Halt geben!. Karin Ackermann-Stoletzky

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Halt geben! - Karin Ackermann-Stoletzky

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Einführung

      „Ich gehe jetzt und …“ Mitten im Satz fällt einem das nächste Wort nicht ein. Man nennt das eine Wortfindungsstörung, und die zeigt sich besonders in Stresssituationen. Solche Augenblicke kennt jeder: Vergesslichkeit, Gedankendurcheinander, innere Zerfahrenheit – aber eben noch keine Demenz.

      Anders sähe die Sache aus, wenn man nicht mehr wüsste, welche Jahreszeit gerade ist, oder ernsthaft glaubte, eine Apfelsine zu essen, bei der es sich aber offensichtlich um einen Apfel handelt. Oder wenn man sich plötzlich nicht mehr in der eigenen Wohnung zurechtfände.

      Das können Anzeichen für eine Demenzerkrankung sein. Aber Vorsicht: Ebenso gut könnten sie auf eine schwere Depression, Austrocknung oder einen vorübergehenden Verwirrtheitszustand hinweisen …

       Eine erschreckende Diagnose

      Demenz, umgangssprachlich auch Altersverwirrtheit genannt, ist eine fortschreitende Erkrankung, von der vor allem ältere Menschen betroffen sind. Die Demenz ist nicht die Folge eines natürlichen Alterungsprozesses, sondern gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen des Gehirns, bei der Nervenzellen vorzeitig absterben.

      Wer an Demenz erkrankt, muss damit fertig werden, dass sich sein Leben grundlegend verändert.

      Zunächst bedeutet Demenz eine zunehmende Einschränkung der Fähigkeit, das Leben selbst zu organisieren und zu verarbeiten. Außerdem bedeutet Demenz, ein stigmatisierendes Etikett zu bekommen, und zwar eines, das wir alle fürchten. „Ich denke, also bin ich“, hat es der Philosoph Descartes formuliert. Wenn mein Denken sich aber verändert, wenn ich die Kontrolle verliere: Bin ich dann noch? Und wenn ja, wer bin ich dann?

      „Um offen zu sein, ich fürchte, ich bin nicht bei vollem Verstand. Mir scheint, ich sollte Euch kennen und diesen Mann auch, doch ich bin im Zweifel; denn ich bin völlig im Unklaren, was für ein Ort dies ist, und alle Kenntnis, die ich habe, erinnert sich nicht an diese Kleider; auch weiß ich nicht, wo ich letzte Nacht gewohnt habe.“

       Zitat aus „König Lear“ von William Shakespeare

      Der Begriff „Demenz“ an sich ist eigentlich schon eine Abwertung des Betroffenen. „Ohne Geist sein“, heißt die Übersetzung aus dem Lateinischen. Ohne Geist? Das ist vollkommen falsch! Menschen sind prinzipiell nicht ohne Geist. Wenn auch die Kontrolle über die eigenen Gedanken, Handlungen und Erinnerungen sich verändert und schwindet, bleibt ein Mensch doch er selbst, und die Gefühle verschwinden überhaupt nicht. Sie werden im Gegenteil oft viel unmittelbarer, ehrlicher und klarer. Und im christlichen Sinne gibt es die Idee vom „Menschen ohne Geist“ schon gar nicht. Jeder Mensch ist und bleibt ein geliebtes Kind des himmlischen Vaters. Prof. Jürgen Steiner (Zürich) schlägt deshalb als Alternative die Bezeichnung „Menschen in einem kognitiven Wandel“ vor, den wir ebenfalls für sinnvoller halten. In diesem Buch bleiben wir aber bei der in Deutschland gebräuchlichen Bezeichnung „Demenz“, um keine unnötige Verwirrung zu stiften.

       Demenz ist kein Randgruppenthema

      Nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind derzeit rund 1,4 Millionen Männer und Frauen in Deutschland von Demenz betroffen. Weil unsere Gesellschaft immer älter wird, werden es 2050 voraussichtlich 3 Millionen sein. Dennoch herrscht viel Unwissen über die Krankheit, die überwiegend Menschen über 65 und einige wenige jüngere trifft.

      In unserer Gesellschaft des langen Lebens kennt fast jeder Erwachsene Personen, die an Demenz erkrankt sind, oder zumindest ihre Angehörigen. Wenn man davon ausgeht, dass es pro Betroffenem durchschnittlich 3 Angehörige gibt, dazu Freunde, Nachbarn und Gemeindemitglieder, hat eigentlich jeder Mensch in seinem Umfeld Kontakt zu Demenzbetroffenen und ihren Angehörigen.

      Viele sehr alte Menschen müssen erleben, dass ihre Gedächtnisleistungen und kognitiven Funktionen nachlassen. Unsere Kognition ist unsere Fähigkeit, Signale der Umwelt wahrzunehmen und weiterzuverarbeiten. Das Wort „kognitiv“ leitet sich aus dem lateinischen „cognoscere“ ab, was mit „erkennen“ zu übersetzen ist. Wenn es mir immer schwerer fällt, zu erkennen und zu verarbeiten, was um mich herum geschieht, verliere ich in meinem Leben zunehmend die Orientierung, fühle mich unsicher und kann nicht mehr so reagieren, dass meine Umwelt mein Verhalten als angemessen erlebt.

      „Demenz“ beschreibt eine Erkrankung, bei der sich dieser Prozess immer weiter fortsetzt. Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwerer, Neues dazuzulernen. Ihr Kurzzeitgedächtnis wird immer stärker eingeschränkt, ihr Langzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr zuverlässig – es gibt die benötigten Informationen nicht immer dann preis, wenn sie gebraucht werden. Störungen der Wahrnehmung und Persönlichkeitsveränderungen können hinzukommen, die Sprachfähigkeit kann sich verändern. Die Gefühle aber funktionieren bis zum Schluss – wenn auch nicht immer so, dass die Umwelt sie nachvollziehen kann.

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