Planetenschleuder. Matthias Falke
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»Dann war es tatsächlich ein Beschuss«, kreischte Jill auf, als sie den Vortrag zu Ende gehört und verdaut hatte.
»Genau, mein Kind«, sagte Dr. Rogers finster. »Und es gibt nur eine Macht in der Galaxis, der die technischen Ressourcen zuzutrauen sind und die auch über die Perfidie verfügt, sie einzusetzen.«
Die Atmosphäre im Messeraum gefror. Das freundliche Weiß seiner Wände wurde fahl und eisig. Wie wenn Nebel sich über einen Gletscher schiebt, wurde das Licht zugleich matter und greller; es löste alle Konturen auf. Wir hörten die Klimatisierung summen wie einen einsamen Wind, der über eine Ebene streicht. In den Elastanverkleidungen knackten die Feldgeneratoren wie sprödes Eis.
»Sie sprechen«, haspelte Lambert mit zitterndem Stimmchen, »von den Sinesern?«
»Ich wäre vorsichtig mit solchen Anschuldigungen«, kam Jennifer einer Antwort Dr. Rogers' zuvor. Ihre Stimme war hart. »Seit der Schlacht von Persephone lebt die unierte Menschheit mit ihnen im Frieden, der im Vertrag von Lombok ...«
»Erzählen Sie mir nichts von Persephone«, donnerte Rogers, der in letzten Sekunden dunkelrot geworden war. »Dieser Stillhaltefrieden, der ihnen unter dem Eindruck unseres militärischen Triumphes bei Persephone, an dem ich nicht ganz unbeteiligt war, abgetrotzt wurde, existiert für sie nur auf dem Papier, das sie genauso missachten wie alle anderen menschlichen Institutionen auch. Wer die Sineser kennt, und ich behaupte sie zu kennen, weiß, dass sie keine Sekunde zögern würden, diesen Vertrag zu brechen und ihre Schmach ungeschehen zu machen, wenn ihnen die Mittel dazu in Hand gegeben wären.«
»Und Sie glauben«, fragte ich, »dass sie nun über solche Mittel verfügen?«
»Der Verdacht drängt sich einem auf«, tobte er mit ungebremstem Zynismus.
Jennifer hatte sich wieder erhoben. Ich wusste, wenn es sie nicht mehr in ihrem Sessel hielt, wurde es gefährlich. Auch ließ sie sich von Rogers' aufbrausendem Temperament nicht nur nicht einschüchtern, sondern gerne provozieren.
»Bis jetzt haben wir keinerlei Anhaltspunkte«, sagte sie. »Nur eine improvisierte physikalische Hypothese, ohne jede wissenschaftliche oder politische Stichhaltigkeit.«
»Bringen Sie mich nicht in Rage«, keuchte der Chefplanetologe und Sieger von Persephone, dem man ansah, dass dies bereits geschehen war. »Und verschonen Sie mich mit einer Politik, die die Schuld daran trägt, dass wir heute mit leeren Händen vor dieser Herausforderung stehen.«
Jennifer baute sich breitbeinig vor ihm auf, die Hände in die schlanken Hüften gestützt, den Kopf in den Nacken geworfen, und funkelte ihn an.
»Wir haben keinen Beweis«, sagte sie standhaft, »keine Stellungnahme ...«
»Warten Sie auf ein Bekennerschreiben?!«, brüllte Rogers. »Da kenne ich die Halunken aber besser.«
»Dr. Rogers«, versuchte Wiszewsky jetzt glücklicherweise zu schlichten, »Major, ich bitte Sie.«
Die beiden Kampfhähne ließen voneinander ab. Jennifer warf sich herum, dass ihr Pferdeschwanz waagerecht um ihre Schultern flog, und kam zu mir herübergestapft. Plötzlich nahm sie die Rolle der Komarowa ein und ließ sich auf der Armlehne meines Sessels nieder, um sich schmollend an mich zu schmiegen. Ich legte den Arm um sie.
»Gehen wir«, fuhr der Commodore fort, »einmal davon aus, dass es sich wirklich um ein Annihilationsereignis handelt, dass es sich um eine Technologie handelt, die das Phänomen ausgelöst hat, dass die Sineser oder eine andere Macht im Besitz dieser Technologie sind und dass sie entschlossen sind, sie gegen uns einzusetzen ...«
»Das sind gewaltige viele Annahmen«, nörgelte Laertes.
»Was, frage ich Sie, können wir ihr entgegensetzen?«
Laertes sah pfiffig vor sich hin, sagte aber nichts. Er schien sich an der philosophisch unhaltbaren Kette von Voraussetzungen zu weiden, die jeden logischen Schluss zu einer Absurdität verkommen ließen. Frankel und Rogers schwiegen vor sich hin, ebenso Jill, von der man nur ein ängstliches Wimmern hörte. Jennifer hing schniefend an meiner Schulter, während Svetlana unbeteiligt Wiszewskys Haupthaar zupfte. Der Kommandant der MARQUIS DE LAPLACE sah hilfesuchend von einem zum anderen. Seine Miene spiegelte rasch wechselnd Ratlosigkeit, Zorn, Verzweiflung und Resignation.
Endlich erlöste Reynolds uns von der Marter. Er sah nicht von seinen Händen auf, in denen er ein sehr interessantes unsichtbares Objekt zu wenden schien, und seine Stimme klang in der angestrengten Stille brüchig und irgendwie verloren.
»Nichts«, sagte er, »überhaupt nichts.«
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