Was mir so eingefallen ist.... Arno Hildebrandt

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Was mir so eingefallen ist... - Arno Hildebrandt

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Der Lyriker

       Über das Dichten

       Die Macht der Bücher

       Anglizismen

       Die Krönung der Sprache

       Gedichte lesen!

       Vom Wert der Kultur

       Plagiate

      Was sind die Gründe, die mich treiben,

      ständig Gedichte aufzuschreiben?

      Was konnte mich dazu verleiten,

      sie noch per Buchdruck zu verbreiten?

      Schreib ich, um Geld damit zu machen?

      Entschuldigung – da muss ich lachen!

      Hab’ nicht nur Zeit zu investieren;

      deshalb kann ich da nur verlieren.

      Schreib ich vielleicht, um nach dem Sterben,

      ewigen Ruhm noch zu erwerben,

      herausgehoben aus dem Heer

      der millionen Lyriker?

      Solch Streben wäre nur Ballast –

      Ein Reimschmied bin ich – kein Phantast.

      Größenwahnsträume sind mir fern, –

      schreib', was ich denk’, in Versform gern.

      Ich wünsch mir schon, dass man das liest,

      was aus meinen Gedanken fließt –

      dass ich auch mal so dann und wann

      durch Zuspruch Mut erhalten kann.

      Jedoch, um Reime aufzuschreiben,

      sind dies die Gründe, die mich treiben:

      Weil’s Freude und Vergnügen bringt,

      besonders dann, wenns auch gelingt!

      Vor dem Computer-Monitor

      sitz’ ich – und das kommt ständig vor.

      Ich tippe auf ein Word-Doc hin

      was mir so grad’ kommt in den Sinn.

      Themen, die mir im Geiste keimen

      schreibe ich nieder dort – in Reimen.

      Als ich gedankenvoll da sitz,

      erleuchtet ein Gedankenblitz

      mein Hirn. – Als ich ihn wahrgenommen,

      vernehme ich – etwas verschwommen

      die Stimme meiner Frau, die ruft:

      »Du musst mal an die frische Luft!«

      Doch Blitzen ist’s nun mal zu Eigen,

      dass sie sich ziemlich kurz nur zeigen.

      Man sieht sie hell an einem Ort –

      und schon sind sie auch wieder fort.

      Auch der Gedankenblitz macht ›flutsch‹

      und ist zunächst mal einfach futsch.

      Doch meine Frau verfolgt recht heiter

      und wohlwollend ihr Thema weiter:

      »Du musst zudem dich mehr bewegen,

      allein deiner Gesundheit wegen!

      Werf’ dich in deine Outdoor Kluft;

      wir gehen an die frische Luft!«

      Natürlich füg’ ich mich darein,

      denn schließlich seh’ ich das ja ein.

      Und – was gibt’s schöneres auf Erden,

      als liebevoll umsorgt zu werden?! –

      Schön ist es, durch den Wald zu laufen

      und einmal richtig durchzuschnaufen.

      Wieder daheim nach einer Zeit,

      ist’s eine andre Müdigkeit

      als die, nach dem Computersitzen –

      ein Körper-, kein Gedanken-Schwitzen.

      Gleichmäßig zirkuliert mein Blut.

      Oh ja – die frische Luft tat gut!

      Am nächsten Tag setz’ ich mich wieder

      voll Eifer vorm Computer nieder.

      Doch denk’ ich auch darüber nach,

      was meine Liebste zu mir sprach;

      zum Beispiel von der Sonne Kraft,

      die mir Vitamin D verschafft.

      Zum Spaß und auch zum Bildungszweck

      fuhr meine Frau dann einmal weg.

      Mit unsrer Enkelin verließ

      sie mich – es zog sie nach Paris.

      Nun

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