffliche Welt und alles Mögliche beigebracht hatte.

      Ich konnte zwar deutlich spüren, dass mein Geist ruhig und klar wurde, und die Gegenwart meines Geistführers fühlte sich stärker an als zuvor, doch ich hatte immer das Gefühl, etwas empfangen oder anders machen zu müssen. So sehr ich mich auch um einen stillen und klaren Geist bemühte, konnte ich doch nicht umhin, kleine gedankliche Abstecher zu Ereignissen in der Vergangenheit zu machen. Zuerst verstand ich nicht, warum ich das tat, doch am Ende einer jeden Session sprachen wir über das, was passiert war und was wir gefühlt oder erlebt hatten, und es fühlte sich richtig an, Jim und Gordon von den früheren Erlebnissen zu erzählen, die mir wieder gekommen waren. Sie hörten zu, und statt mir Antworten zu liefern, baten sie mich, ihnen die Antworten zu geben.

      Wenn ich meine Erklärung für das, was meiner Meinung nach ablief, gegeben hatte, sagte Gordon bloß „Gut“, wenn ich richtig lag. Wenn er das Gefühl hatte, dass ich etwas übersah, schwieg er und warf mir nur einen Blick zu, der mir verriet, dass ich mich nicht genügend anstrengte.

      Es mag zwar etwas egoistisch klingen, aber heute weiß ich, warum mir das passierte und nicht anderen. Wie ich glaube, gehört es zur anfänglichen Entwicklung dazu, das zu verstehen. Heute weiß ich, dass mir in den ersten Zirkelsitzungen emotionale Dinge gezeigt wurden, die ich mir erst näher ansehen und innerlich verarbeiten musste, bevor ich die nächste Ebene erreichen konnte. Es war nur logisch, da ich meinen Geistführer immer wieder darum bat, mir zu zeigen, wie ich mich weiterentwickeln könnte – aber wie sollte das funktionieren? Es gab so vieles in meinem Kopf, das ich erst noch ausräumen musste. Wie mir gesagt wurde, war ich selbst dafür verantwortlich.

      Wieder einmal musste ich Geduld lernen. Und mir war nicht klar, dass wir selbst auf dieser Stufe in Wirklichkeit erst am Anfang standen.

      An diesem Punkt hatte ich nicht vor, aus meinem Schüler ein Medium zu machen – das schafften nur er und sein Geistführer –, sondern ich konnte ihn nur vorbereiten, damit die feinstoffliche Welt ihn anleiten konnte. Alles, was ich bis dahin getan hatte, war, einen Menschen mit Potenzial auf eine gewisse Stufe zu bringen, damit der Prozess richtig beginnen konnte. Auch wenn Sie die geistige Welt bewusst wahrnehmen, müssen Sie sich trotzdem als Vermittler – oder Channel – vorbereiten, damit sie durch Sie arbeiten kann. Zu diesem Prozess gehört es, sich selbst zu begegnen und sich den eigenen Zweifeln und Ängsten zu stellen. Das war der Punkt, an dem Steven sich nun befand. Die Schnelligkeit, mit der er weiterkam, gab mir jedoch Hoffnung.

      Nicht nur mein Schüler profitierte von unseren Sonntagstreffen, sondern auch ich: Ich spürte die erneuerte Verbindung zu meinen Freunden in der feinstofflichen Welt. Obwohl ich oft genug als Medium Mitteilungen an andere weitergebe, ist das Erleben der feinstofflichen Welt im medialen Zirkel viel beeindruckender und lohnenswerter, wenn man dranbleibt und sich genügend Zeit nimmt.

      Und zweitens waren Jim und ich wieder in einem medialen Zirkel. Den hatten wir beide schmerzhaft vermisst – schließlich hatten wir für den Großteil unseres Erwachsenenlebens zusammen in der Gruppe meditiert. Zwei Jahre ohne das mediale Klassenzimmer waren genug. Es fühlte sich gut an, wieder dabei zu sein – und was noch mehr war: Irgendetwas wuchs in mir, das sich schon bald in den Gruppensessions zeigen würde. Dessen war ich mir sicher.

      3

       Heilung

      Heilung bedeutet Besserung und die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts. „Und wie schaffen wir das?“, fragst du. Mitgefühl ist die Antwort. Wenn ich das Wort nur ausspreche, fühle ich mich schon besser.

      Master Chi

      E in Jahr nach Beginn unseres kleinen Privatzirkels waren wir alle überglücklich, dabei zu sein. Es war, als wären wir auf eine Macht eingestimmt, die einem Sicherheit und Schutz vor den Alltagsproblemen gab, mit denen sich jeder im Leben herumschlagen muss. Wir waren von einem erstaunlich wohligen Gefühl umgeben, das Heilung, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit brachte.

      Auch wenn wir in unserer kleinen Gruppe nur zu dritt waren, entstand eine starke Kraft unter uns, da wir nie versuchten, etwas von der sich aufbauenden Energie abzuzwacken, sondern nur dazu beisteuern und ein Teil von ihr sein wollten.

      Viele mediale Zirkel starten mit Gedanken wie „Wie können wir davon profitieren?“ oder „Was bringt mir das?“ oder – noch schlimmer – „Wie lange dauert es, bevor wir irgendein Phänomen erleben werden?“ Solche Überlegungen hegten wir nicht. Es reichte uns, einfach nur in der Stille zu sitzen und die Gegenwart unserer Geistführer in unserem inneren Raum zu fühlen. Jim und ich kannten es schon, und der Neue war bestens darauf vorbereitet worden.

      Sitzt man in einer solchen spirituellen Energie, entwickelt man sich automatisch weiter. Steven wurde vieles bewusst, das er angehen und überwinden musste. Nun hatte er das Gefühl, mit einer höheren Macht verbunden zu sein, die ihm das Selbstvertrauen gab, das er dafür brauchte. Viel Heilung fand statt, und nicht nur bei unserem Schüler – auch Jim und ich spürten die Heilung von Gefühlen, die tief in unserer Seele schlummerten.

      Ich glaube, wir alle akzeptierten die Tatsache, dass es in unserem Zirkel zu diesem Zeitpunkt nur um Heilung ging. Selbst wenn wir das Gefühl hatten, dass die feinstoffliche Welt uns etwas lehren wollte, ging es auch da immer um Heilung.

      Dieses scheint bei der medialen Entwicklung ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Der Schlüssel zur Entwicklung ist Heilung, die auch ein hervorragendes Mittel für ein Medium ist. Jemandem als Medium eine Botschaft zu überbringen ist das Eine – doch wenn sie weder Mitgefühl noch Tiefe enthält und nicht heilend wirkt, besteht sie nur aus leeren Worten.

      In meinem ersten medialen Zirkel ließ Mrs. Primrose mich anfangs nur dasitzen und alles vergessen, was ich über das Medium in mir zu wissen glaubte. Und erst drei Jahre später, als sie sicher war, dass ich die feinstoffliche Welt um mich herum wirklich fühlen konnte und mein Bedürfnis, ungeduldig weiterzukommen und andere zu beeindrucken, verschwunden war, ließ sie mich den nächsten Schritt machen: das Heilen.

      Anfangs war ich verwirrt. Ich hielt es für besser, an meiner Medialität zu arbeiten. Es fühlte sich natürlicher an, anderen Leuten Botschaften zu überbringen, und obwohl ich keine echte abgeschlossene Ausbildung zum Medium hatte, ging meine Entwicklung meiner Meinung nach in diese Richtung. Doch meine Lehrmeisterin wusste es besser, und so fügte ich mich ihrem Willen und arbeitete donnerstagabends mit einem ausgebildeten Heiler, der mir die Kunst des spirituellen Heilens beibrachte.

      Es war genau das Richtige für mich, denn die Eigenschaft des Heilens sagte mir

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