Karma auflösen. Joanna Cherry
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Initiationen können aber auch aus dem entstehen, was um uns herum geschieht. Ein Erdbeben oder eine Überschwemmung können buchstäblich unserem Leben eine neue Richtung geben. (Es spielt keine Rolle, wie viele Menschen von einer „Naturkatastrophe“ betroffen sind. Von einer höheren Warte aus gesehen hat sich jeder von ihnen diese Erfahrung ausgesucht, um daraus zu lernen und daran zu wachsen. Es gibt keine Zufälle. Am Tag vor dem großen Erdbeben in Mexiko sagte eine Frau zu ihrem Freund: „Ich weiß nicht warum, aber ich muss heute nach Mexico City fliegen.“ Natürlich kann es sein, dass sie dort helfen wollte.) Unsere Beziehungen zu Hause und bei der Arbeit, unsere Aktivitäten, alles kann uns zu Initiationen führen.
Initiationen sind oftmals ungeordnet und unbequem. Wir fühlen uns im Würgegriff, landen im Wasser, schlagen um uns und versuchen verzweifelt, das ferne Ufer zu erreichen. So etwas passiert, wenn wir uns wissentlich verschließen oder uns weigern, tiefer nach der inneren Wahrheit zu suchen. Eine lange Beziehung endet unerwartet, unser Zuhause löst sich auf, wir werden entlassen oder eine verheerende Krankheit befällt uns - hier greift das Leben drastisch ein, damit wir die richtige Richtung einschlagen. Je bewusster wir mit dem Leben kooperieren, also unserer Bestes geben, um unsere Wahrheit zu leben, desto leichter werden die Initiationen sein und desto mehr Freude werden wir dabei erfahren.
Viele mächtige Initiationen erfolgen durch Rituale. Bei schamanischen Einweihungen dient das rätselhafte Element dazu, das logische, lineare Funktionieren des Geistes zu verwirren. Dieses orientiert sich an der menschlichen Konditionierung und an der Zeit, die beide der Transformation nicht förderlich sind. Geister können beschwört werden. Die Dunkelheit, eine fremdartige Umgebung, Feuer, Objekte, die berührt oder getragen werden, Körperbemalung, Gesänge und Trommeln, Tänze - alle diese Hilfsmittel öffnen bereitwillige Herzen. Die Wandlung selbst erfolgt meist durch eine innere Reise, die von der Seele geführt wird.
Das Rätselhafte ist jedoch nicht unbedingt notwendig; Initiationen können ganz einfach sein. Dein Wunsch und deine Absicht, dich zu wandeln, die Bereitschaft, dich hinzusetzen und dich dem Geist zu öffnen, genügen. Dann befindest du dich nicht nur inmitten des Rätselhaften - sondern du selbst bist das Rätselhafte, und die Dinge nehmen ihren Lauf! Der Wunsch, deine bisherigen Grenzen zu überschreiten - die „Hülle“ durchzureißen - ist das Öl, das das alchemistische Feuer am Brennen hält. Selbst wenn dir dieser Wunsch nicht voll bewusst ist, öffnet er dich für die Veränderung, für ein neues Denken und Fühlen. Wenn du dir die Veränderung leidenschaftlich genug wünschst, kann dies allein schon die Initiation herbei führen. Du hast deine Göttlichkeit eingeladen, das Begrenzte durch das Unbegrenzte zu ersetzen, Hass durch Liebe, Abhängigkeit durch Freiheit - und sie hat deine Einladung angenommen.
Die Veränderung bedeutet ein neues und tieferes Einssein mit der Seele. Das kann sich in Freude, Glückseligkeit, Freiheit, Hingabe ausdrücken - ohne Gedanken, ohne Worte. Die Wandlung geschieht jenseits des Verstandes, magisch, zeitlos, schöpferisch. „Du“ - deine Persönlichkeit, deine nach außen gerichteten Gedanken und Gefühle - führen diese Veränderung nicht herbei. Es ist das Göttliche in dir, das wirkt. Du fühlst dich neu belebt, was zu - großen oder kleinen - Veränderungen in deinem Leben führt.
Wir im Westen müssen normalerweise etwas mehr mit unserem Verstand arbeiten, um zu erkennen, wie einengend unsere Gedanken sind. Auch müssen wir uns bewusst machen, dass unseren Gedanken keine Grenzen gesetzt sind. Aus diesem Grunde arbeiten die meisten Initiationen mit dem Verstand. Aber der Verstand ist selbst eine Art Gefängnis. Indem wir mit ihm arbeiten, zeigt er uns eine größere und tiefere Wahrheit, aber er führt uns nicht dorthin. „Ein Finger, der auf den Mond zeigt“, sagen die Zen-Buddhisten. Das, was wir sind, das Universelle Ich-Bin, liegt jenseits von Ego und Verstand. Daher ist es das Ziel aller Initiationen, tiefer und tiefer in das Unergründliche, Unbeschreibliche zu gelangen.
Über die Initiationen
Jedes Kapitel dieses Buches entspricht einem Kapitel aus „Schlüssel zum Göttlichen Selbst - Der aufgestiegene Meister in Dir“, dem ersten Band dieser Reihe. „Schlüssel zum Göttlichen Selbst“ vertieft jedes behandelte Thema und schildert persönliche Erlebnisse. Wenn du dir unsicher bist, wird es dir gut tun, den entsprechenden Abschnitt im „Schlüssel zum Göttlichen Selbst“ zu lesen.
Die Kapitel sind bewusst nur lose geordnet und enthalten Initiationen, deren Spektrum vom unbedingt Notwendigen bis hin zum Transzendenten reicht. Sie sind sozusagen eine gedeckte Tafel, von der du dir das nimmst, was für dich richtig ist - zu manchem wirst du dich hingezogen fühlen, zu anderem nicht. Wir alle besitzen in bestimmten Bereichen Weisheit, und in anderen benötigen wir Unterstützung. Während du weiterliest, stellst du vielleicht fest, dass du nun für eine Initiation bereit bist, die dich früher gar nicht interessiert hat.
Wenn es dir Mühe macht herauszufinden, welche Initiationen richtig für dich sind, dann erinnere dich daran, dass du deine Seele durch dein Herz, deine Gefühle spüren kannst. Das Gefühl, auf dem richtigen Wege zu sein, oder ein „Aha“-Erlebnis zeigen dir, dass deine Seele dich führt. Wenn du dir eine klarere Führung von Deiner Seele (deinem höherem oder inneren Selbst, Gott, Meister, Guru, inneren Führer oder wie immer du deine Göttlichkeit auch bezeichnen magst) wünschst, dann lies am besten zuerst das Kapitel „Kontakt zur Seele“.
Nutzen der Initiationen
Initiationen sind Entwicklungsmöglichkeiten, auf die deine Seele aufbauen kann. Vielleicht hast du die Eingebung, Veränderungen daran vorzunehmen, etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Es mag sein, dass deine persönliche Initiation nur ganz am Anfang diesem Buch folgt und deine innere Führung dann eine völlig neue Richtung einschlägt. Gehe immer nach deinem Gefühl, wenn ein bestimmtes Vorgehen vorgeschlagen wird. Anstatt einer Visualisierung kannst du auch Worte oder Gefühle benutzen, wenn du besser damit zurecht kommst. Die beste Methode ist immer die, die dir am leichtesten fällt.
Einige Abschnitte, besonders die gesprochenen Affirmationen, enthalten keine Initiationen im eigentlichen Sinn, sondern Katalysatoren für Initiationen. Wenn du ein Muster durchbrechen möchtest, kannst du mehrere Tage oder auch Wochen lang zunächst einmal die befreienden Sätze laut aussprechen. Das bringt dir automatisch deine Überzeugungen und Gefühle ins Bewusstsein, die sich dieser Veränderung widersetzen. Dann kannst du daran gehen, sie zu transformieren. Die gesprochenen Sätze helfen auch, den neuen Standpunkt zu verankern.
Wann ist die beste Zeit für eine Initiation? Während dir dein Leben klarer wird, bemerkst du, wo du hängen bleibst - wo etwas nicht funktioniert. Hier bieten sich viele Gelegenheiten, Entdeckungen zu machen und an die Arbeit zu gehen. Suche dir im Inhaltsverzeichnis die Kapitelüberschrift heraus, die deiner gewünschten Veränderung am meisten entspricht.
Ein perfekter Zeitpunkt für eine Initiation ist gekommen, wenn wir uns in einer Sackgasse befinden, wenn wir nicht weiter wissen oder verzweifelt sind und glauben, am Ende unserer Kraft zu sein. Diese Dynamik ist den Anonymen Alkoholikern bekannt. Ein Gruppenleiter sagte mir einmal, dass die dramatischen Erfolgserlebnisse bei denen stattfinden, die völlig am Boden zerstört sind. Die Chinesen benutzen ein und dasselbe Schriftzeichen für „Krise“ und „Gelegenheit“. Eine ausweglose Situation kann die Tür zur Veränderung aufstoßen und ein mächtiges Potential enthalten.
Am besten eignet sich für die Initiation ein Ort, an dem du ganz für dich bist, wo du