Reime bis der Tod uns scheidet. Dieter Wick

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Reime bis der Tod uns scheidet - Dieter Wick

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Gute streitest du!

      Knüpf an die Simpel-Tradition,

      die Geist, Kultur uns gab.

      Tritt fest auf die Institution,

      gib „Nackten“ bald ein geistig Grab.

      Oh, wir wissen gut Bescheid,

      unser Hirn, das ist so weit,

      lässt uns rechnen und abwiegen,

      wie wir durch die Lüfte fliegen.

      Unsre Flugzeuge sind Klasse,

      heben ab und senken sich,

      und sie bringen eine Masse

      um die Welt – meist ordentlich.

      Doch bei näherer Betrachtung

      ihres Zustands, wie er üblich,

      sie verdienen Untersuchung,

      scheint derselbe gar betrüblich.

      Hoch am Himmel fliegen sie,

      brauchen mächtig Energie.

      Ganz entsetzt ist diese Welt,

      wenn mal eines runter fällt.

      In der Zeitung deftig steht,

      dass dem Fehler man nachgeht.

      Um ihn gänzlich auszumerzen

      und zu meiden weit’re Schmerzen.

      Vorne sitzt nun – ganz charmant,

      völlig klar, der Kommandant!

      Neben ihm – im Sessel rot

      hockt gespannt der Kopilot.

      Weißwein und ein Irish Stew

      kriegt man bei dem Rest der Crew.

      Stewardessen flink servieren

      eingepferchten Passagieren.

      Neulich kamen mir Gedanken

      übers Weltenfluggerät,

      wie es heut’ fast ohne Schranken

      durch den Kosmos segeln tät.

      Mutter Erde – im Vergleich

      ist so gnadenvoll und reich.

      Gibt statt nimmt die Energie,

      wären gar nichts ohne sie.

      Sieht nicht wie ein Flugzeug aus,

      ist viel größer, dick und rund.

      Kommt ganz ohne Flügel aus

      – außerdem ist sie noch bunt.

      Doch verstärkt wir lernen müssen,

      sie bedarf der Wartung auch.

      Was wir da entsorgen müssen,

      das verdaut nicht mal ihr Bauch.

      Wie sieht’s mit den Menschen aus?

      Wer teilt hier das Essen aus?

      Wer ist hier der Kommandant?

      Wer sitzt meistens unbenannt

      mit dem Rücken an der Wand?

      Ja, da gibt’s ’ne Menge Fragen,

      doch mit etwas klarem Blick

      sieht man schnell und kann auch sagen,

      hier ist manches gar nicht schick.

      In dem einen Flugzeugteil

      ist man reich, jedoch derweil

      in dem andern, nicht genehm,

      ist es reichlich unbequem.

      Milliardäre, Spekulanten

      teilen sich mit Asylanten

      einen Platz auf dieser Welt.

      Ob das allen so gefällt?

      Es ist nicht naturgegeben,

      dass wir unterschiedlich leben.

      Auf dem Nordteil und im Westen

      geht’s noch munter mit den Festen.

      Mehr im Süden und im Osten

      Waffen nicht so schnell verrosten. –

      Jene Krankheit, namens Aids,

      lieber Gott, so ist es stets:

      Willst du keine Gnade geben,

      kostet’s Menschen schnell das Leben.

      Dann, zu groß ist auch die Armut,

      und sie raubt uns fast den Mut.

      Nun, am Ende vom Gedicht

      steht durchaus die wicht’ge Frage:

      Gibt’s denn keine Lösung nicht,

      die man nur zu sagen wage?

      Stell’n Sie sich ein Flugzeug vor

      mit ganz vielen Kommandanten,

      ohne aber Stewardessen.

      Man teilt schlicht gerecht das Essen.

      Jeder kriegt ein Steuerrad

      und die bloße Möglichkeit,

      sich zu essen immer satt.

      Wäre das nicht sehr gescheit?

      In dem „Weltenaeroplan“

      gibt es keinen bess’ren Plan,

      als dass sich ein jeder kümmer’,

      dass die Welt nicht fall’ in Trümmer.

      Wenn die Welt in Scherben fällt,

      liegt

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