Ich bin der Henley. Henley Harrison West

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ich bin der Henley - Henley Harrison West страница 5

Ich bin der Henley - Henley Harrison West

Скачать книгу

saß in Myra’s Büro und knabberte an einem kleinen Stück Hundekuchen. Sie sah zu mir herunter, gab mir einen Klaps auf den Kopf und lächelte, “Es ist 11:25 Uhr, Kleiner! Dein Frauchen wird jeden Moment hier sein.”

      Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, als Stella hereinkam. “Ist dein Junge bereit, nach Hause zu gehen? Judy ist da!”

      Judy ist da!! Ich meine, mein Frauchen ist hier!!

      Myra stand auf und befestigte eine Lederleine an das Halsband, das Joel, der Tierarzt, mir an dem Tag umgelegt hatte, als ich meinen dreckigen Schuppen verlassen durfte.

      Ich wollte nicht zu wild erscheinen, daher lief ich so ruhig wie möglich mit ihr nach draußen, wobei ich mich nervös gegen Myra’s Beine legte.

      “Keine Angst, ” sagte sie zu mir. “Jetzt wird alles gut.”

      Die Vordertür des Tierheims war nur noch sechs Meter entfernt. Der alte Bluthund bellte mir zu: “Viel Glück, da draußen, Kleiner!”

      “Danke!” kläffte ich zurück.

      Es waren elf Hunde im Zwinger und sie alle wünschten mir alles Gute, gute Gesundheit und viel Glück. Hunde sind einfach klasse, findet Ihr nicht?

      Nur noch drei Meter zu gehen.

      Myra hielt an und kniete sich hinunter, um mir in die Augen zu sehen. “Es tut mir Leid, dass Du gehst, Junge. Aber ich weiß, du wirst der glücklichste Bobtail in ganz Philadelphia sein.”

      Ich küsste Myra ins Gesicht und wedelte mit meinem Hintern.

      Nur noch fünf Schritte.

      Bevor ich noch recht wusste, was passiert, schwang die Vordertür des Tierheims auf und da war sie. Sie rannte sofort zu mir herüber. “Du bist sooooooooo niedlich!!!”

      Ich bin niedlich?!

      Sie legte ihre Arme um mich: “Oh, Henley! Ich freue mich so darauf, dein Frauchen zu sein!!”

      Henley?

      “Magst du deinen neuen Namen? Myra, glaubst du, dass er seinen Namen mag?”

      Ob ich ihn mag?!! Er ist perfekt! Er ist Englisch! ... Henley! Ich heiße jetzt Henley! ... Henley, Henley, Henley! Ich bin jetzt der Henley! Ich liebe diese Frau!

      Judy saß auf dem Boden und ich kuschelte mich in ihren Schoß. Sie sah hinauf zu Myra. “Ist er nicht absolut anbetungswürdig?”

      “Nun, Judy, ich hatte gleich das Gefühl, ihr beide würdet perfekt zueinander passen.”

      Als Judy mir in die Augen sah, bemerkte ich, dass ihre genauso sanft und blau waren wie die von Myra. Ich nehme also an, dass ich für Frauen mit großen blauen Augen einfach unwiderstehlich bin.

      “Muss ich irgendwelchen Papierkram unter-schreiben?” fragte sie Myra.

      “Ich kann sie dir schicken. Mach dir keine Gedanken. Nimm einfach den alten Henley mit nach Hause und werdet Freunde. Ich freue mich für euch beide.”

      “Wenn du mich fragst, Myra Glick, dann bist du die beste Freundin, die ein Hund haben kann!” hörte ich Judy sagen.

      9. Kapitel

      Die Fahrt von Hoboken zu Judy nach Philadelphia dauerte eine Stunde und 35 Minuten. Es war die schönste Fahrt meines Lebens!

      Myra hatte Judy das blau-weiße Handtuch mitgegeben, das ich schon kannte und liebte. Judy zog mir ein glänzendes rotes Hundehalsband an, zu dem eine passende Leine gehörte. Es war ein kleines, wunderschönes Namensschild in Form eines Knochens daran befestigt.

      Darauf stand:

      215-555-1116

      Jetzt gab es mich offiziell!

      Judy und ich unterhielten uns über viele Dinge während des Weges von Hoboken nach Hause. Sie erzählte mir, dass sie ein nettes Haus mit einem richtig großen Garten hatte und dass wir drei Mal am Tag Gassi gehen würden und dass ich mit darf, wenn sie mit dem Auto irgendwo hin wollte.

      Ich erfuhr auch, dass sie eine Autorin ist und dass sie zu Hause arbeitet, so dass wir immer zusammen sein konnten. Etwas Besseres konnte es gar nicht geben!

      Judy war glücklich und machte das Radio an, als wir in die Richtung meines neuen Zuhauses fuhren. Eine englische Band spielte.

      Wie passend.

      Judy erzählte mir, dass das die Beatles wären.

      Die Käfer.

      Das erinnerte mich an einige der Käfer, die ich in den Zeiten der alten, dreckigen Hütte gegessen hatte. Aber sobald die Musik wieder einsetzte und Judy laut sang, waren die Gedanken an diese anderen Käfer wieder verschwunden und ich dachte an mein künftiges Leben, mein glückliches neues Zuhause und die liebe Myra, die mir Judy vorgestellt hatte, die ich von nun an für immer “Mami” nennen würde.

      Ich saß im Wagen und wackelte mit meinem englischen Hintern.

      ...Hey Jude, don’t make it bad, take a sad song, and make it better...

      10. Kapitel

      Das Leben in der Bainbridge Street war herrlich. Immer wieder einmal dachte ich zurück: an meine Mutter und meinen Vater, an meine elf Geschwister, an den alten Bluthund und an Sparky. Und ich hoffte von ganzem Herzen, dass sie es mindestens halb so gut getroffen hatten wie ich.

      Am Ende von Judy’s Bett war ein riesiges, bequemes Hundekörbchen. Auf den ganzen Polstern, überall stand mein Name in wunderschönen Lettern gestickt: Henley... Henley... Henley... Henley.... Manchmal fühlte ich mich ein wenig verloren in diesem Bett, aber dann fiel mir wieder ein, dass ich eines Tages kein Welpe mehr sein würde. Ich würde ein ausgewachsener Hund sein! Ein RIESIGER Hund - hoffentlich so großartig wie mein Vater. Dann würde ich nämlich wirklich ein großes Körbchen brauchen!

      Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate ... meine Haut heilte aus, ich begann, ein wenig zuzunehmen und mein Haar wuchs wie Unkraut. Und, das allerbeste: Meine Mami war verrückt nach mir!

      Judys Freunde mochten mich ebenfalls, und es waren ganz tolle Leute: Monti und ihre Tochter Mallory, Francisco und Lou, Ruth, Lois, Betsy, Donna, Anna Marie... eine ganze Menge Leute. Sie alle schauten irgendwann einmal herein und brachten mir etwas mit. Sie tätschelten mir den Kopf und erzählten mir, wie liebenswert ich wäre.

      Und genau das war ich.

      Bis zu meinem sechsten Monat wusste ich nicht genau, wie lang mein Haar schon gewachsen oder wie groß ich inzwischen schon geworden war. Dann nahm mich Judy hoch und hielt mich vor ihren Garderobenspiegel.

      “Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Halbjahres-Geburtstag, Henley! Sieh Dich an! Du siehst toll aus!”

      Ich

Скачать книгу