Die Fahrt ins Nichts. Reinhold Eichacker

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Die Fahrt ins Nichts - Reinhold Eichacker

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wurde ein wenig verlegen.

      Sie legte den Arm zärtlich um seinen Hals. »Du sprichst von der äußeren Hülle, ich spreche vom Kern. Ihr werdet das Material mit Reagenzien zersetzen, sein Verhalten bei Behandlung mit Säuren und Laugen, mit Druck und mit Hitze untersuchen. Einem Stoff, dessen seltsames Spektrum ihr kennt. Von dem ihr nur wisst, dass er unbekannt war bis zum heutigen Tag. Ihr tut einen Sprung in das Dunkel hinein und ich habe zum ersten mal Angst. Angst vor etwas Unbekanntem. Mein Instinkt warnt mich deutlich. Er schreckt mich auf, nachts in meinen Träumen. Könnte ich wenigstens dabei sein, wenn ihr...«

      »Um Gottes willen!« entfuhr es ihm. Er bemerkte sofort seinen Fehler und lachte verlegen. »Was sollten wir denn auch zu viert dabei? Werndt, Dumascu und ich sind doch mehr als genug.« Er sprach immer schneller, als wolle er sie nicht zu Wort kommen lassen. »Übrigens du beleidigst Walter Werndt mit deiner Sorge. Glaubst du, er hätte nicht alles bedacht?«

      »Soweit er es voraussehen kann.«

      »Wir werden vorsichtig sein und alle nur erdenklichen Schutzmaßnahmen treffen. Kein Chemiker hatte bisher solche Laboratoriumskleider im Schrank. Du hast die Anzüge doch bei der Probe gesehen. Wie in einem Taucheranzug steckt man in diesen Asbestkautschukhüllen. In den Panzern kann uns ja gar nichts geschehen. Wir haben sie mit Schwefelsäure, mit Chlorwasser und Fluorwasserstoff übergossen. Wir haben sie in flüssiges Blei getaucht, sie mit Giftgas und mit Flammenwerfern attackiert. Die Dinger haben uns einfach ausgelacht, liebes Kind. Der Stoff wirkt durch seine Präparierung als Isolator für Elektrizität. Er ist imprägniert gegen Röntgenstrahlung und auch gegen alle anderen gefährlichen Strahlen. Ich wüsste wirklich nicht, was uns der olle Meteor da noch anhaben könnte.«

      In der Türe stand die dunkle Gestalt seines Dieners, wie eine Mahnung zur Wahrheit.

      »Ich komme«, winkte Nagel zurück. Er zwang sich zu einem lockeren Ton. »Also bis heute mittag, mein Mädel. Und keine Angst haben, hörst du?«

      Sie drängte ihn mit einem Kuss zurück. »Ich gehe mit und helfe euch wenigstens in die Mäntel hinein«, sagte sie mit leicht zitternder Stimme.

      Ohne seine Antwort abzuwarten, schlug sie den Weg zum Laboratorium ein.

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