Beutewelt VII: Weltenbrand. Alexander Merow

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Beutewelt VII: Weltenbrand - Alexander Merow

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Bündnis dem Gegner seine Entschlossenheit zeigen müsse. Schließlich hatte sich dieser schweren Herzens dazu überreden lassen, nun ebenfalls Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

      Während die Kämpfe in der Mandschurei und auf See weiter tobten und mehrere Hunderttausend GCF-Soldaten mittlerweile im Süden Japans an Land gegangen waren, gab der japanische Präsident seinerseits den Befehl, Städte an der nordamerikanischen Westküste mit Atombomben zu beschießen. Als Ziele hatte Artur Tschistokjow Los Angeles und San Francisco vorgeschlagen. Matsumoto hatte ihm letztendlich zugestimmt.

      So erhoben sich am 09. Oktober 2051 vier hoch technisierte Tenshi Tarnkappenbomber, die von feindlichen Radaranlagen nicht geortet werden konnten, von Kobe aus in die Lüfte, um den beiden amerikanischen Großstädten die schreckliche Rache zu bringen. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Küste erreicht und entluden ihre tödliche Fracht. Acht Atombomben gingen auf Los Angeles und die umliegenden Gebiete nieder, vier weitere auf San Francisco.

      Aus der Höhe konnten die Piloten der Maschinen die grellen Explosionen der Massenvernichtungswaffen aufblitzen sehen und innerhalb weniger Minuten fraß sich eine höllische Feuersbrunst durch Beton, Stahl und Fleisch. Über 7 Millionen Menschen wurden bei diesem Bombenangriff getötet, was Präsident Matsumoto schwere Gewissensbisse bescherte.

      Artur Tschistokjow reagierte hingegen mit grimmiger Genugtuung und bemerkte, dass die Amerikaner jetzt endlich wüssten, was Krieg ist. Seine Reaktion zeigte, wie verbittert er inzwischen war und was dieser Krieg bereits aus ihm gemacht hatte.

      Der russische Souverän hatte einen nuklearen Schlagabtausch niemals gewollt, aber schon an dem Tag, als er sich dazu entschlossen hatte, in die Politik zu gehen, war ihm tief im Inneren klar gewesen, dass gegen einen Feind wie die Weltregierung eines Tages nur die brutalsten Mittel erfolgreich sein würden.

      Das war der Unterschied zwischen ihm und Präsident Matsumoto. Letzterer war ein japanischer Patriot, der lediglich das Beste für sein Land wollte, während Artur Tschistokjow ein weltanschaulicher Glaubenskrieger war, der die Zerschlagung der Weltregierung als eine unumgängliche Notwendigkeit betrachtete, um sein Volk, Europa und auch die übrige Welt vor dem Untergang zu bewahren. Demnach war er, auch wenn es ihm äußerst schwer fiel, diese harte Linie durchzuhalten, eher bereit, notfalls die gleichen rücksichtslosen Kampfmittel wie seine durch und durch skrupellosen Gegner einzusetzen.

      Und der Kampf wurde immer grausamer und schrecklicher. Die Volksarmee der Rus befand sich im Süden Russlands mittlerweile in einem verzweifelten Abwehrkampf und versuchte, die belagerte Stadt Kiew unter allen Umständen zu halten. Im Zuge einer verlustreichen Gegenoffensive gelang es Tschistokjows Truppen schließlich, den Feind Mitte Oktober wieder über die Wolga zurückzutreiben.

      An der sich zwischen der Slowakei und der Küste des Schwarzen Meeres erstreckenden Front sah es hingegen weniger gut aus, denn die GCF eroberte am 14.10.2051 Bratislava und stieß über Moldawien bis in die Ukraine vor.

      Ähnlich bedrückend hatte sich auch die Lage in Ostdeutschland entwickelt, denn frische Streitkräfte aus Süd- und Nordamerika waren in Frankreich eingetroffen und rückten auf deutschen Boden vor. Die Truppen der Global Control Force, die von den britischen Inseln gekommen waren, hatten sich inzwischen bis nach Mecklenburg-Vorpommern vorgearbeitet und die Frontlinie der Volksarmee weiter nach Osten geschoben.

       Hin und her

      Der nukleare Gegenschlag des russisch-japanischen Bündnisses war für den Rat der Weisen Anlass genug, noch einmal kurzfristig zusammenzukommen, um die nächsten Schritte in diesem Krieg zu besprechen. Die Hartnäckigkeit ihrer Gegner hatte die hohen Herren in einen Zustand versetzt, der zwischen grenzenloser Wut und Verunsicherung schwankte. Doch wer sie kannte, dem war bewusst, dass sie sich auf Dauer auch von Millionen Toten nicht beeindrucken ließen. Zwar waren bei der Vernichtung von Los Angeles und San Francisco erneut Tausende der ihren getötet worden, darunter auch einflussreiche Film- und Medienbosse, doch waren das Kollateralschäden, die kompensiert werden konnten. Dennoch wirkte der Schock über den rücksichtslosen Gegenschlag auch unter den Weisen nach.

      „Unsere Leute müssen die Metropolen und Großstädte aus Sicherheitsgründen verlassen. Das müssen wir ihnen endlich einschärfen“, sagte der Weltpräsident.

      „Darauf dürften sie jetzt auch von selbst kommen. Die Atombombenabwürfe auf Los Angeles und San Francisco haben eine klare Sprache gesprochen und es gibt inzwischen keinen Zweifel mehr daran, dass Tschistokjow und Matsumoto ebenfalls keine Skrupel haben, ihre Atomwaffen gegen uns einzusetzen“, meinte der oberste Weise.

      „Die Sache wird ernster, als wir gedacht haben“, sorgte sich ein anderes Ratsmitglied. „Was ist, wenn demnächst unsere anderen Zentren in Flammen aufgehen? Diese verfluchten Hunde wissen genau, wo unsere Macht und unsere Leute konzentriert sind.“

      „Wir können es nicht ändern. Unsere Feinde wollen den totalen Krieg und den werden sie bekommen. Ich bin zu allem bereit. Wir haben genügend Atombomben in der Hinterhand. Die Sache geht gerade erst los!“, giftete der Weltpräsident und starrte den Bruder zornig an.

      „Wir müssen nach wie vor zuerst Japan vernichten, um das feindliche Bündnis zu zerschlagen. Außerdem können wir dort mit unseren Atomwaffen den größten Schaden anrichten. Ein konzentrierter Beschuss der japanischen Inseln kann dort das ganze Volk ausrotten“, bemerkte ein ergrauter Herr am Ende des Tisches.

      „Immer mit der Ruhe!“, mischte sich der Vorsitzende des Rates ein. „Vielleicht sollten wir uns zunächst doch wieder auf die konventionelle Kriegsführung konzentrieren. Japan ist auf dem Weg in die militärische Niederlage und auch die Truppen des Nationenbundes werden nicht mehr ewig gegen unsere Übermacht standhalten können. Ich bin da sehr zuversichtlich. Bevor wir den nächsten atomaren Schlagabtausch einleiten, kämpfen wir den Gegner erst einmal mit unseren konventionellen Streitkräften nieder. Wenn Tschistokjows und Matsumotos Armeen zerschlagen sind, dann können wir ihre Länder noch immer mit Nuklearwaffen verwüsten. Alles zu seiner Zeit.“

      Der Weltpräsident stand von seinem Platz auf und tigerte durch den Raum. Schließlich drehte er sich den anderen Ratsmitgliedern mit einem kalten Lächeln zu.

      „Der oberste Weise sieht die Lage vollkommen richtig. Wir haben viel Zeit, unsere Feinde langsam mit unseren Heeren auszubluten. Irgendwann bricht ihre Abwehr zusammen und sie werden immer hilfloser werden. Außerdem sind sie dann unserer Gewalt ausgeliefert und ich brauche niemandem zu sagen, was von Russland und Japan übrigbleiben wird …“

      „Vielleicht hat unser Bruder Recht. Warten wir den weiteren Verlauf des Krieges einfach ab. Die japanische Offensive in der Mandschurei ist bereits fehlgeschlagen, unsere Truppen gewinnen überall an Boden. So lange unsere Feinde nicht mit Atomwaffen reagieren, können wir ruhig zusehen, wie sie langsam verrecken“, sagte ein Ratsmitglied.

      „Bisher verläuft dieser Krieg weitgehend nach Plan. London, Los Angeles und San Francisco sind ärgerliche Verluste, aber sie sind zu verkraften. Matsumoto scheint übrigens nervlich nicht mehr lange durchzuhalten, wie mir einige GSA-Agenten berichtet haben. An Tschistokjow kommen wir allerdings gegenwärtig nicht heran. Versuche, seinen Führungsstab zu infiltrieren, sind von der ADR vereitelt worden. Die haben unsere Spione entdeckt und sofort erschossen. Wie auch immer, das sind Kleinigkeiten, meine Herren.

      Zuerst werden wir jetzt Japan zerschlagen und anschließend den Nationenbund in die Knie zwingen. Und am Ende werden wir unsere Feinde mit einem Strafgericht konfrontieren, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Wir brauchen uns keine Sorgen machen, denn wir haben diesen Krieg auch weiterhin unter Kontrolle“, meinte der Vorsitzende des Rates der 13 und wirkte wieder gelassen.

      „Und

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