Reime bis der Tod uns scheidet. Dieter Wick
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Читать онлайн книгу Reime bis der Tod uns scheidet - Dieter Wick страница 6
Wenn der Reiche nicht mehr weiß,
wie er’s noch erzwingen kann,
kommt der Staat, so schnell er kann,
unterstützt den guten Mann.
Was durch Handel er nicht schafft,
durch Erpressung wird gerafft.
Gnadenlos wird durchgecheckt,
wo Ressourcen er entdeckt.
Ob man trifft den rechten Ton?
Hat die richt’ge Religion?
Oder ob denn das System
ist politisch angenehm!
Hier fehlt es an Menschenrechten!
Auf! Auf! Schnell!
Dies gilt’s zu ächten!
Oh, da herrscht ja ein Diktator!
Fröhlich grinst der Okkupator.
Sucht nicht lang nach einem Grund,
schlägt dem „Drecksack“ auf den Mund.
Doch man weiß, der Staatsmann ist
bestens auch – Propagandist!
So, nun für die gute Sache,
niemand noch darüber lache,
wird ein kleiner Krieg gemacht.
Volk! Nur nimm dich gut in Acht!
Denn am End’ steht eine Rechnung,
die nur schwer ist zu bezahlen –
leidest unter Höllenqualen.
Unser Staatsmann ganz galant
reicht dem „Drecksack“ seine Hand.
Reichlich fließt nun Öl und Erz,
und der Reiche macht ’nen Scherz.
Du jedoch in deiner Not
stehst am Grab:
Dein Sohn ist tot!
Für Kaviarfresser
Macht weiter so! Zählt euer Geld,
erhöht euch die Diäten.
Schickt unsere Söhne in den Krieg,
kauft Fonds, bedenkt nicht Pietäten.
Baut kräftig nur die Wirtschaft auf,
vergrößert die Konzerne.
Schafft Steuern schnell nach Luxemburg,
baut Villen in der Ferne.
Genießt noch einmal eure Jacht,
lasst viel Champagner fließen.
Lasst nicht die Straße außer Acht,
ihr werdet es einst büßen.
Macht weiter so, betrügt uns nur,
und hört nicht auf zu drängen.
Bald sieht man euch mit Freude, pur,
an einem Galgen hängen.
der untergang
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der untergang im bunker
ist kein film über hitler
du sitzt mittendrin
im beton der geistlosigkeit
wie solltest du auch bemerken,
dass dies dein geplantes schicksal ist?
An der Kasse
An der Kasse steht ein Mann,
der nicht bar bezahlen kann.
Seine Karte – digital –
ist defekt, das ist fatal.
Statt sich aber zu bescheiden,
lässt er andere Leute leiden.
Stellt sich hin, beklagt die Welt,
brüllt heraus, was ihm missfällt.
Dass die Leut’ steh’n in der Schlange
und schon warten doch recht lange,
sei ihm schließlich ganz egal,
unbedenklich ihrer Zahl.
Denn er sei doch gar nicht schuld,
bittet noch um ihre Huld.
Schließlich sei er Kunde hier
und die Karte nicht sein Bier.
Meckert den Kassierer an,
diesen armen jungen Mann.
Schließlich kann der nichts dafür,
alle schauen schon zur Tür.
Habe ja schon längst moniert,
was ihm gerade hier passiert,
könne niemals das versteh’n,
und die Leute müssen steh’n.
Sucht bei andren weiter Schuld,
strapaziert dabei Geduld.
Kommt nicht mal auf den Gedanken,
sich zu weisen in die Schranken.
Ruft