670 Seiten - 20 erotische Liebesgeschichten. Fabienne Dubois

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу 670 Seiten - 20 erotische Liebesgeschichten - Fabienne Dubois страница 6

670 Seiten - 20 erotische Liebesgeschichten - Fabienne Dubois

Скачать книгу

wie das Licht von den Insekten in der Nacht.

      Mit Wencke verhielt es sich jedoch etwas anders. Sie erzählte uns nicht, einen Freund zu haben. Also war sie für alle am Tisch begehrenswert und noch frei. Sie behauptete, sie wolle warten, bis der Richtige auftauchte. Dabei unternahm sie immer wieder Versuche, sich mit einem sogenannten Richtigen einzulassen. Meist Männer, zu denen wir eine eindeutige Meinung hatten. Und regelmäßig die Hände über den Köpfen zusammen schlugen.

      Mehrmals, und auch kurz hintereinander, endeten die Liebschaften in Schmerz und Tränen. Die weinende Wencke zu trösten gehörte zu unseren nobelsten Aufgaben, da wir ihr gegenüber, genauso wie bei Maria, eine neutrale Position einnahmen. Zumindest traf das für mich zu. Nicht ganz so für meinen Freund Martin, der stets ein Auge auf sie warf. Dennoch übte er noble Zurückhaltung.

      An jenem denkwürdigen Abend hatte ich mir etwas Leckeres gekocht, war guten Mutes durch meine kleine Wohnung gesaust, hatte meine Lieblingsmusik aufgelegt und befand mich in bester Stimmung. Draußen hatte es zu schneien begonnen. Ein Schneegestöber machte sich über die Stadt her. Da ich gut trainiert und bester Laune war, zog ich mich wetterfest an und machte mich – wie so oft ohne Auto - auf den langen Fußweg in die Altstadt. Der Weg führte vorbei an so manchem Krankenhaus des unüberschaubar großen Universitätsklinikums. Manchmal konnte es sein, dass man Menschen vor Schmerzen stöhnen hörte. An jenem Abend blieb alles still.

      Beinahe am Ende meines Weges musste ich mehrere hundert Meter an der Mauer des altehrwürdigen Friedhofes entlang gehen, hinter der Philosophen, große Mediziner, bekannte Politiker, weltbekannte Dichter und Denker ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.

      Der kräftig fallende Schnee verursachte ringsum ein leises Geräusch. Meine Winterjacke und meine Haare waren längst mit Schnee bedeckt, als ich in unserer Kneipe ankam. Maria und ihre Schwester Wencke waren schon da. Auch einige Jungs, die um die Mädchen buhlten, saßen bereits an einem der langen schweren Holztische.

      Doch heute war irgendetwas anders. Mit am Tisch saß eine auffallende Schönheit. Lange gesträhnte halb braune, halb blonde Haare, ein sehr hübsches Gesicht, dem von Wencke nicht unähnlich, eine wesentlich größere Statur, nicht ganz so große aber sehr feste Brüste. Ein freundliches, jugendliches Lächeln im Gesicht.

      Unsere Blicke begegneten sich. Irgendwie schienen wir uns sofort zu verstehen. Sie lächelte das liebevollste Lächeln, das ich in den zurückliegenden Jahren gesehen hatte. Es traf mich unvermittelt und ging durch und durch. Gesicht und Hände zeigten mir, dass das Mädchen deutlich jünger als 20 Jahre sein musste. Ich konnte den Blick nicht von ihren schönen rehbraunen Augen losreißen.

      Ich zog meine Winterjacke aus, schüttelte den Schnee von Jacke und Haaren ab und setzte mich an den letzten noch freien Platz. Genau gegenüber dieses wundervollen Geschöpfes. Martin kam regelmäßig etwas später. Wir hatten uns zu einer bestimmten Uhrzeit verabredet. Ich war pünktlich. Er würde erst in einer Viertelstunde kommen. So schätze ich ihn ein. Und behielt Recht.

      Noch bevor ich richtig saß erläuterte mir Maria, dass dieses wundervolle Geschöpf mir vis-a-vis ihre Schwester Sabrina wäre. Sabrina legte den Kopf schräg, blickte mich freundlich lächelnd an und hauchte ein zartes “Hallo!“ über den Tisch.

      Ich war hin und weg von Blick und Stimme. Ich wusste, dass die beiden Schwestern Maria und Wencke noch eine dritte Schwester hatten. Hin und wieder kam das Gespräch darauf. Doch ich hatte das Mädchen bis dahin noch nie gesehen. Aber in jenem Augenblick änderte sich das.

      Ich hatte fortan nur noch Augen für Sabrina. Und sie ganz offensichtlich nur noch welche für mich. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Seit mehreren Monaten ohne Freundin hatte ich mich schon mit dem Zustand abgefunden und fand die Welt auch ohne eine feste Partnerin ganz witzig.

      Nun traf es mich wie ein Blitz.

      Martin kam. Ebenfalls eingeschneit. Drängelte sich zwischen die Sitzenden auf die uralte Holzbank und begann sofort ein Gespräch über Handball. Üblicherweise stieg ich darauf ein, da auch mich diese Sportart interessierte. Heute besaß ich dafür jedoch überhaupt keinen Nerv. Warum sollte ich über Handball reden, wenn mir vis-a-vis die schönste Frau der Welt saß?

      Sabrina beugte sich immer wieder ein Stückchen über den Tisch. Sie trug eine hoch geknöpfte Bluse. Dennoch konnte man deutlich ihre beiden festen Rundungen darunter erkennen. Ich versuchte mich in Zurückhaltung unzüchtiger Blicke und schaute ihr in die Augen wenn sie mit mir sprach. Sie erzählte, dass sie in die 13. Klasse Gymnasium ginge und bald ihr Abitur schreiben würde. Sie hätte im Augenblick Ferien. Und wäre mal mitgegangen, um zu sehen, wie ihre Schwestern studierten und was es bedeutete, an einer Uni Vorlesungen zu besuchen.

      Ich erzählte ihr von meinem Studium, von der Vielzahl meiner sportlichen Aktivitäten, von meinen Erfahrungen in der Universitätsstadt und wie ich damit klar kam. Sie hörte zu und schien jedes Wort in sich aufzusaugen.

      Die meisten jungen Leute am Tisch rauchten. Mein Freund Martin allen voran. Ein Kettenraucher vor dem Herrn. Er lebte sozusagen am offenen Feuer. Damals durfte man in Kneipen noch rauchen. Mit dem Effekt, dass das Gewölbe, in dem wir saßen, jeden Tag zu später Stunde zu einer neblige Höhle wurde.

      “Mir brennen die Augen von dem Rauch. Ich muss mal raus. Kommst du mit?“, waren die süßesten Worte, die mir bis dahin an jenem Abend zuteil wurden.

      Sabrina schaute mich fragend an. Nur mich. Was zu einem allgemeinen Erstaunen der Umsitzenden führte. Denn am Tisch hatte ein jeder ein Auge auf das wunderschöne Mädchen geworfen. Natürlich stimmte ich sofort zu und half ihr, nachdem sie sich zur vollen Größe erhoben hatte, in ihre graue Kunstpelzjacke. Ihr langes dichtes Haar fiel breit über ihren Rücken und bedeckte die graue Jacke beinahe zur Hälfte. Ihre Körpergröße von über 1 m 80 sorgte dafür, dass sich ein jeder sofort nach ihr umdrehte.

      Maria blickte verdutzt, als sie sah, dass ich mit ihrer jüngsten Schwester die Treppen nach oben zum Ausgang stieg. Ihre Schwester Wencke zwinkerte mir zu. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass ein heftiger Schneesturm im Gange war. Die Gassen der Altstadt waren tief verschneit. Das veranlasste mich sofort, Sabrina meinen Arm anzubieten und sie bergauf in Richtung des alten Schlosses zu begleiten. Einem, wie mir schien, besonders romantischen Ort.

      Mir fiel aber sogleich ein, dass es im Zentrum der alten Universitätsstadt viele Treppen und versteckte Winkel gab die ich nun mit Sabrina erkunden wollte. Wir änderten die Richtung und stapften durch den Schnee, gingen vorsichtig schmale Treppen zwischen hohen uralten Häusern hinab in Richtung des träge dahin ziehenden Flusses, auf dem im Sommer Stocherkähne fuhren.

      Manchmal öffneten sich die schmalen Treppen zu einem kleinen Vorplatz vor einer Haustür oder einer Kellertür. Dort verweilten wir und staunten in aller Ruhe über die tief verschneiten Gassen, Winkel und Treppen sowie über den leise fallenden Schnee, der zwischen den eng stehenden Häusern tanzend vom Himmel fiel. Hier gab es keinen Sturm. Der Wind wurde von den finster wirkenden Fachwerkhäusern abgehalten. Die Schneeflocken sanken um die alten Laternen herum zu Boden, die aus schwach leuchtenden Glühbirnen ein fahles Licht in die Gassen sandten.

      Auf einem solchen Absatz blieb Sabrina stehen, blickte mir in die Augen und trat auf mich zu. Über ihr versetzte eine dieser großen uralten Laternen, mit einer nur wenig Licht spendenden Glühbirne versehen, die Umgebung in fahles gelbliches Licht.

Скачать книгу