Im Kreuzfeuer. Christian Wehrschütz

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Im Kreuzfeuer - Christian Wehrschütz

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       „Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas Tüchtiges oder Sonderliches wissen, allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht, ich scheine also um dieses Wenige doch weiser zu sein als er, dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen.“

       Die Apologie und andere Werke Platons habe ich selbst gelesen. Den Hinweis auf die fehlerhafte Übersetzung verdanke ich folgender Quelle: http://de.wikipedia.org/​wiki/​Ich_weiß, _dass_ich_nichts_weiß!

       1.

       Der Balkan: Zwischen Gebirgszug, Pulverfass und Klischee

       Wie sicher ist die Lage im ehemaligen Jugoslawien?:

       Bei einer Reportage über die Entminung nach den Balkankriegen

      Der Begriff „Balkan“ hat nicht nur geografische, sondern auch zivilisatorische Bedeutung und war – auch politisch – großen Wandlungen unterworfen. Sie sind ein Produkt der politischen Umwälzungen im Europa des 20. Jahrhunderts; dagegen blieb die zivilisatorische (Ab-)Wertung, die mit dem Balkan-Begriff verbunden ist, weitgehend konstant. Zu den Konstanten zählt auch die Tatsache, dass der Balkan seit dem Zerfall seiner kurzlebigen mittelalterlichen Reiche nie Subjekt, sondern nur stets Objekt und auch Opfer der Politik europäischer und anderer Großmächte war und ist. Charakteristisch für diese Region ist die Vielzahl seiner Völker auf kleinem Raum, ohne dass sich jemals eine wirklich dominante Nation herausgebildet hätte. Hinzu kommt noch die Koexistenz von Islam und Christentum; die seit der Spätantike bestehende Teilung in West- und Ostrom (Byzanz) führte in weiterer Folge zur Teilung in katholische und orthodoxe Christen. Damit verbunden waren und sind beträchtliche Unterschiede in Kultur und Mentalität; sie hat die jahrhundertelange Zugehörigkeit zu den zwei führenden Mächten am Balkan, zum Habsburger-Reich und zum Osmanischen Imperium noch zusätzlich verstärkt. Diese beiden Imperien führten auch dazu, dass die Bildung von Nationalstaaten am Balkan erst sehr spät erfolgte und im ehemaligen Jugoslawien erst mit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos im Februar 2008 als vielleicht abgeschlossen betrachtet werden kann.

      „Adolf Hitler fragte mich einmal, ob ich Kroatien zum Balkan rechne, und ich war erstaunt über seinen Verlust an k.u.k österr.-ungarischem Raumgefühl. Im allgemeinen nimmt die Neigung, den Donauraum hinter Wien zum Balkan zu rechnen, nach dem europäischen Westen hin zu, und die Meinung, daß Ungarn ein Balkanstaat sei, hat schon viele Magyaren erbittert. … Für den Kroaten österreichisch-ungarischer Prägung beginnt der Balkan hinter der ehemaligen österreichisch-ungarischen Militärgrenze ….“

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