Kampf mit den Tloxi. Matthias Falke

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Kampf mit den Tloxi - Matthias Falke

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es hier aus?«, fragte ich.

      »Gar nicht schlecht.« Der Held von Persephone strahlte mich unternehmungslustig an. »Wir konsolidieren uns.«

      »Soll das heißen, dass unser Rückzug langsamer wird?«

      »Pah, Rückzug. Wir haben die Front überall zum Stehen gebracht. Es sieht so aus, als ob die Aktionen der Laya an Koordination und innerem Zusammenhalt verlieren.«

      »Die Unterwasserstation war auch ihre Zentrale«, sagte ich.

      »Kann schon sein.« Er grinste. »Jedenfalls sieht es nicht mehr ganz so beschissen aus wie vor deinem beherzten Zuschlagen.« Er senkte die Stimme und warf einen skeptischen Blick in Richtung Jennifer. »Ist sie okay?«

      »Es geht so.« Ich sah nicht ein, weshalb ich die Situation beschönigen sollte. »Sie ist ausgebrannt.«

      »Wegen der alten Sache?«

      »Ich weiß nicht, wie lange sie sich noch unter Kontrolle hat.«

      »Keiner von uns hat Lust, länger als unbedingt nötig hier herumzusitzen.«

      »Ich habe mit Reynolds gesprochen.«

      »Wir haben es mit angehört.« Rogers verbreiterte sein Grinsen. »Von einem wie ihm hätte ich mehr Verständnis erwartet. Aber das ist das alte Lied mit den Etappenschweinen. Wenn einem selber nicht die Brocken um die Ohren fliegen, verliert man jeden Sinn für die Schönheiten des Lebens.«

      »Ich rufe gleich noch mal hoch.«

      »Nein lass.« Er griff selbst zu einem Handkommunikator und aktivierte das Symbol der Marquis de Laplace. »Hier spricht Pura City«, sagte er, als die Anzeige auf Grün gegangen war. »Ich hoffe, Ihre wissenschaftliche Tüftelei zeitigt demnächst Ergebnisse.«

      »Hier Reynolds«, war Johns Stimme zu hören. »Wir haben’s gleich. Wir haben die Daten der Enthymesis durch den Rechner gejagt und sie mit alten Karten des Planeten abgeglichen. Im Augenblick können wir etwa ein Dutzend auffällige Strukturen erkennen, bei denen es sich um submarine Bauten handeln könnte. Unsere Satelliten sind jetzt auch auf Position, sodass wir …«

      Rogers hatte das Gerät am ausgestreckten Arm in die Luft gehalten und Reynolds näselnde Art zu sprechen nachgeäfft. Wie seit eh und je waren die Durchsagen meines früheren WOs wahre Geduldsproben.

      »Nehmen Sie die dicksten Kaliber, die Sie haben, und jagen Sie sie in alles, was auch nur irgendwie verdächtig aussieht.«

      »Ich weiß nicht«, stammelte Reynolds, vierhundert Kilometer über unseren Köpfen.

      »Das ist ein Befehl!«, sagte Rogers knapp. »Nehmen Sie die Einschläge mit den seismischen Detektoren an Bord der Einstein-Satelliten auf. Das liefert ein Bild, das an Klarheit und Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt. Und wenn sich darauf weitere auffällige Strukturen zeigen, möchte ich, dass Sie sie ebenfalls bombardieren.«

      »Aye!«

      Ich kannte Reynolds wahrlich lange genug, um den gequälten Unterton herauszuhören. Er musste sich diese Meldung abtrotzen. Rogers und er waren sich nie ganz grün gewesen. Der alte Schlachtenlenker verachtete den Theoretiker, auch wenn der genialste Wissenschafter, der je auf einem Schiff der Union Dienst getan hatte, ihm einige grandiose Waffen für sein Arsenal geliefert hatte, und diese Verachtung beruhte auf Gegenseitigkeit, sah Reynolds in Rogers doch nicht ganz zu Unrecht nur den Militär, der bei jeder Entdeckung und Erfindung einzig darauf sah, was für eine Nutzanwendung sie für seine Truppe hatte.

      »Des Weiteren …«, fuhr der General im Ton eines Diktates fort.

      »Moment bitte.« Reynolds schien abgelenkt.

      Ich holte mir den Kanal auf mein eigenes Display und schaltete auf Holostream. Unser Satellitennetz war jetzt über dem Planeten etabliert, sodass wir wieder auf vernünftigen Breitbandverbindungen kommunizieren konnten. Ich erkannte John Reynolds, wie er leibte und lebte. Er starrte in die Miene eines Adjutanten, der ihm atemlos und stotternd Meldung machte. Der Mann sprach zu leise, als dass ich seine Worte verstanden hätte. Aber Reynolds’ entgeisterte Miene besagte nichts Gutes.

      »Was ist los?«, fragte Rogers.

      »Moment noch!« Auf der Brücke der Marquis de Laplace steckten Reynolds und der Adjutant die Köpfe zusammen.

      Inzwischen war auch Jennifer aufmerksam geworden. Sie kam leichtfüßig herbeigelaufen. Von ein paar Schlucken Apfel-Mango-Tee vollkommen remontiert. Man konnte meinen, sie sei wieder erholt, höchstens noch ein wenig übermüdet.

      »Da oben stimmt irgendwas nicht«, sagte sie.

      »Reynolds«, rief General Rogers in die Übertragung. »Ich will, dass Sie alles, was Sie an Shuttles, Drohnen und Planetenfähren im Kleinen Drohnendeck haben, mit Männern und Material füllen und hier runterschaffen. Meines Wissens müssten Sie auch noch die Endeavour haben. Die Crew soll sich bereithalten …«

      Reynolds reagierte gar nicht. Die Art, wie er Rogers’ unmissverständlichen Kommandeurston ignorierte, ließ mich nervös werden.

      »Wir haben hier gerade ein kleines Problem«, brachte er endlich heraus.

      »Was denn für ein Problem?«, brüllte Rogers.

      »Die Laya.« Reynolds wand sich.

      »Was ist mit ihnen?«

      »Wir haben die Gefangenen ins Kleine Drohnendeck gebracht«, sagte mein Stellvertreter auf der Marquis de Laplace. »Wie es aussieht, haben sie gemeutert und …«

      »Gemeutert?« Rogers stand kurz vor einem seiner gefürchteten cholerischen Ausbrüche.

      »Sie haben die Wachen überwältigt und halten sich mit ihnen verschanzt.«

      »Im Drohnendeck?« Ich machte Rogers ein Zeichen, mich mit Reynolds sprechen zu lassen. Die Marquis de Laplace war mein Schiff. Alles, was dort oben vorging, betraf mich zuerst.

      »Sie waren natürlich entwaffnet. Den genauen Hergang kann ich dir nicht sagen, Frank.« Reynolds schien froh zu sein, dass er jetzt wieder mich als Ansprechpartner hatte. »Sie haben einige unserer Leute getötet, die übrigen halten sie als Geiseln.«

      »Wie viele sind es?«

      »Gefangene? Mehrere hundert.«

      »Okay«, sagte ich. »Das ist nicht allzu viel. Lass die Durchgänge zu den anderen Segmenten bewachen und schalte ein Lähmfeld auf das Deck, bevor sie sich der Schiffe dort bemächtigen.«

      »Bereits geschehen.«

      »Haltet sie hin«, fuhr ich fort. »Versucht auf alle Fälle, die Cluster auszulösen und die Basen zu bombardieren. Das verschafft uns hier unten Luft. Und dann …«

      Die Übertragung war weg! Mitten im Satz war der Kanal zusammengebrochen. Wir hatten den Kontakt zum Mutterschiff verloren.

      »Wer hatte eigentlich diese elende Idee mit den Gefangenen?«, fluchte General Rogers vor sich hin.

      »Ein Gebot der Menschlichkeit«, versetzte Jennifer schlicht.

      »Schon

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