Die Jungbrunnen-Küche. P.A. Straubinger

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Die Jungbrunnen-Küche - P.A. Straubinger

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quasi von einer Backup-CD holen und unsere Erbinformationen in regelmäßigen Abständen wieder auffrischen. Wir könnten uns vielleicht alle zehn bis zwanzig Jahre gegen das Altern „impfen“ lassen. Doch auch, wenn das in der Theorie vielleicht vorstellbar ist, in der Praxis sind wir noch weit davon entfernt.

       Wie die Kratzer auf einer Audio-CD – schlechter lesbar werdende Erbinformation führt zu körperlichem Verfall.

      Die Informationstheorie des Alterns, wie David Sinclair seine Theorie bezeichnet, kann uns aber auch heute schon dabei helfen, zumindest langsamer zu altern. Die Erkenntnisse über die epigenetischen Zusammenhänge helfen uns dabei, weniger „Kratzer“ auf unserer Jungbrunnen-CD zu hinterlassen. Außerdem geben sie uns die Werkzeuge in die Hand, um sie teilweise wieder aufzupolieren und die „Symphonie unseres Körpers“ von Störgeräuschen und Verzerrungen zu befreien. Durch unsere Lebensstilentscheidungen haben wir viel mehr Einfluss auf den Alterungsprozess, als in der Vergangenheit vermutet wurde.

       Genetik versus Lebensstil – Wie viel Einfluss haben wir auf den Alterungsprozess?

      Jeder kennt jemanden, der trotz ungesunder Gewohnheiten ein Leben lang gesund war, während ein anderer, der sich immer bewusst ernährt hat, schwer erkrankt ist. Solche Fallgeschichten lassen sich wissenschaftlich kaum aufarbeiten. Jeder Mensch bringt unterschiedliche Erbinformationen mit. In den meisten Fällen wissen wir zudem wenig darüber, welche positiven Einflüsse den negativen Lebensstilentscheidungen gegenübergestanden sind und warum sie sich auf die jeweilige Person mit ihrem einzigartigen Erbmaterial gerade so auswirken. Eine große Chance bietet da die Zwillingsforschung: Die Wissenschaft kann hier immer zwei Menschen untersuchen, die über exakt die gleiche DNA verfügen. So lässt sich feststellen, wie sich unterschiedliche Umwelteinflüsse bei gleicher Erbinformation manifestieren. Es reicht oft schon, wenn man Fotos von Zwillingen optisch vergleicht. Wenn einer der beiden jahrelang Kettenraucher war und der andere Nichtraucher, so ist ihr Genom noch immer gleich. Der eine hat allerdings größere Tränensäcke, eine fahlere, faltigere Haut und ein hängendes Doppelkinn. Der eine überlebt den anderen womöglich um viele Jahre, weil er bestimmte Krankheiten nicht bekommt. Im Einzelfall hat auch das keine Aussagekraft. Werden allerdings Tausende von eineiigen Zwillingen verglichen, wie das schon in zahlreichen Studien mit Blick auf die Lebenserwartung und das biologisches Alter geschehen ist, kommen wir zu einem überraschenden Ergebnis. Altersforscher schätzen den Anteil des genetischen Einflusses auf den Alterungsprozess auf lediglich zehn bis 25 Prozent. Die Art und Weise, wie wir altern, liegt also zum größten Teil in unseren Händen und hängt davon ab, wofür und wogegen wir uns entscheiden, welchen Gewohnheiten wir uns hingeben und welchen besser nicht.

       DIE ALTERUNGS- BESCHLEUNIGER

       Moderne Industrienahrung als Alterungsdiät

      Neben Dauerstress, Schlafmangel und Genussgiften fördert die moderne Ernährungsweise wie kaum ein anderer Faktor den körperlichen Verfall. Die industrialisierte Lebensmittelproduktion verursacht mit ihren denaturierten Zutaten verschiedenste Zivilisationskrankheiten und beschleunigt den Alterungsprozess.

       Dauerstress und denaturierte Lebensmittel machen uns alt.

       Was uns alt macht

      Dauerhafter Stress und ein ständig erhöhter Level des Stresshormons Cortisol schwächen das Immunsystem, gelten als Auslöser chronischer Entzündungen und lassen sich oft auch unmittelbar am Hautbild ablesen. Ein gesundes Maß an Stress hingegen ist durchaus hilfreich, sorgt für Höchstleistungen – und nicht zuletzt auch für Glücksgefühle. Wie ungünstig sich ein Leben gegen die innere Uhr auf Gesundheit und Alterung auswirkt, hat die Erforschung der zirkadianen Rhythmen gezeigt. Schichtarbeiter etwa setzen sich einem deutlich höheren Gesundheitsrisiko aus. Schlechter Schlaf bzw. Schlafmangel sind echte Alterungstreiber.

      Dass der dauerhafte Konsum von (Genuss-)Giften der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Rauchen z. B. verkürzt die Telomere, schädigt die Zellen bei jedem Lungenzug und befeuert chronische Entzündungen. Befreien Sie sich am besten vorgestern statt morgen von diesem Laster! Manche Genussmittel wie Wein, speziell Rotwein, oder schwarzer Kaffee können in Maßen genossen aber auch positive gesundheitliche Effekte haben. Ebenso gesundheitsschädlich wie das Rauchen wird mittlerweile Bewegungsmangel eingeschätzt. Aus Vergleichsstudien mit eineiigen Zwillingen weiß man, dass Menschen, die viel sitzen, deutlich schneller altern und eine kürzere Lebenserwartung haben als ihre bewegungsfreudigeren Zwillingsschwestern oder -brüder – trotz derselben Gene.

      Die Alterungsbeschleuniger Dauerstress, Schlafmangel, schädliche Strahlungen und Gifte, auch Genussgifte, sind mittlerweile gut erforscht und auch in den Medien breit publiziert. Wie sehr hingegen vermeintlich „normales“ Essen aus dem Supermarkt, oftmals sogar beworben mit gesundem Image, unser Leben verkürzt, hat das kollektive Bewusstsein allerdings noch nicht zur Gänze erreicht.

       „Western Diet“ – die Alterungs-Diät

      Über Jahrhunderte hinweg ist die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen stetig gestiegen. Statistiker des Centers for Disease Control and Prevention, einer US-amerikanischen Gesundheitsbehörde, beobachten seit 2014 allerdings eine beunruhigende Trendwende: Der statistisch deutlich sichtbare Rückgang der Lebenserwartung in den USA hat zu einem großen Teil mit dem Anstieg der sogenannten Zivilisationskrankheiten zu tun. Dass diese Trendwende ausgerechnet in den USA, dem Zentrum der Fastfood-Industrie, am stärksten ausfällt, ist kein Wunder: Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass die moderne, industriell zubereitete Nahrung, im Fachjargon „Western Diet“ genannt, für viele Krankheiten (mit-) verantwortlich ist.

      Eine 2019 veröffentlichte Vergleichsstudie aus 195 Ländern hat ergeben, dass ungesunde Ernährung das größte Gesundheitsrisiko weltweit darstellt. Elf Millionen Todesfälle und 255 Millionen durch Krankheit beeinträchtigte Lebensjahre waren im Jahr 2017 einer Ernährungsweise anzurechnen, die sich u. a. durch einen Mangel an frischem Obst und Gemüse, durch zu wenige Vollkornprodukte, aber zu viel Fleisch, Zucker und Salz sowie industrielle Zusatzstoffe auszeichnet. Zahlreiche Autoren weisen darauf hin, dass „Processed Food“ (industriell verarbeitete Nahrung) eine größere Bedrohung für das Leben der Menschen darstellt als sämtliche Gewaltverbrechen und Krankheitserreger zusammen. Warum? Ganz einfach: Weil die Bedürfnisse der Nahrungsmittelindustrie und die unseres Organismus in vielen Bereichen gegenläufig sind. Die Industrie braucht haltbare Produkte und dazu müssen Lebensmittel so gut wie möglich „abgetötet“ und sterilisiert werden. Die Konservierungsstoffe, die hier zum Einsatz kommen, schaden jedoch nicht nur den Bakterien in den Nahrungsmitteln, sondern auch den lebenswichtigen Bakterien in unserem Darm. Außerdem werden Hunderte andere Chemikalien und Zusatzstoffe eingesetzt, etwa um Optik oder Konsistenz des Produktes zu verbessern. Für unseren Organismus sind diese Stoffe jedoch oft nicht nur wertlos, sondern sogar schädlich.

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