Zauberseele. Ingrid Mohr
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„Weil die Großen in der Pause immer zu uns kommen, wenn wir auf der Mauer sitzen und unser Pausenbrot austauschen. Das andere schmeckt immer viel besser als das von zuhause. Ein ganz Großer hat mir schon öfter meine Brotbox geklaut. Meine Schwester sagt, wenn er das noch einmal macht, soll ich ihm in die Eier treten.“
„Und, hast du?“
„Nö! Die liegen bei dem viel zu hoch, da komm ich nicht dran!“
Hannah und Max
5. September, 30 Grad, Sonne satt, tiefblauer Himmel, kein Wölkchen. Trotzdem rieselte herbstlich gefärbtes Laub von den Bäumen. Ich suchte im Klinikpark ein paar bunte Blätter und nahm sie mit auf die HNO-Kinderstation.
Heute gab es einige Entlassungen und neue Kinder kamen auf meine Station.
Die kleine Hannah war sehr zutraulich und sagte, mit einem strengen Blick auf die in unserem Zimmer werkelnde Reinigungskraft zu mir:
„Meine Mama braucht nicht mehr unsere Fußböden zu moppen und polieren. Mein kleiner Bruder krabbelt überall hin und reinigt schon mal alles vor wie ein Wischmopp.“
Und Max mit der Harry-Potter-Brille schaute mich erstaunt fragend an. Er schien zu überlegen, wie alt ich wohl sein könnte.
„Ich hab schon den dritten Papa. Wie viele hast du?“, wollte er von mir wissen. Da verließ ich ganz schnell das Zimmer, ich musste noch auf eine andere Station. Ich konnte mir vor Lachen den Bauch nicht halten. Wie herrlich war doch Kindermund.
Die bunten Herbstblätter verteilte ich im Flur auf die Fensterbank. Schön sah das aus.
Putzteufel
Meine Angetraute Hilde
Fuhrwerkt rum wie eine Wilde
Putzt die Fenster, schrubbt das Bad
Damit ichs urgemütlich hab
„Es zieht, machs Fenster bitte zu
Und lass mich endlich mal in Ruh
Ich will meine Zeitung lesen
Benimmst dich wie ein alter Besen
Hör jetzt auf, sonst werd ich grob
Kümmer dich um deinen Mop!
Der Bierkasten steht auch im Weg
Räum ihn bitte schnellstens weg
Der ist zu schwer? Dass ich nicht lach
Assauers Spots hats vorgemacht
Das Fahrrad steht vor der Garage
Tus rein und hör, was ich dir sage
Das Auto darfst du auch polieren
Ich geh derweil so lang spazieren!“
Nun lieg ich hier in meinem Bett
Was sie getan, war gar nicht nett
Sie haute mir eins auf die Rübe
Damit ich die Besinnung kriege
Kauf später ihr ’nen Blumenstrauß
Kümmer mich selbst um Hof und Haus
Werd um Entschuldigung sie bitten
Mich hat der Teufel halt geritten
Und die Moral von der Geschicht?
Drangsalieren darf man nicht!
Krimi
Meine Angetraute Hilde
Ist bei Krimis stets im Bilde
Bevor mir noch der Schluss bekannt
Hat sie den Mörder mir benannt
„Lass diese Unart bitte sein
Ich finde mich da selbst hinein!“
Weil Fehler sind sehr oft passiert
Hat sie mir diese kommentiert:
Ein Schuss = Knie ‚rechts‛ am Kripomann
Und als die nächste Szene kam
Sieht man das Pflaster ‚links‛
Wieso er mit dem Bein jetzt hinkt?
Regiefehler sie schnell erkennt
Mein Hildchen mir nun weiter nennt:
„Guck, der Tote auf der Bahre
Dem sträuben sich sogar die Haar
Wer tot auf dem Seziertisch liegt
Beim Atmen sich der Bauch bewegt?“
Die nächste Szene war echt lasch
Der Star rennt los mit seiner Tasch
Am Ziel er angekommen war
War diese Tasche nicht mehr da
Die Klappe fällt – Aufnahme drei
Da ist die Tasche stets dabei
Der Star wühlt emsig darin rum
Der Zuschauer = verkauft für dumm
Das Pärchen küsste sich sehr viel
Bis dass die nächste Klappe fiel
Das Filmsternchen trug Haare kurz
Das war dem Regisseur auch schnurz
Die nächste Szene: Haare lang
Mein Hildchen sie kaum noch erkannt
dann dieses:
Ein Mörder flieht in einen Felsen
Er nächtigt tagelang im selben
Als man ihn fing,