Entschlüssle Deine Träume. Stephan Schumann
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Bei Gehirnforschungen im Max-Planck Institut hat man folgendes festgestellt: Versuchspersonen wurde Zuckerwasser und Uran injiziert, um erkennen zu können, welche Teile des Gehirns schneller den Zucker verbrauchen. Es zeigte sich, dass in der REM-Phase das gesamte Gehirn um ca. 12 Prozent aktiver ist als im Wachbewusstsein. Der jüngste Teil des Gehirns, der vordere Stirnlappen, mache Dir diese Zahl bewusst, ist in der Traumphase um ca. 30 Prozent aktiver als im Wachbewusstsein. Vermutest Du, für welche Aufgaben dieser Teil unseres Gehirns verantwortlich ist? Für das Denken, das Sprechen, für das Vorausplanen, für das Lösen von Problemen usw. Kannst Du erahnen, was für eine Kraft durch unsere Träume in uns am wirken ist, und welch eine Bedeutung unsere Träume gerade für unsere Zukunftsplanung haben können? Unsere mögliche Zukunft zum Wohle für uns und allen anderen wird uns in unseren Träumen offenbart. Sie zeigen uns auf, was uns noch nicht bewusst ist und helfen uns, in unserer geistigen Entwicklung weiterzukommen.
Die verschiedenen Bewusstseinszustände
In vereinfachter Form durchlaufen wir folgende Bewusstseinszustände:
Betazustand = Wachbewusstsein
Der Zustand, in dem wir arbeiten, handeln, tätig sind. Bei gesteigerter Wachsamkeit treten Betawellen von 13 bis 40 Hz (Hertz, Schwingungen pro Sekunde). Höhere Frequenzen deuten auf eine gesteigerte Aufmerksamkeit hin, abnehmende Frequenzen auf Entspannung und Ruhe. Je länger wir uns mit einer hohen Frequenz im Betazustand befinden, d. h. in einer sehr angespannten Verfassung, umso anfälliger werden wir für Krankheiten. Phasen der Entspannung sind daher nicht nur für die Traumarbeit von größter Wichtigkeit.
Alphazustand = noch Wachzustand, Zustand der Entspannung
Es treten Alphawellen von 8 bis 13 Hz. Wir kommen mit unseren Gedanken und Gefühlen zur Ruhe. Zustand der Achtsamkeit, der Meditation. Wir bekommen Zugriff zu unserer Intuition. Wir mögen an jemanden denken und im nächsten Moment klingelt das Telefon und die Person ist am Apparat. Diese Phase tritt auch kurz vor dem Einschlafen auf. Wir haben das Gefühl, noch wach zu sein und doch tauchen bereits Traumbilder aus unserem Inneren auf. Der Mensch benötigt den Alphazustand, um sich zu erfrischen und seine Zellen zu regenerieren. Wir begeben uns in diesen entspannten Zustand, wenn wir unsere Träume entschlüsseln.
Tetazustand = Traumphase (REM-Phase)
Tetawellen von 3 bis 8 Hz. Hier entstehen unsere meisten Träume. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, dass wir auch in den anderen Schlafphasen träumen. Zumeist sinken wir nach dem Einschlafen gleich in den Tiefschlaf (Deltazustand) und kommen dann über die Traumphase (Tetazustand) in den Alphazustand hinein. Der Schlaf ist in dieser Phase leicht und manchmal erwachen wir. In der Regel fallen wir über den Tetazustand wieder in den Tiefschlaf und durchwandern in 4 bis 5 Kurven pro Nacht diesen Zustand.
Deltazustand = Tiefschlaf
Deltawellen 1 bis 3 Hz. Nach dem Einschlafen fällt das Gehirn gewöhnlich für 30 bis 120 Minuten in den Deltazustand (die Ergebnisse einzelner Untersuchungen variieren). Die Tiefschlafphase verringert sich bis zu wenigen Minuten in der letzten Schlafperiode.2 Das Ich-Bewusstsein, das in der Traumphase noch besteht, ist hier ausgeschlossen. Schlafwandeln ist in der Regel mit diesem Zustand verbunden. Unser Tun ist uns in dieser Phase nicht bewusst.
Diese einzelnen Stadien gehen kontinuierlich ineinander über.
Abbildung 2: Was ist der Traum?
Was ist der Traum?
"Bin ich ein Mensch, der geträumt hat, ein Schmetterling zu sein
oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, ein Mensch zu sein?"
Tschuang-Tse
Diese Frage wird sich nicht erfüllend beantworten lassen. Wir dürfen lernen, den Tag als eine Wirklichkeit und die Nacht als eine andere Wirklichkeit anzunehmen und zu erkennen. "Je weniger wir die bewusste Welt von der Welt des Traumes trennen, je mehr wir also beide Welten zusammenschauen, desto mehr erschließt sich uns - in den Grenzen unserer Möglichkeiten - die eine ganze Wirklichkeit."3
Ich möchte Dir eine Geschichte meiner Lehrerin Annemarie Haas erzählen, die in den Siebziger Jahren während einer Einweihung eines Heilzentrums über Träume sprechen sollte. Sie wusste nicht recht, wie sie "Traum" und "träumen" erklären sollte und stellte sich in der Nacht vor dem Vortrag die Frage "Was bist du eigentlich, lieber Traum? Was bist du wirklich?". Sie erwachte mitten in der Nacht mit einem Wort - TÜV - und wusste sofort, dass sie eine Antwort auf ihre Frage erhalten hatte. Was ist der TÜV? Der Technische Überwachungsverein, der dafür sorgt, dass unser Auto in einem guten Zustand bleibt und Mängel rechtzeitig festgestellt werden, um eine Gefährdung des Fahrers und seiner Umwelt zu verhindern. Genau das ist der Traum in Bezug auf den Träumer und seine Umwelt. Könnte es eine knappere und präzisere Antwort geben?
Der Traum warnt uns, wenn wir zu nachlässig mit uns umgehen und unsere Gesundheit gefährden. Wir können ihn als einen Film betrachten, in dem uns gezeigt wird, wie wir körperlich, seelisch und geistig gesunden und reifen können.
Der Traum als Spiegel
Im täglichen Leben und im Traum projizieren wir Gedanken und Gefühle auf andere. Alles was uns am anderen stört, ist ein noch nicht bewusster, gelöster Anteil von uns. Was wir an uns nicht sehen (wollen), bemerken wir am anderen. Im Traum symbolisiert jeder Gegenstand, jede Person eine Eigenschaft von uns. Der Traum sagt: "Akzeptiere diese Eigenschaft, sie ist ein Teil von Dir. Nehme sie an und lebe sie." Und er zeigt auch, wie wir damit umzugehen haben.
Es heißt nicht, dass wir unsere Wut zum Beispiel, die wir unterdrückt haben, jetzt unkontrolliert und rücksichtslos ausleben. Wir haben sie als ersten Schritt anzuerkennen. "Ich gestehe mir dieses Gefühl ein, es ist ein Teil von mir, und es ist weder gut noch schlecht." Dann kann ich weitersehen, wie ich mit dieser Energie, denn jedes Gefühl ist eine Form von Energie, umgehe, wie ich sie konstruktiv nutzen kann. Vielleicht heißt es zu lernen, sich von anderen klarer abzugrenzen, einmal NEIN zu sagen, wo man früher gegen das eigentliche Gefühl JA gesagt hat. Kann sich dieser Teil, diese Energie nicht im Außen ausdrücken, indem wir sie z. B. klar äußern, richtet sie sich nach Innen. Dort mag sie zu Unzufriedenheit bis hin zu körperlicher Krankheit führen.
Jedes nicht wahrgenommene Gefühl, jede unterdrückte Eigenschaft sucht einen Weg, um sich zu befreien und zu erlösen. Drücken wir diese Gefühle nicht aus, nehmen wir sie nicht als einen Teil von uns an, richten sie sich gegen uns selbst. Der Traum bringt uns das, was uns unbewusst ist, was uns Schaden zufügt, was uns nicht glücklich sein lässt, ins Bewusstsein.
Denke an die 30 Prozent, um die unser Gehirn in der Nacht, wenn wir träumen, aktiver ist. Kannst Du Dir vorstellen, welch ein Potential in unseren Träumen steckt? Beginnst Du, Deine Träume