Vampire unter uns!. Mark Benecke

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Vampire unter uns! - Mark Benecke

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äußert sich Jyrki 69 von der Band The 69 Eyes:

      Im Reigen der übrigen Jugend-Subkulturen nimmt die oft zum Gothic gehörende Teilmenge der Vampire trotz der zunehmenden Vermischung in den Clubs eine Sonderstellung ein. Selbst die deutsche Dracula Society (R.I.P. seit 2005) grenzte sich auf ihrer Website von den Blut liebenden Wesen ab:

      Wichtiger Hinweis für unsere lieben Boulevardjournalisten! Gerne möchten wir Ihnen helfen, sich eine Enttäuschung und unnötige Gebührentransfers an Ihren Telekommunikationsanbieter zu ersparen. Wir blicken Ihnen also frank ins helle Auge und versprechen: Unser Handeln und Wandeln kann Ihre geschulten Ansprüche an das Sensationelle und Bizarre leider nicht befriedigen. Wenn wir Blut sagen, meinen wir Ketchup, und unsere Vorsitzende ist nicht die einzige Vegetarierin in unseren Reihen. Als Freunde vampiresker Unterhaltung buddeln wir so wenig Leichen aus wie Krimifans Lebende unter die Erde bringen. Die Vampire sind unter uns – in unserer Phantasie!

      Ulrike Wyche, Präsidentin der Dracula-Society

      Trotz dieser franken und hellen Ausgrenzung gelingt die Integration des Vampirischen am einfachsten im und ins Gothic-Milieu. Einer der Gründe ist, dass es einen gemeinsamen Feind gibt, dem Normalo bzw. stinknormalen Menschen. Dazu Michael Brunner, zeitweise Organisator des wichtigen Wave-Gotik-Treffens in Leipzig:

      Die Unabhängigkeit der in Deutschland großen, aber vom Markt kaum wahrgenommenen Gothic-Szene leitet sich aber nicht nur vom totalen Unverständnis der schwarzen Lebens-Art ab. Die von außen erzwungene Abgrenzung schlägt rasch in eine gewollte Distanz zu den Normalos um:

      Wir waren fester Bestandteil am Rande der Gesellschaft. Wir waren unpolitisch und somit politisch auch nicht antastbar, für die Modewelt waren wir uninteressant, weil wir zu vielfältig in der Bekleidung waren, innere Schwierigkeiten wussten wir durch unsere Erfahrung zu meistern.

      Viele Schwarze wundern sich trotzdem, dass sie selbst ohne Schmuck und Erkennungs-Zeichen „in der Bahn“ als Gothics erkannt werden. Der Grund ist ihre Ausstrahlung. Sie macht die Gothics unverwechselbar. Tina (Knochenfee) aus dem Ruhrgebiet beschreibt das treffend:

      Ich bin, trotz der Schwärze, ein reichlich bodenständiger Mensch, der weder Gedichte verfasst noch sich tiefgründige Gedanken über höhere Mächte macht. Ich bin eher auf die kindliche Art feinfühlig ... könnte mich z.B. krümelig lachen über Cartoons, und weine über die tote Taube am Straßenrand. Alles andere ist für mich zu weit weg. Deswegen bin ich wohl auch Vegetarierin, weil ich den Tod des Huhns sehe, was da grillt, aber mir egal ist, ob sich irgendwo in irgendwelchen Kriegen die Menschen gegenseitig abschlachten. Meine Welt ist klein, wäre sie größer, wäre sie mir unerträglich. [...]

      Mir ist das manchmal auch völlig schleierhaft, wie Leute dazu kommen, z. B. einen Rundgang durch ein Krematorium zu machen. Ich war dieses Jahr auf dem „Tag des Friedhofs“ in Wiesbaden, u. a. mit Gruftbesichtigungen (echt wahr). Da waren – wie man vielleicht vermuten könnte – nicht nur alte Leute da, sondern wirklich auch junge Familien mit Kindern, einzelne junge normale Leute, Jugendliche ... also all solche Leute, von denen man denkt, dass sie das Thema Tod weit von sich wegschieben. Erstaunlich finde ich das. Da wüsste ich gerne, was in solchen Köpfen manchmal vorgeht.

      Übrigens: Vor Spinnen hab ich richtig Angst. Diese Weberknechte, also diese super-dünnen Spinnies mit den langen Beinen, die kann ich gar nicht ab. Die sehen aus wie laufende Haarknäuel. Brrrr ... grusel ... ich krieg da jedes Mal hysterische Anfälle, wenn ich eine in meiner Wohnung hab. Aber eher schlafe ich eingesperrt im Bad als sie platt zu machen oder wegzusaugen. Ich finde, die hat’s einfach nicht verdient, wegen meiner (völlig unberechtigten) Angst, ihr Leben zu lassen. Mit kleinen dicken Spinnen hab ich komischerweise kein Problem.

      (...) Meine Schwester kann mich überhaupt nicht verstehen, ist allerdings auch 14 Jahre älter als ich. Mein Bruder hat sich aus versehen mal eine CD mitgenommen, als er sich meinen CD-Player „ausgeliehen“ hat (Das Ich: „Die Propheten“), und mir die CD danach voller Entrüstung fast an den Kopf geworfen hat mit den Worten „was ist das denn für ne Scheiße“. Na ja, in meiner Familie finde ich nicht unbedingt das Verständnis. Macht aber auch nichts. (...)

      Wer das Symbol – Blut trägt Kraft – nicht erkennt, bleibt ein armer Vampir. Er liebt dann nicht andere, sondern ist bloß ein getriebener Fetischist. Kein Wunder, dass Psychic Vampires die Blut-TrinkerInnen als unentwickelt und roh, sich selbst aber als Krone der Erwachten sehen. Ähnlich verhält es sich mit den Daywalkern, die tagsüber auf die Straße können, ohne zu verpuffen. Daywalker sind mächtig, weil sie den Schritt aus der

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