Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert. Arno Hildebrandt
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drum ist es gut, dass es ihn gibt!
* * *
Kapitel 1
Johannes
Die Ankündigung und die Geburt des Johannes
Johannes asketisches Leben und die Taufe Jesu
Die Unzucht am Hofe des Herodes und Johannes Einkerkerung
Die Frage des Täufers an Jesus und dessen Antwort
Salomes Tanz und des Johannes Tod
Die Ankündigung und
die Geburt des Johannes
Im Lukasevangelium
wird von Johannes erst erzählt,
von der Geburtsankündigung
und dass von Gott er auserwählt.
So will auch ich damit anfangen
und schildern, was gewesen war,
und wie es anfangs ist ergangen
dem auserkor’nen Ehepaar.
Nun – Zacharias war bekannt,
denn er führte stets gottergeben
getreulich aus sein Priesteramt,
Moses Gesetze vorzuleben.
Elisabeth, sein Eheweib,
war kinderlos, deshalb verzagt.
Unfruchtbar war bisher ihr Leib.
Beide waren schon hoch betagt!
Doch eines Tages am Altar 1
sprach ihn plötzlich ein Engel an.
Voll Angst nun Zacharias war,
jedoch der Engel sagte dann:
»Fürchte dich nicht! Ich soll dir sagen,
der Herr erhörte euer Flehen.
Dein Weib bekommt bald einen Knaben!
Sei frohgemut, bald wird’s geschehen!
Johannes sollst du ihn dann nennen,
er kommt zur Welt, um Gott zu ehren.
Ganz Israel wird ihn dann kennen.
Er wird das Volk zum Herrn bekehren!«
Doch Zacharias sprach betroffen:
»Alt bin ich zwar, jedoch kein Tor,
der noch auf einen Sohn wird hoffen.
Das kommt mir nicht sehr glaubhaft vor!«
Der Engel sprach: »Ich bin von oben
gesandt, um dir dies kundzutun.
Du solltest glauben und Gott loben,
da nicht, vernimm die Strafe nun.«
Weiterhin sprach er: »Und darum
bleibst du, bis die Geburt geschehen,
die ganze Zeit sprachlos und stumm!
Dann wirst du Gottes Macht verstehen.«
Die Strafe traf ihn wahrlich schwer! –
Als Zacharias kam nach Haus,
wunderte seine Frau sich sehr,
denn er brachte kein Wort heraus!
Bald hat sie rundum zugenommen 2
und fand das wirklich wunderbar.
Als dann die rechte Zeit gekommen,
Elisabeth den Sohn gebar.
Die Kunde sprach sich rum sodann, 3
so freuten sich nicht nur die beiden!
Am achten Tage kam man dann,
um deren Knaben zu beschneiden.
Sie wollten alter Sitten nach
dem Kind des Vaters Namen geben.
Jedoch des Knaben Mutter sprach:
»Nein – als Johannes soll er leben!«
Verwundert fragte man den Vater
und der schrieb auf ein Täfelein
– denn Gott war schließlich sein Berater –
»Johannes soll sein Name sein.«
Danach löste Gott seine Zunge
und Zacharias pries den Herrn.
Johannes hieß ab nun der Junge,
der bald bekannt ward nah und fern.
Der Vater sprach, von Gott beseelt: 4
»Du, Kindlein, wirst den Weg bereiten,
dem Herrn, der uns schenkt, was uns fehlt!
Du wirst für ihn auch notfalls streiten.«
»Du wirst des Höchsten Wort verkünden:
Dass man nicht hasst – stattdessen liebt,
dass er befreit uns von den Sünden
und unsrem Volk den Frieden gibt!«
Johannes war ein halbes Jahr
vor Jesus ungefähr geboren.
Doch in der Bibel wird fürwahr
kein Wort über das Kind verloren.
Und nach einer sehr kurzen Zeit 5
wurde in einer stillen Nacht
in Armut und Bescheidenheit
Jesus auf diese Welt gebracht.