... und hinter uns die Heimat. Klaus-Peter Enghardt

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... und hinter uns die Heimat - Klaus-Peter Enghardt

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ein wenig eng war.

      »Hast du genug Platz?«, fragte Katharina ihren Gast besorgt.

      »Na ja, erst sitzt man wie eene Sprotte inne Dose im Zug und nu isses ooch nich ville besser. Aba wie sagt man doch imma, besser schlecht jefahren als jut jeloofen. Nee, nee, lass man, det is schon in Ordnung. So eene Fahrt of dem Kutschbock is ja ooch mal scheen. Man kann viel mehr sehen, als aus dem Auto und die Pferdchen sehen so hübsch aus.«

      Bauer Kruschat nahm dies als Lob und schmunzelte vor sich her.

      Die Begrüßung durch Marie Schimkus war zunächst etwas steif. Sie hatte ein wenig Berührungsangst vor der vornehm gekleideten Frau, doch die nahm Marie gleich den Wind aus den Segeln.

      »Tach, ick bin die Frau Kleinschmidt aus Berlin und Sie sind also die Frau Schimkus, von der unse Kleene so schwärmt. Det is schön, det wir uns ma kennen lernen. Katharina lobt Ihren Kuchen in den höchsten Tönen und ick bin doch so eene olle Kaffeetante. Keen Tach bei mir ohne Kaffe und Kuchen.«

      Das war das Stichwort für Marie. »Na, dann nehmen Sie mal Platz, ich habe nämlich für uns eine Eierlikörtorte gebacken.«

      »Na, det is een Wort, da saje ick nich nee«, verkündete Frau Kleinschmidt erfreut und alle Dämme waren gebrochen.

      Bis auf den für Marie gewöhnungsbedürftigen Dialekt, wurde es eine sehr lustige Gesprächsrunde und was Marie nicht auf Anhieb verstand, wiederholte Frau Kleinschmidt bereitwillig noch einmal auf Hochdeutsch, und das war sogar für Katharina neu.

      Der nächste Tag war der 1. Mai, ein Samstag. Die Sonne strahlte und der Tag versprach, wunderschön zu werden. Bereits am Frühstückstisch beschlossen die drei Frauen etwas zu unternehmen.

      Am Vormittag machten sie einen Spaziergang durch das Dorf. Jeder Hofeingang war von zwei kleinen Birken flankiert, die in mit Wasser gefüllten Einmachgläsern standen. An den Zweigen spross das erste zarte Grün. Die Bäumchen waren ein Frühlingsgruß und ein Zeichen für die Menschen, dass der harte Winter nun gottlob vorbei war.

      Am Mittagstisch verriet Marie den beiden Frauen, dass es nach dem Essen eine Überraschung geben würde.

      Marie führte die beiden Frauen wenige Minuten später zum Dorfplatz, auf dem mehrere Kremser standen und die Dorfbewohner zu einer Fahrt abholten. Die Kremser waren mit Birkengrün und bunten Bändern geschmückt und es ging auf ihnen bereits hoch her.

      Frauen schnatterten wie die Enten und die Männer unterhielten sich ebenfalls lautstark. Da dampften die Knösel, aber auch Zigarren wurden von den Männern geraucht, deren Qualm die schöne Frühlingsluft »verpestete«, wie Mutter Kleinschmidt leise anmerkte.

      Die Fahrt ging vorbei an Wiesen und durch Wälder zum Arnsteiner See. An der Gaststätte »Zum goldenen Hecht« wurde Halt gemacht, denn dort gab es die weithin bekannten leckeren Eierflinsen mit verschiedenster Füllung und Beilage.

      Sowohl Frau Kleinschmidt, als auch Katharina hatten so gute Flinsen noch nie gegessen, das mussten sie zugeben, als sie nach einer guten Stunde wieder aufbrachen.

      Diese Überraschung war Marie gelungen.

      Auf den Kremsern ging der Machandel reihum und sorgte für Frohsinn. Schließlich stimmten die Mitglieder des Chores das Lied: »Hab’ mein Wagen vollgeladen« an. Alle sangen mit, und die Stimmung erreichte bald ihren Höhepunkt. Witze machten die Runde und heiterten die Leute auf.

      Der preußische Humor war manchmal hintersinnig und auf jeden Fall sprichwörtlich.

      Einmal schrieben zum Beispiel die Gumbinner Stadtbewohner, die sich über den anrüchigen Namen des Flusses »Pissa« ärgerten, der durch ihre Stadt fließt, ein Gesuch an ihren König Wilhelm IV. und fragten untertänigst, ob sie ihren Fluss umbenennen dürften.

      Der König ließ dem Bürgermeister Gumbinnens antworten: »Umbenennung genehmigt, schlage meinerseits vor, den Fluss »Urinoko« zu nennen.«

      Humor also auch bis in die höchsten Kreise.

      Noch vor dem Sonnenuntergang kehrten die Kremser nach Loditten zurück und alle Beteiligten waren übereinstimmend der Meinung, dass dies ein sehr schöner Ausflug war.

      Einige der Männer hatten allerdings noch nicht genug vom Frohsinn und vom Machandel und steuerten das Gasthaus an. Dort wurde dann ein »Kehlwaschtag« abgehalten, doch da der nächste Tag ein Sonntag war, konnten die Männer ihren Rausch ausschlafen.

      Mutter Kleinschmidt konnte vier Tage bleiben, ehe sie wieder zu ihrer Schwester nach Elbing zurückfuhr.

      Marie und Katharina zeigten ihr die Stadt Königsberg und machten eine Dampferfahrt auf dem Frischen Haff, dann war der kurze Urlaub schon wieder vorbei.

      Obwohl Marie heftig protestierte, hatte es sich Frau Kleinschmidt nicht nehmen lassen, im Haushalt mitzuhelfen. Die drei Frauen verstanden sich bestens und aus der anfänglichen Eifersüchtelei um Katharina war in kürzester Zeit eine Zuneigung zwischen Marie und Mutter Kleinschmidt entstanden.

      Beim Abschied flossen sogar Tränen und wenn auch das Versprechen gegeben wurde, sich gegenseitig zu besuchen, machte die voranschreitende Kriegsentwicklung das Versprechen doch ziemlich fraglich, denn niemand konnte deren weitere Entwicklung vorhersehen.

      Katharina bat Mutter Kleinschmidt inständig, vorsichtig zu sein, und die Frau antwortete in ihrer unnachahmlichen Art:

      »Ja, ja, ick werde uffpassen, det ick nich über meene Beene stolpere. Mehr kann ick nich machen, außer zu hoffen, det mir der Tommy nich eene Bombe offs Dach haut.«

      Obwohl Katharina betrübt war, dass Mutter Kleinschmidt nun wieder fort fuhr, musste sie über ihre Worte lachen.

      Der Abschied auf dem Bahnhof war für beide Frauen sehr schwer. Frau Kleinschmidt hatte das Mädchen lieb gewonnen und befürchtete für beide eine ungewisse Zukunft, allerdings wusste sie die junge Frau bei Marie gut aufgehoben.

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