Streben nach der Erkenntnis. Klaus Eulenberger

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Streben nach der Erkenntnis - Klaus Eulenberger

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Die Frau holt hastig Luft und sagt bestimmt: „Wie sollte sich das bei deiner blöden Aktion geändert haben? Selbstverständlich war es eine Schere!“ Der Mann dreht durch und drückt seine Frau längere Zeit unter Wasser, so dass sie halb erstickt hochkommt und auf seine provokante Frage, nach Luft schnappend angibt: „Es war eine Schere und es bleibt eine Schere!“ Der Zorn bei dem Ehemann nimmt immer mehr zu und er drückt seine Frau so lange unter Wasser, dass nur noch ein paar Luftperlen nach oben dringen. Plötzlich kommt aus dem Wasser eine Hand nach oben, macht mit dem Zeigefinger und dem großen Finger eine Schere, die mehrfach auf und zugeht. Dann verschwindet der Arm im Wasser.“ Vater lachte sich wiederum halb tot und die Gesellschaft mit ihm. Mir gefiel der Witz überhaupt nicht, denn für mich war es gar keiner. Ich fühlte mit der armen Frau, sie tat mir herzlich leid. So was Blödes aber auch, Vater! Dieser Witz, nachdem Frauen immer Recht haben wollen, war für die Schäfers Anlass, sich gleich wieder gegenseitig Vorwürfe zu machen. Vor allem Leni schimpfte auf ihren Mann, was darin gipfelte, dass er überhaupt kein Interesse mehr an ihr und bereits eine Freundin habe, eine auch aus Kleinwaltersdorf. Mir wurde die Sache nun bald zu dumm und ich verzog mich in die Küche, las in meinem Buch von Lederstrumpf, was mir Tante Frida geschenkt hatte. Zu sehr später Stunde kam endlich das Ende der Zusammenkunft. Der Riesenlärm, welcher zuvor von der Stube zu mir in die Küche drang, mich beim Lesen störte, schwappte auf einmal mit voller Wucht in die Küche. Mit einem Wort, der Taubenschlag wurde von der Stube in die Küche verlegt, leerte sich aber so sachte. Mir fiel allerdings auf, dass fast alle – bis auf Ursula – anders waren als sonst, aufgedreht, enorm laut, brüllend und schreiend, laut lachend und fast alle hatten mit dem Gleichgewicht Probleme. Mich nervte das gewaltig und ich antwortete nur ganz zurückhaltend auf die vielen Fragen, zum Beispiel, ob ich froh sei, dass nun wieder Ruhe eingekehrt, ob ich mich auf den nächsten Tag in der Schule freuen würde und lauter solchen Blödsinn. Ich hatte schlechte Laune, las weiter in meinem Buch. Meine Eltern räumten auf, wuschen auf. Der Teppich in der Stube wurde mit dem Staubsauger abgesaugt. Plötzlich: „Das kann doch nicht wahr sein, Herbert. Hier liegt noch eine Kippe – sicherlich von der Leni. Das ist aber nicht in Ordnung!“ Vater trocknete fleißig ab und der gesamte Küchentisch wurde voller Geschirr gestellt. Ich saß auf dem Sofa und hatte für mein großes, dickes, fettes Lederstrumpfbuch höchstens fünf Zentimeter vom Tisch zur Verfügung. Unwillig schob ich mit dem schweren Buch, vielleicht zehn Zentimeter weit, das Geschirr zurück. Da knallte es jählings auf der anderen Seite des Tisches – dort, wo mein Vater fleißig abtrocknete. Gestapelte Teller und auch zwei Schüsseln und eine Sauciere knallten in die Tiefe und zerschellten. Die beiden hatten sich noch unterhalten – plötzlich herrschte eisige Stille. Ich war mir der Bedeutung meiner überhasteten Tat schlagartig bewusst. Auweia! Mutti wurde aschfahl im Gesicht, Vater stand vor Schreck plötzlich wie zur Salzsäule erstarrt. Ich brammelte tonlos: „Verzeihung, das wollte ich nicht!“ Nach geraumer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit erschien, sagte Mutti: „Das war ein Teil des Rosenthaler Porzellans, was der gute Johann aus unserem zerbombten Haus in Chemnitz geborgen hat.“ Vati drückte Mutti, schaute zu mir und sagte: „Klaus, du musst immer vor jeder geplanten Handlung nachdenken, bevor du sie ausführst.“ Dann stöhnte er herzerweichend, kniete sich hin und arbeitete mit Handbesen und Kehrschaufel. Dabei ächzte er beträchtlich, ob wegen des großen Schadens oder wegen seiner Beckenschmerzen blieb ungeklärt. Mutti saß da und schaute still zu. Noch heute wundere ich mich als Erwachsener, wie entgegenkommend sie mir diesen enormen Schaden verzeihen konnten. Zwei Fragen kommen mir in den Sinn. Erstens: Weshalb hat mein Vater mir nicht sofort die strenge Marschroute verpasst, das zerbrochene Porzellan aufzunehmen und zu entsorgen? Und zweitens: Weshalb kam mir denn nicht in den Sinn, bzw. was hat mich denn eigentlich geritten, nicht sofort schuldbewusst aufzuspringen und wenigstens die Entsorgung zu übernehmen? Da mir natürlich, moralisch und seelisch, vollkommen beklommen zumute war, wählte ich den Weg zur Toilette, genauer gesagt zu dem fürchterlichen Plumpsklo, wo mir die kalte, stinkende Luft, die von unten nach oben blies, die Sinne noch völlig vernebelte.

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