Exodus. Ben B. Black

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Exodus - Ben B. Black

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können wir nicht so genau sagen.« Tom machte eine entschuldigende Geste. »Einen Kilometer, vielleicht auch zwei.«

      »Dann haben wir noch eine kleine Chance.«

      »Was meinst du?« Martin wurde hellhörig. »Ich denke nicht, dass die Stinker uns schon bemerkt haben. Von was für einer Chance redest du also?«

      »Davon, dass ich nicht schon wieder umkehren möchte.«

      »Sondern?«

      »Wir fahren vorsichtig weiter. Vielleicht haben wir Glück, und es gibt noch mal eine Abzweigung, die wir nehmen können, ohne zu dicht an die Zombies zu kommen.«

      »Dein Wort in Gottes Ohr«, nuschelte Gregor. »Oder wer auch immer sich dafür zuständig fühlt, seine Hand schützend über uns zu halten.«

      ***

      Mit angespannter Miene stand Tom neben dem Fahrersitz und hielt sich mit einer Hand daran fest. So leise es mit einem Diesel möglich war, ließ Roland den Bus immer weiter nach vorne rollen, während Martin und Gregor nach einer Abzweigung Ausschau hielten.

      »Immer noch nichts?«, fragte Roland nun bestimmt schon das zehnte Mal. »Da muss doch was kommen, das gibt es doch nicht!«

      »Ich habe die Knirscher überdeutlich in meinem Kopf«, erklärte Tom. »Es müssen Hunderte sein.«

      »Also kommen wir denen besser nicht zu nahe«, stellte Gregor fest. »Wie weit sind sie noch weg?«

      »Das kann ich immer noch nicht genau sagen. Ich denke aber, dass wir jeden Moment den ersten von ihnen sehen müssten.«

      Der Junge hatte noch nicht recht zu Ende gesprochen, als Roland einen Fluch zwischen den Zähnen zerbiss und das Fahrzeug anhielt.

      Jetzt sahen es auch die anderen: Knapp einen Kilometer voraus befand sich die gesuchte Abzweigung. Genauer gesagt handelte es sich dabei um eine Kreuzung, über die ein schier endlos scheinender Strom von Zombies dahinwankte.

      »Scheiße!« Gregor schüttelte ungläubig den Kopf. »Wo wollen die denn alle hin?«

      »Südwesten«, knurrte Roland. »Sie gehen nach Südwesten, also genau dorthin, wo wir auch hinwollten.«

      »Eden?« Martins Augen weiteten sich. »Meinst du, sie gehen ebenfalls nach Eden?«

      »Vorhin sagtest du noch, dass du den Teufel nicht an die Wand malen willst«, erinnerte Gregor ihn an seine Worte. »Hat nicht lang gehalten, dieser Vorsatz, wie?«

      »Aber was könnte denn sonst dahinterstecken?« Martin fuchtelte mit den Händen. »Bisher sind die Stinker doch überwiegend blöd in der Gegend herumgestanden, solange sie nichts zum Fressen gewittert haben, und auf einmal machen sie einen auf Zugvögel? Da steckt doch irgendwas dahinter!«

      »Was auch immer das sein mag«, erwiderte Roland, »auf jeden Fall kommen wir hier nicht weiter.«

      »Seht doch!«, rief Tom und deutete auf eine Stelle in der Zombiehorde, an der soeben Unruhe entstand.

      Einer der Untoten war unvermittelt stehengeblieben, so als sei seine Batterie leer. Der Zombie, der direkt hinter ihm ging, stieß zuerst gegen seinen Artgenossen, dann schien er zu begreifen, was mit diesem los war und grub augenblicklich seine Zähne in dessen Fleisch.

      Als sei das ein Startsignal gewesen, stürzten sich alle Zombies im näheren Umkreis auf den jetzt bewegungslosen, zerrissen ihn in Windeseile und schlangen das kalte Fleisch gierig hinab.

      »Piranhas sind ein Scheiß gegen diese Brut!« Gregors Stimme war seine Abscheu mehr als deutlich anzuhören.

      »Und der Strom will kein Ende nehmen.« Martin klang verzweifelt. »Und jetzt?«

      »Umdrehen, was sonst?« Roland legte entschlossen den Rückwärtsgang ein. »Ich habe nämlich keine Lust, darauf zu warten, bis einer von denen mitbekommt, dass hier frisches Dosenfutter für sie steht.«

      ***

      Gegen Abend war die Stimmung auch beim letzten der Pilger endgültig auf einem Tiefpunkt angelangt. Jeder weitere Weg, den sie genommen hatten, stellte sich am Ende als Sackgasse heraus. Entweder war die Straße blockiert, der Bus zu groß oder sie trafen erneut auf Zombies, die alle ebenfalls grob in Richtung Süden unterwegs waren.

      »Lange geht das nicht mehr gut«, erklärte Roland mit Blick auf die Tankuhr. »Wir fahren wie die Bekloppten und kommen trotzdem nicht vom Fleck. Verdammter Bockmist!«

      »Fahr dort vorne mal links«, schlug Gregor vor, dessen scharfe Augen erneut eine Abzweigung vor den anderen entdeckt hatten.

      »Was soll das bringen? Bis jetzt mussten wir immer irgendwann umdrehen.«

      »Kommt euch die Gegend nicht bekannt vor?«, wunderte sich Martin. »Ich meine, wir seien schon einmal hier gewesen.«

      »Schwer zu sagen.« Gregor tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. »Im verschneiten Zustand sieht doch eine Straße wie die nächste aus.«

      »Also gut, dann eben links«, brummte Roland. »Ein Weg ist doch so gut oder schlecht wie der andere, wir können also nur gewinnen.«

      Im Inneren des Busses kehrte erneut Schweigen ein, das nur vom tiefen Brummen des Motors unterlegt wurde. Mehrfach musste Roland sich zusammenreißen, um nicht am Steuer einzuschlafen.

      »Und ich hatte doch recht!«, riss Martins Stimme ihn schließlich aus seinem Tran. »Hier waren wir schon einmal.«

      Gregor horchte ebenfalls auf. »Willst du etwa sagen, wir seien im Kreis gefahren?«

      In diesem Moment verließ der Bus das Waldstück, durch das sie bis eben gefahren waren, und vor den Pilgern lag eine kleine Ortschaft.

      »Scheiße, er hat recht!« Roland wurde bleich. »Wenn das nicht Ginkenbach ist, fress’ ich ’nen Besen.«

      »Toll!« Gregor war mehr als deutlich anzuhören, dass er das genaue Gegenteil meinte. »Und was machen wir jetzt? Die letzten Tage waren somit wohl voll für’n Arsch.«

      »Ja, in der Tat. Scheiße!« Roland hieb nun doch mit der Faust aufs Lenkrad, dann hellte sich seine Miene aber überraschend auf. »Vielleicht doch nicht! Man könnte es auch als einen Wink des Schicksals betrachten.«

      »Das uns was damit sagen will?« Gregor glotzte seinen Freund leicht dümmlich an. »Am besten ist es nur daheim, oder so?«

      »So ähnlich.« Roland nickte bedächtig. »Fassen wir mal zusammen: Im Moment ist einfach kein Durchkommen, zumindest nicht mit so einem Ungetüm wie diesem Bus. Also ist es wohl das Beste, hier zumindest so lange zu warten, bis sich der Schnee halbwegs zurückgezogen hat. Vielleicht schaffen wir es ja auch irgendwie, an geländegängige Fahrzeuge zu kommen. Aber wie auch immer, wir sind alle am Ende unserer Kräfte, wir müssen unseren Versuch, Eden auf diesem Weg zu erreichen, erst einmal als gescheitert betrachten.«

      »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«, stellte Gregor mit Entschlossenheit fest. »Ich denke, du hast recht. Martin, wie siehst du das?«

      »Es wird wohl wirklich das Beste sein, ja. Nachdem

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