Liebesgrüße an das Leben. Adalbert Ludwig Balling
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zur Mumie erstarren.
Jeder Mensch ist ein Mysterium; ein schier unergründliches Geheimnis; etwas Undurchsichtiges und Unnahbares – kurzum, ein Rätsel mit vielen Fragezeichen. Lösen lässt sich das Rätsel Mensch allenfalls mit dessen Hilfe, der ihn ins Leben gerufen hat. Alle, die die Menschen lieben, weil sie Gottes Geschöpfe sind, sind auf gutem Weg, sie auch zu verstehen.
Mensch werden – das ist das
Schwerste im eigenen Leben.
Es ist eine Kunst,
die man nie ganz erlernt.
Wir sind zeitlebens
auf dem Weg dazu –
bis zum Tod.
Je mehr Mensch einer wird,
um so näher kommt er dem,
was Gott von ihm erwartet.
Nur der »vollkommene Mensch«,
den es in seiner Vollkommenheit
gar nicht gibt,
wäre im Bestfall
ein Abbild des Schöpfers.
Sag Ja zum Heute und zum Morgen. Sag Ja zu dir selber, zu den Menschen und zu allem, was Gott zulässt. Sag Ja – und sag es gerne, auch zu dem, was Gott von dir erwartet.
Ein Lebenskünstler ist nicht, wer alles aufschiebt, bis sich die Dinge von selber erledigen. Lebenskünstler ist, wer Sinn sieht hinter dem, was er tut, und sich auch nicht durch Fehlschläge und Misserfolge mürbe machen lässt, sondern darauf vertraut, dass hinter allem, was geschieht, Gottes Allmacht und Wohlwollen sich verbirgt. Er weiß, dass auch das scheinbar Zufällige eingepasst ist in das große Mosaik des Weltenschöpfers und Weltenlenkers.
Heilige sind keine Supermenschen.
Sie sind wie du und ich.
Karl Rahner, einer der ganz großen
Theologen unserer Zeit, sagte einmal:
Es gibt keine fertigen Christen;
es gibt allenfalls Christen auf dem Weg.
So gibt es auch keine »fertigen Heiligen«,
sondern Menschen, die sich mühen,
Gottes Willen zu erfüllen…
Ihre Bescheidenheit, ihre Höflichkeit
und ihre Hilfsbereitschaft
sind Merkmale ihrer Größe.
Hast du jemals einem Hufschmied zugeschaut? Hast du jemals beobachtet, wie Eisen und Stahl, egal wie hart, sich im Feuer zurechtschmieden und zurechtbiegen lassen?
Wisse, es gibt keinen Menschen, der nicht durch das Feuer der Liebe zu erreichen wäre; keinen, dessen Innerstes du nicht erreichen könntest, wenn du ihn zuvor in die Esse der Güte und der Liebe und des Wohlwollens legst…
Wenn du dich weigerst, die Tür zu öffnen, wenn jemand klopft, oder wenn du versäumst »Herein!« zu rufen und stattdessen gar noch einen Riegel vorschiebst und dich hinter dicken Vorhängen und Gardinen versteckst – oder dich auch nur hinter dunklen Brillengläsern verschanzt, dann darfst du dich nicht wundern, wenn Gott dein Heim übergeht. Für Gott da sein, heißt, ihm die Tür öffnen, ihn hereinbitten, ihn willkommen heißen und zum Mahl bitten.
Im Volksmund heißt es:
Es sei besser,
jemand leidet an der Liebe
als dass er ohne Liebe
todunglücklich wäre!
Es sei besser, sagt man,
jemand gehe (in Sachen Liebe)
ein Risiko ein
und leide an der Liebe,
als dass er nicht liebe
und in kaltem Egoismus verkruste.
Es sei besser, sagt man,
jemand liebe maßlos,
als dass er zu wenig liebe
und durch sein Zuwenig
andere Menschen in die Einsamkeit treibe.
Es sei besser, sagt man,
gut zu sein und hilfreich und ohne Hass –
und unter Umständen sogar ausgenutzt
und übervorteilt zu werden,
als dass man auch nur einmal
Hass aufkommen ließe;
oder unfreundlich würde
und nicht einmal bereit,
Menschen in Not zu helfen…
Lieben heißt
etwas gerne tun –
einem andern zuliebe,
und dabei verletzlich sein
und verwundbar bleiben.
Gott ist weder Polizist noch Feuerwehrmann; er ist Vater aller Menschen. Wer mit Gott ins Gespräch kommen will, muss zuhören lernen. Gott spricht gerne leise oder lautlos: In der Stille der Natur; im Aufblühen des Schneeglöckchens; im Duft des Rosenstrauchs; im Wiegen reifer Ähren; im Gleitflug der Vögel; im leisen, fast überhörbaren Säuseln des Windes…
Jede Blume
plaudert ein wenig
aus der Schule dessen,
der