Tu’s doch einfach. Melanie T. Shetty
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Und wenn das alles nicht hilft, dann geh raus an die frische Luft! Man glaubt gar nicht, was so ein Tapetenwechsel alles bewirken kann. Das ist das Allerbeste. Schon beim Verlassen des Hauses werden in deinem Gehirn neue Ideen entstehen, neue Sichtweisen.
Ich frage mich auch manchmal, warum Mädchen so große Angst vor Mathematik haben. Früher hat eine Lehrerin sogar zu uns gesagt: „Mädchen sind einfach schlechter in Mathematik als Buben, dafür können sie besser lesen.“ Tja, aber eigentlich ist das doch ein Fehler, denn meistens erfüllt sich so eine Prophezeiung, wenn sie einem nur oft genug wiederholt wird. Seien wir doch mal ehrlich, wenn man dir sagt, du kannst das nicht, nimmt man dir das Selbstvertrauen und wir scheitern an der Aufgabe.
Eine Pisa-Studie ergab ja sogar, dass Mädchen wirklich mehr Angst vor Mathe haben, als Jungs. Und gerade für uns Mädels wäre es doch wichtig, diese Angst abzulegen, denn wie schon gesagt, so eine Furcht beeinflusst den Lernerfolg maßgeblich.
Andererseits kommt noch die große Erwartungshaltung der Eltern hinzu, sie wollen ihre Sprösslinge in allen Bereichen puschen. Und das kann auch deine Abneigung gegenüber Mathematik und der Mathearbeit verstärken.
Wenn Buben vermehrt mit technischen Spielzeugen und Bauklötzen spielen, dann schult das ihr räumliches Vorstellungsvermögen. Mädchen hingegen – das ist wissenschaftlich erwiesen – sprechen mehr als Knaben, was die Affinität zur Sprache fördert. Im Teenager-Alter klaffen neue Lücken. Während Mädchen lieber lesen, setzen sich Jungen vermehrt mit Computerspielen auseinander. Gerade die oft verschrienen Ego-Shooter fördern das für die Mathematik wichtige räumliche Denken.
Sollten wir die Mädchen also nicht nur für die Mathematik motivieren, sondern ihnen auch vermehrt Jungenspielzeug geben; den Knaben hingegen Puppen ins Kinderzimmer legen? Also ich will das nicht – und ich glaube auch nicht, dass die jüngere Generation so begeistern davon wäre.
Um mathematische Aufgaben zu lösen, muss man oft eine eigene Strategie entwickeln und kann nicht einen gelernten Lösungsweg verfolgen. Das braucht Mut. Mädchen trauen sich oft weniger, von einem vorgegebenen Muster abzuweichen.
Und ich würde sagen, bei der nächsten Klausur zeigst du’s allen und überzeugst die Lehrer vom Gegenteil! Denk dran: Yes you can!
Kapitel 2
… Ich kann die Prüfung morgen nicht schreiben!
Wenn wir schon mal beim Thema sind. Ja, auch diesen Satz habe ich oft gehört und mit Sicherheit auch schon mal gesagt.
Erst einmal beruhigen. Setz dich hin und geh noch mal alles durch, und wenn du was nicht verstehst, ruf nochmal jemanden an oder frag zu Hause nochmal nach, ob jemand helfen kann. Umso besser man vorbereitet ist, umso weniger aufgeregt ist man. Mit Panik macht man es nicht gerade besser.
Angst schränkt dein Denken ein und plötzlich siehst du Probleme, wo du ohne Angst oder Herzklopfen ganz zuversichtlich wärst und klar denken könntest. Und wenn es ganz schlimm kommt, hast du irgendwann sogar Angst vor der Angst.
Und am Schlimmsten ist es, sich einen Abend vor der Prüfung noch Angst zu machen. Denn schnell nochmal alles durchblättern macht dich nur nervös!
Ja und die liebe Panik, die kommt dann ein paar Minuten vor der Klausur aus heiterem Himmel daher. Es werden Stresshormone ausgeschüttet, einem wird ganz schlecht und wenn es ganz dick kommt – einen Blackout! Und das alles in Sekundenschnelle ohne Vorwarnung. Ich weiß, ich weiß …!
Aber das musst du stoppen. Um ehrlich zu sein, ich würde ganz gechillt an die Sache ran gehen und probieren, das Beste daraus zu machen. Denn wenn du dich jetzt noch verrückt machst, dann hast du ganz plötzlich ein Chaos, das dich alles vergessen lässt.
Und diese Angst ist doch auch anstrengend. Lerne in regelmäßigen Abständen dein Stoff, und selbst wenn du die Arbeit verhaust – es gibt immer eine zweite Chance.
Wenn du immer in Angst lebst, sitzt du irgendwann mal nur noch als zitterndes Häufchen Elend da und traust dich vielleicht auch gar nicht mehr zur Schule, Berufsschule oder Uni.
Du selbst hast das Zeug zum Wunderdoktor und kannst es ändern. Hör dein Lieblingslied und schließ die Augen. Esse ein leckeres kleines Stück Schokolade. Oder schreib deinem Liebsten noch einmal „Ich liebe Dich.“
Aber was hilft dir nun dagegen? Hier nochmal die besten Tipps:
1. Vorbereitung ist das A und O
Ganz abstellen wird man die Prüfungsangst wohl nie können. Es geht aber darum, sie auf ein Minimum zu reduzieren. Und dazu ist eine umfassende Vorbereitung erforderlich. Denn die Prüfungsangst motiviert zum Vorbereiten. Wer hat wohl größere Angst kurz vor Antritt zur Prüfung? Diejenigen, die sich gut vorbereitet, oder jene, die sich kaum vorbereitet haben? Eben!
2. Lass die Angst zu – ist doch nicht schlimm!
Auch für die Prüfungsangst gilt: du musst dich der Angst stellen, sie zulassen, sie akzeptieren. Wenn du dich zu viel mit der Angst beschäftigst, wird das Angstmonster damit nur gefüttert. Nutze sie als Antrieb!
3. Stell dir die Prüfung bildlich vor!
Stell dir also vor, wie du auf jede Frage eine Antwort weißt, jede Aufgabe mit Bravour löst. Dieses bewusste Abrufen positiver Bilder motiviert und reduziert die Prüfungsangst.
4.Simulier die Prüfungssituation
Trainiere die Prüfungssituation, z.B. eine mündliche Prüfung. Du trittst in einen Raum, wo sich deine Familie als Kommission platziert hat und dich abfragt.
5. Sei ruhig!
Positiv denken! Auch wenn das abgedroschen klingen mag. Negative Gedanken schüren die Prüfungsangst. Wer sich schon von vornherein alle negativen Szenarien ausmalt, trägt nicht allzu viel dazu bei, diese zu verhindern. Wenn das kleine Plappermaul im Kopf auftaucht und versucht, negative Stimmung zu machen, sag dir innerlich: „Halt die Klappe!“
6. Tausch dich mit anderen aus
Man ist selten alleine mit der Prüfungsangst. Anderen geht es nicht anders. Dieser Austausch, dieses „Teilen“ der Angst, tut gut.
7. Keine Angst vor der Angst
Auch die Angst vor der Angst ist ein weitverbreitetes „Phänomen“. Man befürchtet, dass die Prüfer die eigene Angst und Nervosität bei der Prüfung wahrnehmen und was weiß ich daraus schließen könnten. Auch sollte man sich bewusst machen, dass die eigene Nervosität von Außenstehenden häufig gar nicht wahrgenommen wird.
8. Denk dran, es gibt Schlimmeres
Einen ehemaligen Schulkollegen schien jede Prüfung kaltzulassen. Er hatte sich kaum vorbereitet. Dennoch war er bei der Prüfung die Ruhe selbst. Als er wieder mal einen Test aufgrund unzureichender Vorbereitung nicht bestanden hatte, meinte er nur: „Es gibt Schlimmeres!“ Deshalb: Prüfungsangst hat auch viel mit deiner eigenen Einstellung zu tun. Man setzt sich oft selbst zu viel unter Druck.