Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei. Werner Rosenzweig
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Читать онлайн книгу Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei - Werner Rosenzweig страница 16
ham mer Fisch für unsre Kinder.
Seid ihr alle einverstanden?
Väter, Mütter und auch Tanten?
So müss mer net nach Südn fliegn,
weil wir zum Fressn hier gnuch kriegn.“
„Ja, was is dees für a Gewimmel,
schwarze Schwärme sen am Himml,
sterzn runter auf die Weiher,
mier is des fei net geheier.
Tauchen unter und widder auf
Und fliegn gleich weiter, kurz darauf.
Des sen doch lauter Kormoran,
Was is bloß in die Vögl gfahrn?“,
fracht si der Teichwirt Bruno Schmidt,
der unter Fischraub eh schon litt.
Daham in seiner Gastwirtschaft,
er backne Karpfn gern verkaft.
Im nächstn Monat is soweit,
is widder da, die Karpfnzeit.
Im Herbst, do geht sei Gschäft net schlecht,
s gibt aa Waller, Zander, Hecht.
Des Butterschmalz, des wird bald zischn,
zwa Wochn nu, um abzufischn.
Die Reiher und die Kormoran,
die ham dem Bruno nix getan.
Die fress’ bloß sei Weiher leer
und das erzürnt den Bruno sehr.
Es war August, die letzte Wochn,
des Tageslicht grad angebrochn.
Am Ufer stand der Bruno Schmidt
und brachte seine Helfer mit.
Kescher, Netze, Plastikwannen,
Brotzeit, Bier und Kaffeekannen,
die standen allerorts bereit,
doch leider wars noch nicht so weit.
Noch stand das Wasser gar zu tief,
der Mönch nicht schnell genug ablief.
Die Luft schon warm, voller Mücken,
und kein einzger Karpfenrücken,
der sich auf dem Wasser zeigte,
das sich nun zu Ende neigte.
Auf einem Baum mit viel Geäst,
da war versteckt ein großes Nest.
Ob ihr’s nun glaubt oder auch nicht,
das Nest, das bot ne gute Sicht
auf die Männer, Schlimmes ahnten
und die Welt nicht mehr verstanden,
wo die Karpfen abgeblieben,
suchen wollten nach den Dieben.
Im Nest da woarn zwa Vögl ghockt,
Die woarn all zwa ganz abgezockt.
„Des ham mier gut gmacht, Florian“,
meinte der Ober-Kormoran.
21. Dreiviertl achta
Aus Wolfenbüttel, Hans-Jörg Krause,
verbracht in Franken eine Sause.
Im ICE der Deutschen Bahn,
da fuhr er direkt Nürnberg an.
Wollt sehn die Burg, das Haus von Dürer,
und bucht sich einen Fremdenführer.
„Um halba zehna im Hotel,
und wenns geht, sens pünklich, gell“,
am Telefon der Führer spricht.
„Vergessns Ihren Scherm auch nicht,
skönnt renga heit, in dera Nacht,
a ganz klaans Tief is angesacht.“
Hans-Jörg die Hälfte nur versteht,
besonders was die Zeit angeht.
Am nächsten Tag im Sheraton,
der Führer sitzt ne Stunde schon
im Hotel, gleich beim Empfang,
dann kommt Herr Krause, Gott sei Dank.
Um zehn Uhr dreißig er auftaucht,
Gemütlich eine Pfeife raucht.
Auch Bamberg ist ne schöne Stadt,
so einiges zu bieten hat.
Das Alte Rathaus, Klein-Vendig,
ein Kurzbesuch, der lohnt sich stetig.
Auch den Dom nicht zu vergessen,
Im Schlenkerla ne Brotzeit essen.
Und wenn man dann die Zeit noch hat,
spaziern zu gehen durch die Altstadt.
Das wusste auch Herr Hans-Jörg Krause
und meint: „In Bamberg mach ich Pause,
bevor ich dann nach Würzburg fahr,
denn Bamberg ist so wunderbar.
Auf sieben Hügeln ist’s erbaut,
und auch ein gutes Bier man braut.“
Vom Sheraton, was für ein Glück,
zum Bahnhof ist’s ein kleines Stück.
Am Haupteingang, da steht ein Mann,
hat eine blaue Jacke an.
Trägt