Reime bis der Tod uns scheidet. Dieter Wick

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Reime bis der Tod uns scheidet - Dieter Wick

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Guerra.

      Der Terror …

      Ich kriege Dich.

      Suchen Sie sich etwas aus.

      Sie haben die freie Auswahl.

      (überarbeitet)

      Ich möchte so gerne Weltfriedensengel sein!

      Versteht mich doch!

      Mein Großvater ist mit v. Schlieffen in Frankreich eingefallen.

      Mein Vater hat mit v. Manstein Polen und Russland überfallen.

      Den kalten Krieg habe ich mit ein paar

      Atombomben im Gepäck überlebt.

      Nun wird es aber Zeit!

      Ich habe das Gehorchen so vermisst

      – und den Kanonendonner!

      Ich möchte so gerne Weltfriedensengel sein!

      Schickt mich bitte nach Afghanistan!

      Schickt mich in den Libanon!

      Auf mich ist Verlass!

      Ich gehorche gerne vorauseilend!

      Ich möchte Weltfriedensengel sein.

      Und wenn die Hamburger U-Bahn explodiert?

      Ich nehme es gelassen.

      Wenn der Reichstag in die Luft fliegt?

      Ich nehme es gelassen!

      Ich möchte so gerne, so gerne –

      Weltfriedensengel sein.

      Es soll nicht meine Sorge sein,

      wenn Pöbel sich zerstreitet.

      Wenn Hass zu einer Übung wird,

      schau’ ich nur schreckgeweitet.

      Es soll nicht meine Sorge sein,

      wenn viele sind verdorben.

      Wenn einer seinen Bruder schlägt,

      dann wird auch mal gestorben.

      Es soll nicht meine Sorge sein,

      wenn Menschen sich bekriegen.

      Des Lebens Sinn ist dieses nicht,

      wenn wer nur meint zu siegen.

      Es soll nicht meine Sorge sein,

      wen sie zu Grabe tragen.

      Es hat ja niemand je gesagt,

      er wollt’ den Frieden wagen!

      Du sahst im Dorf die Hütten brennen,

      um dich herum – pure Gewalt.

      Was könntest du wohl Kindheit nennen?

      Du warst noch nicht elf Jahre alt.

      Dein Spielplatz war ein Ort mit Leichen,

      die Eltern, die Verwandten tot.

      Du konntest nicht dem Krieg entweichen,

      du warst in menschlich größter Not.

      Du hast getötet wie im Wahn,

      bist schwer verwundet worden.

      Im Innern, ohne Hass und Scham,

      warst lebend du gestorben.

      Wir haben uns human gegeben

      mit Ärzten, Unterkunft und Geld.

      Wir halfen dir in neues Leben.

      Die Waffen hatten wir gestellt.

      So wolkengrau der Himmel scheint,

      zart liegt der Schnee auf Wiesen.

      Halm, Hügel, Tal –

      das Auge meint,

      Baum, Zaun und Haus zerfließen.

      Gedanken stürmen hart mich an,

      erobern Geist, sind wilder.

      Ich flieh’ vor dir, so schnell ich kann.

      Berlin, – zeugst böse Bilder.

      Warst machtvoll einst in Politik!

      Hieltst dich für auserkoren.

      Hast dich so sehr erhoben!

      Jetzt – bist in Stein gefroren.

      Sehr groß, doch

      krank in Teilen,

      entsetzlich narbenreich.

      Fühl’ dich im Fieber leiden,

      scheinst mir so seltsam bleich.

      Geliebte, alte Hauptstadt, du –

      hast Teilung überwunden.

      Liegst da, ich seh’ dir traurig zu,

      und spüre deine Wunden.

      Pompös erscheint das Neue,

      fährst du auf falscher Spur?

      Treibt dich die Macht aufs Neue?

      Verlierst die Sinne nur?

      Ach, schütze dich vor Größenwahn,

      hast überwunden Despotie.

      Bescheiden sei und lebe jetzt

      bewusst, gerecht – Demokratie.

      Verjag’, die sich bereichern.

      Sei einig, Hauptstadt, du.

      Schick fort, die

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