Jahrbuch der Baumpflege 2016. Группа авторов

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Jahrbuch der Baumpflege 2016 - Группа авторов

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von Baumkrankheiten und belegen die Notwendigkeit dieses Fachgebietes für die baumpflegerische Praxis. Neben der Beschreibung vieler neuer Pilzarten und der Aufklärung der Lebenszyklen von verschiedenen Krankheitserregern tragen auch Buchpublikationen zur internationalen Anerkennung von PROF. DR. BUTIN bei. Mit seinen Arbeiten inspiriert PROF. BUTIN bis heute zahlreiche Fachkollegen sowie Wissenschaftler angrenzender Disziplinen und begeistert darüber hinaus Studenten und Folgegenerationen für die Gehölz- bzw. Phytopathologie.

       Summary

      Woody plant pathology is a discipline concerned with the health of trees and other woody plants as well as forest ecosystems. PROF. DR. HEINZ BUTIN, a German researcher born in 1928 and still active in the field of plant pathology, has now been carrying out research for more than 60 years with great influence on woody plant pathology. His many publications demonstrate the importance of this field and show the necessity for intensive research on diseases and disorders of woody plants. He has described almost 60 new fungal species and shed light on the biology of many disease-causing agents of woody plants, mainly ascomycete fungi. His extensive work has inspired colleagues and scientists of related disciplines as well as enthuses students and successors for woody plant pathology.

       1 Einleitung

      Im Jahr 1954 wurde HEINZ BUTIN an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn mit einer Dissertation zum Wasserhaushalt und zur Photosynthese bei Flechten zum Dr. rer. nat. promoviert (BUTIN 1954). Im Anschluss fand er eine Anstellung als Wissenschaftler an der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (heute Julius Kühn-Institut). Dort entwickelte sich sein Forschungsschwerpunkt, nämlich Krankheiten von Waldbäumen und auch bei denjenigen Gehölzen, die mehr im urbanen Raum Verwendung finden. Bis heute aktiv, forscht PROF. DR. HEINZ BUTIN daher seit mehr als sechs Jahrzehnten auf dem Gebiet der Gehölzpathologie. Er hat dabei zahlreiche wichtige Forschungsergebnisse und dazu über 200 weithin beachtete Publikationen hervorgebracht. Viele, die sich mit Bäumen beschäftigen, kennen das Standardwerk „Krankheiten der Wald- und Parkbäume“ oder den „Farbatlas Gehölzkrankheiten“ (BUTIN 2011; BUTIN et al. 2010). Diejenigen, die tiefer in forstliche oder mykologische Fachzeitschriften eintauchen, werden immer wieder auf Fachartikel von PROF. BUTIN stoßen, die oftmals grundlegend Neues aufzeigen, seien es neue Erreger oder Beiträge zum Lebenszyklus bislang weitgehend unbekannter Pilzkrankheiten an Gehölzen.

      Im folgenden Beitrag werden die wesentlichen Stationen und Schwerpunkte dieser besonderen Forscherkarriere dargestellt.

       2 Stationen seines Lebens

       Abbildung 1: PROF. DR. HEINZ BUTIN 2011

      Nach Schul- und Berufsausbildung in Bad Godesberg studierte der am 13. 04. 1928 geborene HEINZ BUTIN ab 1948 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Naturwissenschaften. Dieses breit gefächerte Studium legte mit den Schwerpunkten in Botanik, Zoologie und Chemie eine wichtige Grundlage für die spätere Beschäftigung mit der Gehölzpathologie, denn dort benötigt man Kenntnisse aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Im Anschluss an das Studium erfolgte, ebenfalls in Bonn, 1954 die Promotion zum Dr. rer. nat. (bei PROF. MAXIMILIAN STEINER) zum Thema „Physiologisch-ökologische Untersuchungen über den Wasserhaushalt und die Photosynthese bei Flechten“. Es überrascht nicht zu erfahren, dass die Dissertation mit „summa cum laude“ bewertet wurde.

      Bereits ab dem 01. 04. 1954 war DR. BUTIN im Rahmen eines DFG-Stipendiums wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für forstliche Mykologie und Holzschutz (wie es damals hieß) der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Das Institut unter der Leitung von PROF. DR. HERBERT ZYCHA befand sich damals, bis zu seinem Umzug 1985 nach Braunschweig, in Hann. Münden.

      Im Jahr 1957 bot sich im Rahmen eines Auslandsstipendiums der DFG die Gelegenheit zu einem einjährigen Studienaufenthalt an der ETH Zürich. Dort, im Institut für Spezielle Botanik, dessen Direktor der bekannte Phytopathologe PROF. E. GÄUMANN war (GÄUMANN 1949, 1951, 1958), forschte auch der Askomyzeten-Spezialist EMIL MÜLLER (MÜLLER & V. ARX 1962; MÜLLER 1971; MÜLLER & V. ARX 1973; V. ARX & MÜLLER 1975). Durch diesen Aufenthalt konnte HEINZ BUTIN seine Kenntnisse speziell der Askomyzeten nochmals erweitern. Diese Grundlagen vor allem der klassischen Morphologie der Pilze und der Gefäßpflanzen, die auch heute benötigt, aber kaum noch gelehrt werden, bildeten die wesentliche Voraussetzung für die Forscherkarriere, die sich danach entwickelte.

      Ab Mai 1958 bekleidete DR. BUTIN dann eine Planstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am (nun umbenannten) Institut für Forstpflanzenkrankheiten in Hann. Münden. An der Georg-August-Universität Göttingen erfolgte im Jahr 1964 die Habilitation und die Übertragung der dortigen venia legendi (Lehrbefugnis) für das Fach Mykologie.

      Unterbrochen wurden diese Tätigkeiten ab 1966 für etwas mehr als zwei Jahre, in denen DR. BUTIN Leiter des Instituts für Forstschutz an der Universidad Austral de Chile in Valdivia/​Chile war. Es handelte sich dabei um ein Partnerschaftsabkommen zwischen der Universität Göttingen und der Universidad Austral de Chile, das zum Aufbau der dortigen, inzwischen international anerkannten Forstlichen Fakultät beitrug (BUTIN & RACK 1975).

      Ab August 1968 übernahm DR. BUTIN dann die Leitung des Instituts für Forstpflanzenkrankheiten der BBA in Hann. Münden, und gut ein Jahr später wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Forstlichen Fakultät der Georg-August-Universität in Göttingen ernannt. In der Folgezeit bildete HEINZ BUTIN neben seinen Aufgaben an der Biologischen Bundesanstalt bis 1993 Generationen von Studierenden der Forstwissenschaft in der forstlichen Mykologie und Pathologie in Göttingen aus. Manch einer seiner Schüler wird sich, wie der Erstautor dieses Artikels, gerne an seine Kunst erinnern, mit Leichtigkeit und Präzision beidhändig an der Tafel zu zeichnen. Seine hervorragenden Zeichenfähigkeiten, unterstützt durch die Grafikerin ANGELIKA KRISCHBIN, machen übrigens den besonderen wissenschaftlichen und didaktischen Reiz seines Lehrbuchs „Krankheiten der Wald- und Parkbäume“ aus (BUTIN 2011b).

       Abbildung 2: PROF. BUTIN bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Sammeln und Bestimmen von Pflanzenproben

      Die verantwortungsvolle Leitung des Instituts für Forstpflanzenkrankheiten der BBA (später Institut für Pflanzenschutz im Forst, siehe dazu WULF & BUTIN 1999) wurde immer wieder durch kürzere Forschungsaufenthalte unterbrochen, welche die internationale Ausrichtung dokumentieren. So hat er in den Jahren 1979 bis 1981 drei mehrmonatige Forschungsaufenthalte der DFG an der Northeastern Forest Experiment Station in Hamden, Connecticut sowie in Durham, New Hampshire (USA) absolviert, wo er auch ALEX SHIGO kennen und schätzen lernte.

      Im Jahr 1983 war PROF. BUTIN nochmals in Lateinamerika, nämlich in Chile für eine Gastdozentur des DAAD und zur Durchführung eines Forschungsvorhabens gemeinsam mit Doktoranden der Universidad Austral de Chile in Valdivia und der Universidad Bio-Bio in Concepción. Ein DAAD-Forschungsvorhaben an der Forstlichen Fakultät der Universidad Autónoma de Nuevo León in Linares, Mexiko, führte ab 1985 neben der Betreuung mehrerer Doktoranden zu wichtigen Erkenntnissen über die dortige Pilzflora an Koniferen und Eichen.

      Zu mehreren europäischen Nachbarländern gab es ebenfalls enge Kontakte, insbesondere zu Polen. Dieser entstand durch die Kooperation mit dem Humboldtstipendiaten DR. TADEUSZ KOWALSKI, der bis April 1983 in München und in Hann. Münden forschte. Im Jahr 1984 wurde PROF. BUTIN nach Krakau, an das Institut für Forstschutz der Universität Krakau, eingeladen, und in der Folgezeit entstand eine außerordentlich fruchtbare Zusammenarbeit mit T. KOWALSKI. Es entstanden zahlreiche wegweisende gemeinsame Publikationen zu den Pilzen, die an der „natürlichen Astreinigung“ bei Bäumen beteiligt sind.

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