Marokko. Astrid Därr

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Marokko - Astrid Därr

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       Nur wenige ausländische Touristen besuchen das Rifgebirge, noch weniger das Schutzgebiet von Talassemtane. Hier finden Naturfreunde eine grüne Berglandschaft mit Tannenwäldern, Höhlen und Schluchten.

      Das blau-weiße Städtchen Chefchaouen – beliebtes Ziel von Backpackern und Alternativtouristen – liegt nur etwa zwölf Kilometer entfernt. Dennoch verirren sich nur wenige internationale Reisende nach Talassemtane. Das Waldökosystem ist seit 1998 wegen seiner zum Teil endemischen mediterranen Vegetation zur Aufnahme als UNESCO-Weltnaturerbe nominiert.

      Der 58.000 Hektar große Nationalpark schützt seit 2004 die letzten Tannenwälder Marokkos in einer Höhenlage von 350 bis 1050 Metern – nirgendwo im Land findet man sonst marokkanische Tannen (Abies Marocana). Außerdem gedeihen hier duftende Atlas-Zedern, Korkeichen, Kiefern und mediterrane Macchia-Vegetation mit Wacholder, Eiben und Stechpalmen. Die giftige Atropa baetica (Andalusische Belladonna) gehört zur Gattung der Tollkirschen und gilt als eine der seltensten Wildblumen Europas. Sie ist an ihren gelben, glockenförmigen Blüten und den schwarzen Beeren zu erkennen. Insgesamt wurden 1380 Pflanzenarten sowie hundert Vogelarten im Park gezählt, mit etwas Glück kann man Bartgeier beobachten. Außerdem streifen Berberaffen durch die Wälder. Die freundlichen Bewohner des Kalksteingebirges werden „Jbalas“ genannt, die „Bergmenschen“ (jbel = arab. Berg).

      Dichte Tannenwälder bieten Erholung.

      Es lohnt sich eine Wanderung entlang des Oued Kelaa.

      Den Park erkundet man am besten zu Fuß auf einem der ausgewiesenen Wanderwege, zum Beispiel auf dem Sentier des Cascades du Oued Kelaa. Der sieben Kilometer lange Pfad mit etwa 600 Metern Höhenunterschied führt durch eine Schlucht entlang des Bergbachs Oued Kelaa, vorbei an einer alten wassergetriebenen Getreidemühle zu zwei Wasserfällen. Von Stein zu Stein springt man mehrmals über den Bach, bis man den großen Wasserfall am Ende des Weges erreicht. Die Cascades d´Akchour wurden in den letzten Jahren ein beliebtes Ausflugsziel von marokkanischen Familien. Besonders im Hochsommer gibt das türkisblaue Wasser unter den etwa fünfzig Meter hohen Kaskaden ein herrliches Badebecken ab. Neben Picknickplätzen gibt es auch Imbissbuden mit Erfrischungen.

      Eine weitere Attraktion im Park ist die Gottesbrücke: Eine natürliche Brücke aus rotem, erodiertem Stein spannt sich über das Oued Farda.

      Die Naturbrücke über das Oued Farda

      Erfrischung im Badebecken der Cascades d´Akchour

       Info

      Lage: Das Schutzgebiet liegt östlich von Chefchaouen im Rifgebirge.

      Anfahrt: Von Chefchaouen mit dem Grand Taxi oder mit dem Mietwagen auf der P4105 nach Talembote / Akchour (ca. 30 km) fahren, oder in Richtung Azilane (ca. 16 km) und Afeska.

      Öffnungszeiten: immer

      Eintritt: keiner

      Aktivitäten: Wanderungen durch Nadelwälder und Schluchten im Park

      Unterkünfte: In den Dörfern (z. B. Azilane, Afeska, Akchour) findet man eine Unterkunft in einfachen Gîtes (Herbergen) und lernt so die Einheimischen und ihre Kultur kennen.

      •Ermitage d´Akchour, die Ökolodge bietet komfortable Hütten aus Holz und Naturstein in herrlicher Lage, Chefchaouen, Tel.: +212 620 377369, akchourermitage.com

      Ausblick auf die Lagune von Oualidia

       4.El Jadida: Charmante Festungsstadt

       5.Oualidia: Austern und Vögel an einer azurblauen Lagune

       6.Sidi Kaouki: Surfen und Relaxen

       7.Von Tamraght zum Cap Tafelney: Aussichtsreiche Küstenstraße

       8.Das Paradiestal: Im Hinterland von Agadir

       9.Inzerki: Größtes Bienenhaus der Welt

       10.Mesguina: Biosphärenreservat für Arganien

       11.Souss Massa-Nationalpark: Naturparadies am Meer

       12.Von Guelmim nach Tarfaya: Wilde Atlantikküste

       Die aus der Portugiesenzeit stammende Altstadt von El Jadida, die Cité Portugaise, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre mächtigen Festungsmauern grenzen direkt an die Wogen des Atlantiks, in ihren ruhigen Gassen lässt es sich ungestört flanieren.

      Tanger, Casablanca, Rabat – die großen Städte an der nördlichen Atlantikküste sind zwar auch keine Touristen-Hotspots, werden aber im Rahmen einer Rundreise meistens kurz besucht. El Jadida kennt dagegen niemand, der Marokko nicht schon intensiver bereist hat. Schade, denn die von mächtigen Mauern umgebene Altstadt aus der Zeit der portugiesischen Eroberer hat wesentlich mehr Charme als die Medina von Casablanca. In der marokkanischen Handelsmetropole gibt es ohnehin nicht viel mehr zu sehen als die gigantische Moschee Hassan II. Wer mit dem Flugzeug in Casablanca ankommt, sollte deshalb nicht zu viel Zeit in der Großstadt verschwenden und lieber gleich südwärts fahren – nach El Jadida, Azemmour und Oualidia (siehe Tipp 5, Seite 36).

      Die Cité Portugaise umgeben mächtige Festungsmauern.

      In der Provinzhauptstadt El Jadida (arabisch „die Neue“) leben etwa 260.000 Einwohner. Sie ist ein wichtiges Handelszentrum für landwirtschaftliche Produkte und Industriestandort mit Phosphathafen – klingt zugegeben wenig attraktiv. Doch die 1502 von den Portugiesen

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