Gardasee – ReiseMomente. Jochen Müssig
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25.Franciacorta: Italiens Champagne
26.Cremona: Stadt voller Geigen
27.Padenghe: grüner wird’s nicht
28.Moniga: Tomaten im Castello
29.Manerba: im Namen der Göttin
30.San Felice del Benaco: tausend Tonnen Oliven
31.Isola del Garda: bei der Contessa mit Tattoo
32.Valtènesi: in zartes Rosa getaucht
33.Salò: Hauptstadt für zwei Jahre
34.Gardone Riviera: Dichter. Visionär. Faschist?
35.Toscolano Maderno: der erste gedruckte Koran
37.Lago d‘ Idro: Tizian auf dem Lande
38.Tignale: das Altiplano-Feeling
39.Tremosine: zum Schaudern gut
40.Limone: wenn der Vampir kommt
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BILDNACHWEIS
In den Monaten vor der Veröffentlichung dieses Buchs mussten Lokale und Besucherattraktionen immer wieder aufgrund der Corona-Pandemie ihre Öffnungszeiten einschränken oder zeitweise komplett schließen. Die in diesem Band angegeben Öffnungszeiten wurden gewissenhaft nach dem letzten bekannten Stand recherchiert – mit weiteren Änderungen ist jedoch nach der Pandemie zu rechnen, weshalb wir Lesern empfehlen, während des Aufenthalts am Gardasee Öffnungszeiten anhand der hier aufgeführten Internetseiten selbst zu überprüfen.
Ein köstliches Schauspiel, der Gardasee
Johann Wolfgang von Goethe
Der Gardasee im Abendrot
Auf einen Blick
AM ANFANG WAR DIE MISTGABEL
Eine kleine Einführung für Lago-Kenner und -Neulinge: Wie ist der Gardasee entstanden? Wie kam der Tourismus an den See? Wie viele Milliarden bringt er ein? Wie ist der Lago politisch gegliedert? Und alles, was man sonst vielleicht noch gerne erfahren möchte.
„Wir fahren ja schon seit zehn Jahren an den See …“ – auch das begleitende Hochziehen der Augenbrauen hilft da wenig: Wer mit gerade mal zehn Jahren Gardasee-Erfahrung angeben will, kann gleich sagen, er sei das erste Mal am Lago. Den Lacus Benacus haben schon die römischen Dichter Catull und Vergil besungen. Und manchmal meint man, die Hälfte aller Gardasee-Urlauber von heute kannten Catull und Vergil persönlich. Sicher ist: Der Gardasee ist ein Urlaubsziel für alle Generationen. Papa und Mama der 1960er-Jahre sind inzwischen Opa und Oma. Die Tochter war schon im Bauch ihrer Mutter am See und nach der Geburt die folgenden 34 Jahre, ehe sie – selbst schwanger – den Lago-Kreislauf weiter ankurbelt.
Ein See für Generationen
Heinrich Mann kam 20-mal
Die mondänste Zeit erlebte der Gardasee zur Zeit der K.u.K.-Monarchie, als die High Society der Literatur – wie Ibsen, Kafka, Rilke, Nietzsche, D. H. Lawrence oder Thomas Mann – den damals deutschsprachigen Norden zwischen Riva und Torbole bevölkerte und sich inspirieren ließ. Heinrich Mann kam sogar 20-mal zu Besuch und war schon damals das, was man heutzutage einen Repeater nennt. Den Seesüden eroberten derweil Mailands vornehme Familien, allen voran Gardone und Sirmione, wo sie die Heilquellen der Grotten des Catull wiederentdeckten, die schon die Römer so liebten.
Eines der ersten Hotels am See
Aus arm wird reich
Damals war der See noch ein armes Gebiet, bewohnt von Fischern, Oliven- und Bergbauern. Die einstigen neuen Hotels waren alle in österreichischer Hand. Es war eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, bestehend aus armen Anwohnern und reichen Besuchern. In den 1950er-Jahren hielt der Camping-, in den 1960er-Jahren der Albergo-Tourismus Einzug. Mit der Mistgabel verscheuchte man zunächst die Kühe, um Platz für Zelte zu machen. Und etwas später wurde das Kinderzimmer im Sommer vermietet, um den Besuchern, die schon damals wiederkamen, ein Bett anbieten zu können. Erst nach und nach wurde das Niveau angehoben und die ersten privaten Hotels mit ein paar Zimmern entstanden. Aus einer „Casa Bottura“, nicht klassifiziert, für 20 Mark die Nacht, ist mittlerweile und beispielhaft ein hübsches Vier-Sterne-Hotel mit Pool geworden. Und die armen Botturas von damals sind nicht nur selbst alt, sondern – wie so viele am See – auch reich geworden.
Camping-Tourismus um 1955
Drei Milliarden Umsatz
Eindeutig an erster Stelle der Einnahmequellen steht der Tourismus. In Zahlen ausgedrückt, liest sich die Gardasee-Sehnsucht wie folgt: Fünf Millionen Gäste, davon knapp zwei Drittel aus Deutschland, lassen pro Jahr an die drei Milliarden Euro am See. Ihnen stehen etwa tausend Hotels mit 55.000 Betten, hundert Apartmentanlagen mit weiteren 3000 Betten und 130 Campingplätze für 26.000 Wohnmobilisten, Zelt- und Caravanfreunde zur Verfügung. Neben dem Tourismus spülen nur noch das Olivenöl und der Wein sichtbar Geld in die Kassen.